4. Leseabschnitt: Woche 3 (Seite 215 bis 270)

Literaturhexle

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2. April 2017
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Weiter geht es mit den Befindlichkeiten unserer Protagonistin, die eindeutig im Vordergrund stehen. Nett finde ich den Vergleich des in die Jahre gekommenden, zwickenden Körpers mit einer Diva. In der Tat lamentiert sie viel um ihren Zahn, den Ischias, die Kopfschmerzen.... Sie kann keinen Alkohol trinken, nicht weinen, ohne davon befallen zu werden. Sie wartet quasi auf den Schmerz.
"Satte Zeiten bringen schwache Menschen hervor."
Rahel würde diesen Satz zwar nie auf sich beziehen, sie bezieht ihn auf die vielen psychisch kranken Menschen, die sie in ihrer Praxis behandelt, aber er gilt auch für sie. Ich kann mir Rahel kaum als erfolgreiche Therapeutin vorstellen - bei den vielen Urteilen, die sie im Kopf hat.

Victors Tod ist tragisch. Ein Freitod lässt unglaublich viele Fragezeichen offen. Für Rahel natürlich die Vaterfrage. Aber auch hier empfinde ich sie als eine Dramaqueen. Viktor war krank und alt. Er wollte schon beizeiten vorsorgen und der Gebrechlichkeit entgehen. Seine Frau kann ihm den letzten Dienst nicht erweisen, also tut er es selbst. Offenbar hat ihm der Entschluss noch zu ein paar schönen Tagen verholfen.
Dass Rahel trauert: logisch. Ob biologisch oder nicht, Viktor war ihre Vaterfigur. Aber die Idee, seine Bilder verbrennen, zerstören zu wollen: Völlig daneben! Ich empfinde es schon als Übergriff, dass sie die Bilder ungefragt an sich nimmt. Egoistisch ist das.
Auch dass sie das Haus bekommen soll, ist kein Vaterschaftsnachweis. Wer sollte es denn sonst bekommen? Der Tierschutzverein?

Die Differenzen und Unterschiede des Ehepaars treten in diesem Abschnitt voll zutage. Rahel kann nicht mit Kritik umgehen, sie wird gleich wüst. Tatsächlich kann sie Peter nicht verstehen - trotz ihrer Ausbildung ist sie betriebsblind (vielleicht gewollt). "Sentimentale Männer erträgt sie nicht." - Harter Tobak, Peter in dieser Situation wegzuschieben. Rahel kann ihre eigenen Bedürfnisse schwer unterdrücken, sie ist sehr spontan. Spätere Reue nützt da auch wenig.
Interessant Seite 241, da lässt uns Rahel ein wenig hinter die Fassade blicken (Was er alles nicht weiß über sie).

Gefallen tun mir die kritischen Einsprengsel über Politik und Gesellschaft, über das Älterwerden.

Selma muss das WE mit ihrem Lover canceln, dessen Reaktion sie enttäuscht. Wie versteht ihr das? Vince verlegt das Jungswochenende, wenn Rahel und Peter Zeit haben.... Ich hatte erst gedacht, Selma und Vince machen sich ein schönes WE, aber Rahel/Peter sind ja bis Sonntag auf dem Lande. Dann hätte Vince ja auch wegfahren können. Oder will er seine Frau trösten? Diese Stelle ist mir nicht ganz klar.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Selma muss das WE mit ihrem Lover canceln, dessen Reaktion sie enttäuscht. Wie versteht ihr das? Vince verlegt das Jungswochenende, wenn Rahel und Peter Zeit haben.... Ich hatte erst gedacht, Selma und Vince machen sich ein schönes WE, aber Rahel/Peter sind ja bis Sonntag auf dem Lande. Dann hätte Vince ja auch wegfahren können. Oder will er seine Frau trösten? Diese Stelle ist mir nicht ganz klar.
War der Plan nicht, dass Selma und Vince nun ein Wochenende ohne Kinder verbringen wollen, wenn Rahel und Peter aufpassen? Muss die Stelle zu Hause nochmal nachlesen, habe das Buch nicht zur Hand
 
