Rezension (5/5*) zu Der siebte Schwan: Roman von Lilach Mer

H

HoldenCaulfield

Gast

Aus der Ferne kling die Erinnerung an alte Märchen an verwunschene Zauberwälder, fahrendes Volk mit magischen Kräften, böse Männer die Kinder stehlen... und vor allem Motive aus "Die sieben Schwäne" wobei es der Autorin gelingt diese in eine völlig neue Geschichte zu verwandeln, sodass zwar das Märchen hi und da noch durchscheint, es aber keinesfalls eine Nacherzählung wäre.

Eine Geschichte, die davon handelt was geschieht wenn Erwachsene Geheimnisse vor ihren Kindern haben die diese eigentlich wissen sollten. Eine Geschichte vom Anderssein und davon was Menschen tun wenn sie davor Angst haben, wenn sie dieses Anderssein nicht verstehen und dabei weder nach Links noch nach Rechts schauen. Aber auch von Mina die all ihren Mut aufbringt um die Wahrheit zu finden und sich nicht von ihrem Weg abbringen lässt-. Und auch davon sich einen Teil seiner Fantasie zu bewahren und nicht immer gar so rational zu denken. Der Roman verströmt auf mich einen ganz eigenen Zauber, Wirklichkeit, Traum, Wünsche, all das erscheint hier nur zweitrangig. Ist das alles doch nur eine Geschichte? Und wenn ... spielt das wirklich eine so große Rolle? Katzen die sprechen können, Schlangenkönige, ein verwunschener Wald der plötzlich erscheint und ein böser Doktor der glaubt nur das Beste zu wollen, ich war gefangen in dieser Geschichte und konnte mich nur schwer wieder aus ihr lösen.

Es gibt Schriftsteller die Märchen schreiben können, die ihren Lesern mehr Wahres ans Herz legen, als so mancher Zeitungsartikel - Lilach Mar ist eine davon.

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