Oh Sylli: wie schade ist das! Deine erste Leserunde und dann so ein Flop!!!! Du hättest zum Beispiel bei Vera Buck ab 23.12 mitmachen sollen. So ein richtig süffiger Roman- vielleicht mit ernstem Hintergrund, aber gut lesbar. Bitte schließe mit der Leserunde als solcher nicht ab. Es war nur das falsche BuchRaffiniert finde ich an diesem Roman gar nichts mehr, und kann mir auch nicht vorstellen, dass auf den letzten 50 Seiten noch Erhellendes passieren wird.
Die Story an sich finde ich bis jetzt auch nicht besonders originell. Die Erzählweise ist besonders, aber auch besonders anstrengend.Gerade habe ich diesen Abschnitt beendet, und bin mir jetzt sicher, dass ich schon lange, vielleicht sogar noch nie, ein derart dümmliches Buch gelesen habe.
Dieses altjüngferliche Getue eines Offiziers samt Ehefrau geht mir so auf die Nerven, dass ich mich heute unbedingt noch bis zur letzten Seite vorquälen möchte. Raffiniert finde ich an diesem Roman gar nichts mehr, und kann mir auch nicht vorstellen, dass auf den letzten 50 Seiten noch Erhellendes passieren wird.
Im letzen Abschnitt hatte ich gedacht, dass der Erzähler den Tod von Nancy angedeutet hätte.
Es ist wirklich ein unzuverlässiger Erzähler, der uns in die Irre führt! Immer wieder muss man seine Meinung revidieren, erscheinen die Figuren in einem anderen Licht. Das vermeintlich "schlechte" Erzählen stellt so als sehr gekonnt heraus, da die Verwirrung beabsichtigt ist.Mir gefällt aber weiter die raffinierte Art, wie der Autor den Roman aufbaut, wie er Fallen stellt, wie er uns manipuliert. Wie er die Geschichte mehr verschleiert als klar erzählt...
Ach nein, Du Liebe, keine BangeBitte schließe mit der Leserunde als solcher nicht ab. Es war nur das falsche Buch
Oje, Du Ärmste, das stell ich mir besonders schlimm vor.(Bin dabei, mein Elternhaus aufzulösen
Vielleicht wäre die Geschichte bei mir besser angekommen, wenn sie nicht aus der Perspektive dieses John Dowell erzählt worden wäre.Die Erzählweise ist besonders, aber auch besonders anstrengend.
Man muss dieses Buch ja im Rahmen seiner Zeit sehen. Die Wohlhabenden oder Adligen hatten keine Beschäftigung, außer dem Reisen, Empfänge besuchen, Personal beaufsichtigen usw.Mir gehen diese künstlichen Figuren mit ihren künstlichen Problemen hingegen total auf die Nerven. Oder könnte man sich in der Realität ein Grüppchen wie dieses vorstellen?
Da gebe ich Dir schon recht, aber so blöd werden sie sich doch hoffentlich nicht aufgeführt haben. Wo gibt es denn einen Mann wie diesen Edward, der nicht einmal imstande ist, seine Affairen geheimzuhalten, sondern auch die betrogene Ehefrau und weiß Gott wen noch alles hineinzieht.Man muss dieses Buch ja im Rahmen seiner Zeit sehen. Die Wohlhabenden oder Adligen hatten keine Beschäftigung, außer dem Reisen, Empfänge besuchen, Personal beaufsichtigen usw.
Wahrscheinlich kann ich noch nicht mitreden. Werde jetzt erst den zweiten Abschnitt durchgehen, den ich ENDLICH fertig gelesen habe.Da gebe ich Dir schon recht, aber so blöd werden sie sich doch hoffentlich nicht aufgeführt haben. Wo gibt es denn einen Mann wie diesen Edward, der nicht einmal imstande ist, seine Affairen geheimzuhalten, sondern auch die betrogene Ehefrau und weiß Gott wen noch alles hineinzieht.
Mir fiel auf, dass der Erzähler wieder alles so darstellt, als ob Edward irgendwie gar nicht für seine Affären verantwortlich wäre, es geschieht ihm einfach.
Der Erzähler springt in der Zeit vor und zurück. Witzig ist, dass er sich dafür sogar entschuldigt! Er könne nichts dafür!