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Sassenach123

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Viele kleine Stellen konnten mich begeistern, wie z, B. die Elfe mit dem gebrochenen Flügel, die im letzten Abschnitt wieder auftaucht. Auch der Tod der einohrigen Katze, fast als hätte sie den Tod ihres Herrn gespürt, war sehr sentimental. (Ich leide ja irgendwie bei jedem toten Tier)
Manchmal bekam ich während des Lesens fast ein wenig Wut auf Rahel, denn in meinen Augen kann sie froh sein, einen so einfühlsamen Mann wie Peter zu haben. Doch irgendwie scheint er ihr nichts recht machen zu können. Ihre Beziehung hat wohl nur so lange so gut funktioniert, weil er sich vielem gefügt hat.
Die Zigarette nervte ein wenig, am Ende wurde sie aber dann doch endlich geraucht.
Und Viktor? War er nun ihr Vater? Oder vermachte er ihr das Haus, weil er sie gern hatte und kein anderer potentieller Erbe vorhanden ist? Das wird Rahel wohl nie zu 100 Prozent erfahren, ich denke aber, dass sie ihn für sich als Vater sieht.
 

Sassenach123

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Dass Rahel trauert: logisch. Ob biologisch oder nicht, Viktor war ihre Vaterfigur. Aber die Idee, seine Bilder verbrennen, zerstören zu wollen: Völlig daneben! Ich empfinde es schon als Übergriff, dass sie die Bilder ungefragt an sich nimmt. Egoistisch ist das.
Sehe ich ähnlich. Sie hätte Ruth direkt fragen können, und diese hätte wahrscheinlich nicht einmal etwas dagegen gehabt. So nahm sie sich ein Recht heraus, dass sie definitiv nicht hatte. Rahel eben
 

Barbara62

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19. März 2020
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Selma muss das WE mit ihrem Lover canceln, dessen Reaktion sie enttäuscht. Wie versteht ihr das? Vince verlegt das Jungswochenende, wenn Rahel und Peter Zeit haben.... Ich hatte erst gedacht, Selma und Vince machen sich ein schönes WE, aber Rahel/Peter sind ja bis Sonntag auf dem Lande. Dann hätte Vince ja auch wegfahren können. Oder will er seine Frau trösten? Diese Stelle ist mir nicht ganz klar.
Ich hatte es so verstanden, als ob es sich um das Wochenende danach handelt. War nicht auch die Rede davon, dass zur Nachfeier von Peters Geburtstag dann noch Freunde eingeladen werden sollten? Es muss also später sein.

Die Differenzen und Unterschiede des Ehepaars treten in diesem Abschnitt voll zutage. Rahel kann nicht mit Kritik umgehen, sie wird gleich wüst. Tatsächlich kann sie Peter nicht verstehen - trotz ihrer Ausbildung ist sie betriebsblind (vielleicht gewollt). "Sentimentale Männer erträgt sie nicht." - Harter Tobak, Peter in dieser Situation wegzuschieben. Rahel kann ihre eigenen Bedürfnisse schwer unterdrücken, sie ist sehr spontan. Spätere Reue nützt da auch wenig.
Interessant Seite 241, da lässt uns Rahel ein wenig hinter die Fassade blicken (Was er alles nicht weiß über sie).
Rahel ist mir auch in diesem Abschnitt nicht mehr ans Herz gewachsen. Ihre Mutter war nicht kritikfähig, sie selbst ist es auch nicht.

Ich sehe es so: Rahel hat vieles im Hinblick auf ihre Ehe und die Kinder besser gemacht als ihre Mutter. Darauf ist sie stolz, teilweise sicher zurecht. Andererseits erlaubt sie aus diesem Grund keinerlei Kritik und ist unerträglich selbstgerecht. Menschen müssen sich in ihren Augen in einer ganz bestimmten Art verhalten, nicht sentimental, nicht klagend, nicht.... Sobald sie das nicht tun, bricht sie den Stab über sie.

