4. Teil: Städte + Wasser + Übeltäter + Bögen

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
5.857
7.739
49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Das Ganze erscheint mir wie ein Mosaik, von dem uns im Eiltempo kleine Steinchen präsentiert werden, immer wieder wechselnd in Perspektive und Zeit, und doch entsteht dadurch letztlich ein vollkommenes Bild, glaube ich ganz zuversichtlich. Ich mag den Schreibstil sehr, auch wenn ich die Erzählung stellenweise etwas zu symbolbefrachtet finde. Was mit 'Mörder' in Bezug auf den Vater gemeint ist, scheint nun auch klar - die Brüder haben es so empfunden, als er sie (wohl nach dem Tod der Mutter) alleine und damit im Stich gelassen hat. Ist ja auch harter Tobak; sicher aber werden wir den Grund dafür noch präsentiert bekommen und ihn unsererseits vermutlich nicht ausschließlich dafür verurteilen.
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Es ist faszinierend, diese Geschichte um Penelope und Michael, die erzählt wird. Ich liebe den Heiratsantrag, ihr auch? Und das J|A als Töne...auch wenn ich kein Fan von Liebesromanen und Romantik bin, ist das einfach wundervoll, aber zum Glück völlig unverkitscht.
Überall ist die Liebe und das Glück durchzogen von Melancholie, durch die große Versehrtheit der Beiden. Es ist schön, wie es beschrieben ist, dass das Glück meist einen zumindest kleinen Schleier des Unglücks mit sich bringt, zum einen durch den Erzähler, der Zukünftiges oft in glücklichen Momenten andeutet, zum anderen durch die Vergangenheit von Penelope und Michael, die beide nach wie vor fest im Griff hat.

In der Gegenwart schuftet Clay, wie er sich zu Hause zuvor prügelte, reibt sich körperlich auf und verdrängt...seine Heimkehr ist für mich ein bisschen seltsam, wie eine halbe Lüge. Ist er jetzt wieder ein Dunbar-Brüder, der den Vater Mörder nennt? Ich glaube nicht...denn für mich sitzt er nach wie vor zwischen den Stühlen, und auch wenn er sich Matthew gestellt hat, so hat er doch in meinen Augen Rory belogen. Ob er zurück kehrt? Ich glaube schon, denn wieso sollte er es sonst gesagt haben? Und bauen will er diese Brücke (oder die Brücke als Smbol, wie auch immer).
Auf jeden Fall ist jetzt klar, warum der Vater Mörder genannt wird. Er ließ seine Söhne sterben, für mich ein Sinnbild für Verlassen, sich nicht kümmern, ignorieren...
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Das Buch hat mich mittlerweile komplett gefangen, so dass es mir schwerfällt, es aus der Hand zu legen.

Als Clay seine Brüder besucht, wird er von Matthew vermöbelt, was dieser auch vorher angekündigt hatte. Er vermöbelt ihn nicht, weil er zu Michael gefahren ist, sondern weil er wieder zurückgekommen ist. Wo ist denn da die Logik? Ich verstehe es zumindest nicht.
ich denke, er stand nicht zu den anderen, sondern hat sie verlassen, zumindest kurz, indem er mit dem Mörder ging. Und das scheint bei den Brüdern eines der schlimmsten Dinge zu sein, Verrat zu begehen und zu gehen...
 
  • Stimme zu
Reaktionen: Literaturhexle

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Ich sehe es wie @Leseglück: Clay hat einen Verrat begangen. Da Matthew an Vater statt regiert, muss dieser Verrat geahndet werden. Durch die Prügel .

An einer vorherigen Stelle sagt Matthew ja auch, dass, wenn er von Clays vorherigem Besuch (als er einsam die Orte seines Lebens, das Grab der Mutter aufgesucht und dort auch geweint hatte usw) gewusst hätte, er ihn nicht verprügelt hätte.

Der erneute Weg zum Vater wird ja akzeptiert, was den Vater auch überrascht, wie ihr noch im nächsten Abschnitt lesen werdet.
denkst du, dass es nur der Besuch am Grab der Mutter war? Das sicher auch, aber ich denke, dass er im Nachhinein noch etwas anderes erfuhr...
 

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Hatten sie vielleicht tatsächlich ganz wortwörtlich Schwierigkeiten, ohne den Vater zu überleben? Keine Geld für Essen, Miete usw? Vielleicht war es auch ein Kampf für die Jungen, zusammenbleiben zu können, ohne dass das Jugendamt einschreitet und sie in getrennte Pflegefamilien steckt?



