Rezension (5/5*) zu Beautiful Bastard von Christina Lauren

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Ina Vainohullu

Gast

Chloe Mills ist eine Frau die mit beiden Beinen fest im Leben steht, die genau weiß was sie will. Sie ist clever, sie ist ehrgeizig und sie ist sexy.Sie ist freundlich, höflich und die Ruhe in Person, solange sie nicht auf ihren Boss Bennett Ryan trifft. Der ist verflucht heiß, ein "hübscher Bastard", aber auch ein echtes Arschloch, das ihr das Leben gerne schwer macht.

Bennett ist arrogant und impulsiv und wenn die beiden aufeinander treffen, dann fliegen die Funken, im wahrsten Sinne des Wortes. Wie also konnte es nur passieren, das sie im Konferenzraum übereinander hergefallen sind ? Und warum zum Teufel kommen sie nicht mehr voneinander los, obwohl sie sich gar nicht leiden können ?

Zwischen den beiden entbrennt eine leidenschaftliche Affäre, deren Sog sie sich nicht mehr entziehen können...

Meinung:

HINWEIS:

Dieses Buch ist für Leser/innen unter 18 Jahren NICHT geeignet !

Das Cover ist wohl ein Klischee schlechthin ( Mann im Anzug, erfolgreich und vermutlich sexy, verheißt somit sicher Erotik pur ), und fällt durch die Kombination der Farben sofort ins Auge. Es verlangt nach genauerer Inspizierung. Der Klappentext macht neugierig und das Buch muss umgehend verschlungen werden.

Tja, und was soll ich sagen ? Da bleibt mir die Spucke weg, im wahrsten Sinne des Wortes.Dieses Buch ist ein Pageturner wie ich schon lange keinen mehr gelesen habe.

Der Schreibstil ist einfach gehalten, liest sich fließend und man fliegt nur so durch die, abwechselnd aus Sicht von Ben und Chloe erzählten Kapitel, ohne zu merken wie die Zeit dahin geht.

Die Idee ist natürlich nicht neu, wir kennen mittlerweile wohl alle diese Story in der sich der Chef in die Angestellte verliebt oder aber andersherum. Obwohl man sich nicht leiden kann, landet man früher oder später im Bett oder eben auf dem Konferenztisch. ;)

Und obwohl genau dies auch hier der Fall ist, ist dieses Buch irgendwie anders.

Der Plot wird dominiert von hemmungslosem, wildem und leidenschaftlichem Sex. Im Hintergrund spielt sich jedoch noch viel mehr ab, hier entwickelt sich eine Art Freundschaft zwischen zwei Menschen, die vorgeben sich nicht zu mögen, die ihre Freiheit lieben und die schon aufgrund ihrer beruflichen Lage niemals eine Beziehung miteinander eingehen würden. Man nähert sich unbewusst auch auf anderen Ebenen an, beginnt den anderen zu vermissen, sich zu sorgen und ehe man sichs versieht hat's "Zoom" gemacht. Und genau das führt natürlich auch zu Missverständnissen und Problemen.

Die Protagonisten sind hier , egal ob Haupt- oder Nebencharakter wirklich mit viel Liebe ausgearbeitet. Christina & Lauren haben jeder Figur besondere Züge und Charaktereigenschaften verpasst, die sie authentisch wirken lassen und durch die man sie als Leser schnell ins Herz schließt.

Mit Chloe Mills erleben wir im Genre Erotik endlich einmal eine Protagonistin, die weder naiv, noch jungfräuchlich, noch devot ist. Yay, alleine das macht sie mir sympathisch, denn diese unterwürfigen Frauchen a la Ana Steele sind ja vielleicht mal ganz nett, aber auf Dauer auch furchtbar ermüdend.

Chloe hat ihre eigene Meinung, die sie zu vertreten weiß, sie braucht niemanden der ihr sagt wo es langgeht, denn sie weiß ganz genau was sie will. Auch wenn sie furchtbar ehrgeizig ist und hart für ihre Ziele arbeitet, wirkt sie nicht wie die typische Karrierefrau, sondern wie eine gute Freundin, mit der man gerne zusammen ist. Die Affäre mit Ben wirft sie emotional komplett aus der Bahn. Nicht nur, weil sie nicht weiß wie sie mit dieser neuen Seite an ihm umgehen soll, sondern auch weil sie keinesfalls ihren guten Ruf gefährden und in Bens Schatten stehen will.

Ben war immer strikt dagegen Berufliches und Privates zu vermischen, doch bei Chloe kann er nicht anders. Er liebt ihren Stil und hat Respekt vor ihrem Ehrgeiz, auch wenn er ihr das natürlich niemals zeigen würde. Im Verlauf wird der undurchschaubare "Bastard" zum einfühlsamen Liebhaber. Doch auch ihn verunsichern diese neuen ungewohnten Gefühle, die plötzlich in ihm aufkeimen.

Wie oben schon erwähnt sind auch die Nebencharaktere toll. Besonders gerne mochte ich Henry, Bennetts Bruder. Die Art seinem Bruder verbal auf die Finger zu klopfen war einfach herrlich.

Noch etwas das mir an diesem Roman positiv aufgefallen ist: Die Autorinnen drücken sich gewählt aus, sie verzichten weitestgehend auf peinliche oder gar obszöne Konversationen und Ausdrücke, was die intimen Szenen zwischen Ben und Chloe zu einem prickelnden Lesegenuss macht und nicht dafür sorgt das man ein Gefühl des Fremdschämens entwickelt, wie häufig der Fall.

Beautiful Bastard ist Teil einer Reihe, deren Bände aber scheinbar alle in sich abgeschlossen sind.

Fazit:

"Beautiful Bastard" ist ein Pageturner, wie ich schon lange keinen mehr gelesen habe. Die Mischung aus knisternder Erotik, gefühlvoller Lovestory und einer ordentlichen Portion Humor sorgen für ein echtes Leseerlebnis !

©Ina's Little Bakery

Ina Vainohullu

Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)