Ruth und Viktor hatten eine ganz andere Partnerschaft als Rahel und Peter. Ruth hätte nie eine Sache wie die Hausbetreuung zugesagt, ohne Viktor zu fragen. Angesichts dieser Erkenntnis bekommt Rahel ganz kurz Zweifel an ihrem Verhalten, aber als Peter ihren Verdacht bestätigt, sie sei manchmal zu despotisch, kann sie damit nicht leben.

Beide, Rahel wie Peter, zweifeln an ihren Berufen bzw. daran, noch an der richtigen Position zu sein. Wäre das nicht eine Grundlage, sich auszutauschen?
 

Barbara62

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19. März 2020
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Was mich bei Rahel besonders stört, ist ihr pauschales Urteil über junge Leute. Sie hört sich an, als wäre sie uralt. Nur, weil die jungen Menschen heute keinen Hunger leiden müssen, können sie noch nicht sorgenfrei leben. Ja, es gibt sie, die ewig Klagenden, Initiativlosen, aber es gibt auch die übergroße Menge anderer. Vielleicht ist es ihre "Negativauslese" in der Praxis, die sie so blind für all die tollen, ideenreichen jungen Menschen werden lässt, die es zweifellos gibt!
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Was mich bei Rahel besonders stört, ist ihr pauschales Urteil über junge Leute. Sie hört sich an, als wäre sie uralt.
Dieses Gefühl hatte ich auch sehr oft. Ich musste mir dann immer wieder in Erinnerung rufen, dass sie erst 49 ist.
Rahel ist mit allen Menschen ihrer Umgebung sehr ungnädig. Viktor wird in der Erinnerung verklärt. Aber so toll wirkt er auf mich nicht. Er war ein Künstler, dem es zu DDR - Zeiten sehr gut ging, danach gab es einen kurzen Durchhänger, bis er wieder gefeiert wurde. Trotzdem hielt er nicht viel von den Menschen. Er hatte eine Frau, die ihn anscheinend bedingungslos liebt, ihr Leben seiner Kunst unterordnet und bei Zweifeln nicht nachgefragt hat. Wenn er tatsächlich Rahels Vater war, macht ihn das nicht sympathischer. Immerhin hätte er dann seine Frau mit deren bester Freundin betrogen. Und hätte sich nie offiziell zu seiner Tochter bekannt.
Peter ist eigentlich zu gut für Rahel. Ihr fehlt bei ihm die Leidenschaft, das Besondere, seine Verlässlichkeit ist selbstverständlich für sie.
Satte Zeiten bringen schwache Menschen hervor."
Rahel würde diesen Satz zwar nie auf sich beziehen, sie bezieht ihn auf die vielen psychisch kranken Menschen, die sie in ihrer Praxis behandelt, aber er gilt auch für sie. Ich kann mir Rahel kaum als erfolgreiche Therapeutin vorstellen - bei den vielen Urteilen, die sie im Kopf hat.
Der Satz trifft zu, auf Rahel natürlich auch. Aber was will sie? Krieg, Katastrophen, Unglücke, damit die Menschen sich wieder auf ihre inneren Kräfte besinnen? Von einer Therapeutin erwarte ich mehr Empathie und mehr Menschenfreundlichkeit. Ist sie durch die langen Arbeitsjahre so geworden ? Ich weiß nicht. Selbstbezogen war sie schon immer. Ich frage mich auch, was man bei dem Psychologiestudium damals gelernt hat. Über die enorme Bedeutung von frühkindlicher Bindung für das weitere Leben anscheinend nichts, sonst hätte sie zu dieser Zeit nicht ihr eigenes Baby weggegeben. Auch dachte ich, dass man bei einem solchen Studium seine eigene Psyche analysiert.
Schade, dass @ Supro hier nicht mitliest. Sie würde Rahel sicher sehr gut analysieren.
Victors Tod ist tragisch. Ein Freitod lässt unglaublich viele Fragezeichen offen. Für Rahel natürlich die Vaterfrage. Aber auch hier empfinde ich sie als eine Dramaqueen. Viktor war krank und alt. Er wollte schon beizeiten vorsorgen und der Gebrechlichkeit entgehen. Seine Frau kann ihm den letzten Dienst nicht erweisen, also tut er es selbst. Offenbar hat ihm der Entschluss noch zu ein paar schönen Tagen verholfen.
Sein Tod ist natürlich für seine Frau und auch für Rahel schlimm. Doch letztendlich war es das, was er wollte. Schön, dass er noch so fit geworden ist, um das selbst für sich machen zu können. Dass ihm seine Frau beim Freitod hilft, ist schon eine große Zumutung, auch wenn das vorher so abgesprochen wurde. Hier zeigt Daniela Krien sehr gut, wie leicht sich so was in guten Tagen versprechen lässt und als wie schwierig es sich dann erweist.
Sentimentale Männer erträgt sie nicht." - Harter Tobak, Peter in dieser Situation wegzuschieben.
Unmöglich! Sie kann einfach nicht mit den Gefühlen anderer Menschen umgehen.
Manchmal bekam ich während des Lesens fast ein wenig Wut auf Rahel,
Fast?
Beide, Rahel wie Peter, zweifeln an ihren Berufen bzw. daran, noch an der richtigen Position zu sein. Wäre das nicht eine Grundlage, sich auszutauschen?
Der Austausch wäre dringend notwendig. Vielleicht würde es auch schon helfen, sich seinen Frust von der Seele geredet zu haben und beim anderen Verständnis zu erhalten. Denn eine Alternative haben sie im Grunde nicht. Die Alm ist ja ein unrealistischer Traum und v.a. einer, den Peter alleine träumt.
Vielleicht ist es ihre "Negativauslese" in der Praxis, die sie so blind für all die tollen, ideenreichen jungen Menschen werden lässt, die es zweifellos gibt!
So lässt es sich erklären, allerdings erwartet man von einer Therapeutin mehr Verständnis. Aber gut, das Thema hatte ich schon.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Vielleicht ist es ihre "Negativauslese" in der Praxis, die sie
Das wird eine Rolle spielen. Rahel ist keine typische Therapeutin, ihr fehlt das Gutmenschengen, also ich meine die Einstellung, anderen Menschen aufrichtig helfen zu wollen.
Sie hat nur ihre Sicht und wenig Empathie. Was sie gelernt hat, ist das eine. Was sie davon mitgenommen hat und praktiziert, das andere.
Vielleicht ist sie auch ausgelaugt, ausgebrannt, dass sie für die eigenen Leute keine Kraft mehr hat.
Ich bedaure es auch, dass wir @SuPro nicht an Bord haben bei dieser Runde;)
Viktor wird in der Erinnerung verklärt. Aber so toll wirkt er auf mich nicht
Sie hat ihn geliebt. Er war derjenige, der ihr Schutz und Fürsorge gab als Mädchen. Das prägt. (Kinder-?)Liebe macht blind.
Allerdings gefällt mir ihr Theater nicht. Mit 49 Jahren sollte man abgeklärter sein.