Das ist wohl wirklich Geschmacksache – ich habe einfach eine echte Schwäche für solche Schreibstile. ;-)
Vielleicht war es so, dass Gefahr bestand, dass alle in verschiedene Richtungen versprengt wurden. Und wenn die Mutter stirbt und der Vater sich seiner Trauer hingibt und weggeht, ist das ein ganz herber Schlag, den Kinder sicher nicht verkraften können...wann war das eigentlich? Steht das irgendwo weiter vorn? Ich glaube nicht, denn bisher war vom Weggang des Vaters noch keine Rede...
 
  • Like
Reaktionen: Literaturhexle

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Ich sehe es wie @Leseglück: Clay hat einen Verrat begangen. Da Matthew an Vater statt regiert, muss dieser Verrat geahndet werden. Durch die Prügel .

An einer vorherigen Stelle sagt Matthew ja auch, dass, wenn er von Clays vorherigem Besuch (als er einsam die Orte seines Lebens, das Grab der Mutter aufgesucht und dort auch geweint hatte usw) gewusst hätte, er ihn nicht verprügelt hätte.

Der erneute Weg zum Vater wird ja akzeptiert, was den Vater auch überrascht, wie ihr noch im nächsten Abschnitt lesen werdet.
aha, also geht er wieder hin...
 

Literaturhexle

Moderator
Teammitglied
2. April 2017
19.450
49.893
49
denkst du, dass es nur der Besuch am Grab der Mutter war? Das sicher auch, aber ich denke, dass er im Nachhinein noch etwas anderes erfuhr...
Ja, das kann gut sein. Ich hatte es so in Erinnerung, dass sich das "Wenn ich es gewusst hätte..." auf die Friedhofszene bezog. Es kann aber auch mehr gemeint gewesen sein. Es würde passen.
 

milkysilvermoon

Bekanntes Mitglied
13. Oktober 2017
1.803
5.061
49
Mir gefällt das Buch immer besser. Es entwickelt eine Art Sog. Der Schreibstil ist schon sehr eigenwillig, aber man gewöhnt sich dran. Ich werde heute Abend gleich weiterlesen und hoffe, dass ich den Roman dann morgen beende. Ich muss jetzt auch wissen, wie es weitergeht...
 
  • Like
Reaktionen: Sassenach123

KrimiElse

Bekanntes Mitglied
26. Januar 2019
2.861
5.110
49
buchmafia.blogspot.com
Mir gefällt das Buch immer besser. Es entwickelt eine Art Sog. Der Schreibstil ist schon sehr eigenwillig, aber man gewöhnt sich dran. Ich werde heute Abend gleich weiterlesen und hoffe, dass ich den Roman dann morgen beende. Ich muss jetzt auch wissen, wie es weitergeht...
Es ist wirklich schade für das Buch, dass es eine Weile dauert, bis man hinein findet. Aber dann...sehr lohnende Geschichte.
 
  • Stimme zu
Reaktionen: milkysilvermoon

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.344
10.637
49
49
Das Buch hat mich mittlerweile komplett gefangen, so dass es mir schwerfällt, es aus der Hand zu legen.

Als Clay seine Brüder besucht, wird er von Matthew vermöbelt, was dieser auch vorher angekündigt hatte. Er vermöbelt ihn nicht, weil er zu Michael gefahren ist, sondern weil er wieder zurückgekommen ist. Wo ist denn da die Logik? Ich verstehe es zumindest nicht.
Ich denke das liegt an der Hierachie unter den Brüdern. Clay hatte vor seiner Abreise eine klare Ansage bekommen, der er sich widersetzt hat. Nun hat er eine Abreibung bekommen, sie klaglos hingenommen und das Leben geht weiter.
 
  • Stimme zu
  • Like
Reaktionen: Renie und KrimiElse

Sassenach123

Bekanntes Mitglied
27. Dezember 2015
4.344
10.637
49
49
Wie @Mikka Liest schon geschrieben hat, scheint der Mörder nur symbolischer Natur zu sein. Dennoch jongliert Zusak ständig mit neuen Formulierungen die mich grübeln lassen. Viele Andeutungen werden erst sehr viel später aufgeklärt. Ich habe oft das Gefühl, dass mir etwas entgeht.
Das Klavier war also eigentlich von Anfang an richtig. Eine tolle Anekdote, die das Ehepaar sicher noch oft zum besten gegeben hat. Penny ist eine sehr willenstarke Frau, es ist bewundernswert wie sie sich zum Wohl ihrer Schüler durchbeißt und auch die harten Jungs nicht aufgibt, sondern zähmt.