John geht in die USA um Erbangelegenheiten zu regeln. Mir hat zu denken gegeben, dass Florence Onkel nur 5 Tage vor ihr gestorben ist und der Erzähler alles Geld erbt. Verdächtig oder nicht? Spekulieren kann man ja mal.
Im letzen Abschnitt hatte ich gedacht, dass der Erzähler den Tod von Nancy angedeutet hätte. Aber ich lag falsch. Jetzt schreibt der Erzähler, dass es besser wäre für Nancy, sie wäre tot, also lebt sie noch, ist aber wohl seelisch nicht gesund.
Mir gefällt aber weiter die raffinierte Art, wie der Autor den Roman aufbaut, wie er Fallen stellt, wie er uns manipuliert. Wie er die Geschichte mehr verschleiert als klar erzählt...
Gerade habe ich diesen Abschnitt beendet, und bin mir jetzt sicher, dass ich schon lange, vielleicht sogar noch nie, ein derart dümmliches Buch gelesen habe.
Dieses altjüngferliche Getue eines Offiziers samt Ehefrau geht mir so auf die Nerven, dass ich mich heute unbedingt noch bis zur letzten Seite vorquälen möchte. Raffiniert finde ich an diesem Roman gar nichts mehr, und kann mir auch nicht vorstellen, dass auf den letzten 50 Seiten noch Erhellendes passieren wird.
Ein bisschen erinnert mich der Roman an das Spiel, wo jeder Teilnehmer etwas trauriges über sich erzählen soll. Am Ende wird abgestimmt, wer die traurigste Geschichte erzählt hat und der Gewinner bekommt das letzte Dessert oder was auch immer. Genauso frage ich mich, wessen Geschichte hier eigentlich die allertraurigste Geschichte ist, die uns erzählt wird.
Doch die aufkeimende Hoffnung Leonoras wurde durch Florence zerstört - was in mir den Verdacht hervorrief, dass Leonora am Tod von Florence vielleicht nicht unschuldig ist.
Es quält ihn, Nancy ständig zu sehen und sie nicht haben zu können. Ich glaube, Leonora hat dies erkannt und genossen. Deshalb war sich auch dagegen, dass Edward Nancy zurück zu ihrem Vater schicken wollte.
Es ist wirklich ein unzuverlässiger Erzähler, der uns in die Irre führt! Immer wieder muss man seine Meinung revidieren, erscheinen die Figuren in einem anderen Licht. Das vermeintlich "schlechte" Erzählen stellt so als sehr gekonnt heraus, da die Verwirrung beabsichtigt ist.
Da gebe ich Dir schon recht, aber so blöd werden sie sich doch hoffentlich nicht aufgeführt haben. Wo gibt es denn einen Mann wie diesen Edward, der nicht einmal imstande ist, seine Affairen geheimzuhalten, sondern auch die betrogene Ehefrau und weiß Gott wen noch alles hineinzieht.
Und immer so nebenbei abgehandelt, als ob das alles gar nichts wäre ...Ein paar viele Tote für ein schmales Buch.
Das war auch meine Motivation für die letzten 50 Seiten.Ich will nur noch fertig werden![]()
Danke, @Anjuta, für deine inspirierenden Gedanken. Etwas weiter oben habe ich auch schon an die klassische Literatur gedacht, hätte meine Assoziationen jedoch nicht so klar einordnen können. Oblomov ist das Paradebeispiel des untätigen Adligen. Der Begriff "überflüssiger Mensch" - schon krass!In der russischen Literatur des 19. Jahrhunderts gibt es einen ganz besonderen, immer wieder beschriebenen Typus: den überflüssigen Menschen, das sind idR Adlige, deren Leben irgendwie sinn- und konturlos vor sich hin trudelt.
Man kreist nur um sich selbst. Alles dreht sich um Liebschaften, verletzte Gefühle, manchmal Geld,... Nichtigkeiten werden Wichtigkeiten. Nur der Tod bietet die Lösung.Zwanghaft bauschen sie/bauscht insbesondere der Erzähler Ereignisse, Gefühle, Glück und Unglück auf, um dem Leben irgendwie doch eine Kontur zu verpassen.
Ich glaube dir aufs Wort, dass das hervorragend literarisch umgesetzt ist.Ein literarischer Genuss kommt gleichwohl heraus und ich bleibe am Ball der Sinnlosigkeit.