zeigt Daniela Krien sehr gut, wie leicht sich so was in guten Tagen versprechen lässt und als wie schwierig es sich dann erweist.
Genau. Das macht sie vielfach so ganz nebenbei und man kann darüber nachdenken.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
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Ich hatte das mit Selmas Wochenende so verstanden, dass sie völlig desillusioniert von Moritz ist und deshalb das WE mit Vince verbringen will, um ihre Ehe zu retten. Deshalb stimmt Rahel so schnell zu, die auch bei mir an Sympathiepunkten verliert. Es scheint zwar am Ende ein Frieden eingekehrt, aber ob der von Dauer ist?
Ob Peter damit leben kann, dass Rahels Entscheidungen „Dekrete“ sind? Bezeichnend ist auch, dass sie seine ironische Kritik daran, nie verstanden hat. Das zeugt auch von mangelnder Empathie.
Trotz allem hat sie Angst ihn zu verlieren!
Auch der Tod der einohrigen Katze, fast als hätte sie den Tod ihres Herrn gespürt, war sehr sentimental. (Ich leide ja irgendwie bei jedem toten Tier)
Ich habe beim Lesen oft gedacht, dass das Verhalten der Tiere das der Menschen spiegelt. So gewinnt der Storch eindeutig an Selbstvertrauen, kann fast wieder fliegen, wie Peter?
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Ich habe beim Lesen oft gedacht, dass das Verhalten der Tiere das der Menschen spiegelt. So gewinnt der Storch eindeutig an Selbstvertrauen, kann fast wieder fliegen, wie Peter?
Das kann Daniela Krien sehr gut, mit Bildern und Symbolen arbeiten, so die Elfe, die Spinnweben, die einohrige Katze…
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Genau wie Peter hat auch Rahel berufliche Ermüdungserscheinungen. Bei der kurzen Revue der aktuellen Fälle spürt man das. Kann sie ihren Patienten mit ihrer Einstellung überhaupt noch eine Hilfe sein? Ich muss mir in Erinnerung rufen, dass sie erst 49 Jahre alt ist. Beide wirken viel älter auf mich.

Ich hatte Rahel anfangs nicht als so dominant gesehen, aber sie war wohl all die Jahre die bestimmende Person. Peter hat sich damit arrangiert und ich habe das Gefühl, das wirft Rahel ihm jetzt – wenn auch unausgesprochen vor.

Viktor ist tot, sie kann ihn nun nicht mehr fragen, aber ihr Gefühl wird von Ruth bestätigt.

Das Ende ist mir ein wenig zu beliebig. Es wird alles weiter seinen Gang gehen. Vielleicht wird sich das Verhältnis zu Selma ein wenig entspannen.
 

Renie

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19. Mai 2014
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In der Tat lamentiert sie viel um ihren Zahn,
Ich fand hier die Schuldzuweisung an ihre Mutter interessant. Muttern ist schuld, dass Rahels Zähne so schlecht sind. Nun ja, das kann man für ihre Kindheit durchgehen lassen. Aber dank der modernen Zahnmedizin, müsste sie ihr Zahnproblem als Erwachsene wieder in den Griff bekommen haben. Und mal ehrlich, wer sich den Süßkram in der Menge reinhaut, wie sie das macht (war es Marmelade?), muss sich nicht wundern, wenn die Zähne ziepen. Beim Lesen haben mir schon die Zähne weh getan.
Diese Schuldzuweisung erinnert mich an Selma.
 

Renie

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19. Mai 2014
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Essen
renies-lesetagebuch.blogspot.de
Peter ist eigentlich zu gut für Rahel. Ihr fehlt bei ihm die Leidenschaft, das Besondere, seine Verlässlichkeit ist selbstverständlich für sie.
Für mich sind die Beiden zwei Menschen, die zwar miteinander verheiratet sind, aber keine Einheit bilden. Jeder lebt für sich. Peter ist sich selbst genug und ruht in sich selbst. Er benötigt kein Publikum für das, was er tut oder Rückmeldungen für sein Handeln. Er hat so etwas unerschütterlich Selbstbewusstes an sich. Eigentlich bewundernswert.
Wohingegen Rahel ohne andere Menschen nicht kann. In den ganzen 3 Wochen, die sie in Ruth und Victors Haus verbracht haben, hat sie sich selten in ihrer Haut wohlgefühlt. Erst als Peter und sie sich wieder näher kommen, geht es ihr besser. Ich frage mich, ob ihre Bemühungen, die Ehe wieder hinzubiegen nicht eher egoistischer Natur sind, dass sie quasi nicht allein leben kann und das drohende Ehe-Aus ihr den Stützpfeiler in ihrem Leben genommen hätte.
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Rahel ist doch anders als ihre Mutter und Selma ist anders als Rahel.
Viktors Tod war schon tragisch. Natürlich ist es schwer zu ertragen, wenn man seinen Beruf oder seine Berufung nicht mehr ausüben kann, da kann es möglicherweise auch andere Lösungen geben. Ruth kommt mir schon manchmal distanziert vor.
Schade für Rahel, dass sie sich nicht mehr direkt mit Viktor austauschen konnte. Wenigstens hat sie sich immer gut mit ihm verstanden.