4. Leseabschnitt: Teil Vier (S. 219 bis 282)

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Das sie sich auf einen anderen Mann einlassen könnte, war mir schon länger klar, ihr Bedürfnis nach Nähe und Anerkenung war immer greifbar. Von ihrem Mann ist beides nicht zu erwarten, da hat sie die Gelegenheit genutzt. Ob aus dieser Verbindung vielleicht sogar noch ein Kind hervorgehen wird?
Da hat sich in den letzten 15 Seiten dieses Abschnitts, die mir als ich gestern kommentierte noch fehlten, ja doch noch etwas getan. Elizabeth scheint schwanger zu sein, schließt aber aus, dass ihr Geliebter der Vater ist. Nun frage ich mich allerdings, ob er seine Gene unter den Eingeborenen weitergegeben hat?! So unschuldig wie Elizabeth ihn sieht, scheint er nicht zu sein, zumindest deute ich die Szene als das Schiff ablegt so, dass Paty sehnsüchtig hofft, ihr Geliebter möge zurück kommen.
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Es scheint auf eine Geschichte der Schwierigkeiten, mit denen Frauen aus dem 18./19. Jahrhundert zu kämpfen hatten, hinauszulaufen.
Nein, es ist speziell die Geschichte Elizabeths. Das schreibt die Autorin auf Seite 13 ziemlich deutlich wie ich finde.
Diese Liebesgeschichte ist arg konstruiert und klischeehaft. Wenigstens findet sie ein sauberes Ende.
Ich empfinde es genau "anders herum" :) Die Liebesgeschichte gefiel mir gut, sanft und zart und das genaue Gegenstück zu Elizabeths Ehe mit John. Aber das Ende war mir zu knapp und sachlich. Zwar gefällt mir die Erklärung von @Renie gut, dass es eher eine Freundschaft war als Liebe. Aber sooo ein sachliches Ende fand ich doch etwas überzogen (nicht dass ich mir jetzt Herzschmerz gewünscht hätte ;)).
Manches ist unfreiwillig komisch: "Als wir in der Astronomie alles abgehandelt hatten, was ich nachvollziehen konnte, wandten wir uns der Botanik zu". Das ging ja fix. Drei oder vier Stündlein, dazwischen Gesangseinlagen und sie wusste alles, was sie begreifen konnte?
Es steht der Halbsatz dazwischen: "..., was ich nach vollziehen konnte," Und das ist ohne sehr vertiefte Mathematikkenntnisse, die Elizabeth ja offenbar nicht hatte, nicht allzu viel.
Vielleicht erzählt uns Liz bewusst die Vorgeschichte, WIE es zu dem erfolgreichen Teil ihres Lebens kam?
Genau, das sehe ich auch so. Meiner Meinung nach schreibt sie das so gleich zu Beginn auf Seite 13.
Ich habe ihn eher als einen Ort verstanden, an den sich die Figuren zurückziehen und sie selbst sein können, ohne sich um andere und deren Anstandsregeln kümmern zu müssen.
Das ist eine wunderbare Erklärung und rechtfertigt damit völlig zu recht den Titel.

Elizabeth ist mir etwas zu perfekt geraten - ihr Verständnis für alle und jeden; ihre Fähigkeit mit Menschen umzugehen; ihre Selbsterkenntnisse undundund. Wenn man ihr begegnet wäre, müsste sie einem wie ein Lichtgestalt vorkommen und das halte ich doch etwas für überzogen. Ich kann verstehen, dass die Autorin ihrer Hauptfigur in puncto Anerkennung Gerechtigkeit zukommen lassen will. Aber ich finde sie übertreibt. Trotzdem -es liest sich gut.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Wenn man ihr begegnet wäre, müsste sie einem wie ein Lichtgestalt vorkommen und das halte ich doch etwas für überzogen
Am Anfang ist sie noch nicht so gefestigt und die Wirtin/Hebamme muss ihr die Leviten lesen. Aber danach - ein Wunder an Selbstbeherrschung. Vllt lernt man das auch.

Zur Astronomie und Botanik: na, auch ohne Mathematik kann man stundenlang über Sterne reden. Sternbilder hätte man lernen können, z.B. Es fehlt auch völlig die Erwähnung eines Teleskops, das der gute Dawes ohne Zweifel hatte.

Immerhin hat Elizabeth ein Leben lang an ihn gedacht. Mich hätte interessiert, ob die Erfahrung mit ihm ihr eheliches Sexualleben verbessert hat.
 
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Reaktionen: Literaturhexle

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Jetzt kommt also die Liebesgeschichte (ich nenne es mal so, auch wenn es keine richtige Liebe ist), die ich erwartet, aber nicht ersehnt habe. Irgendwie schade, dass die Autorin das eingebaut hat. Ich finde, man hätte auch ohne den Sex mit Mr. Drawes die Entwicklung der Protagonistin darstellen können. Mir hätte es besser gefallen, wenn der Roman nicht diese offensichtliche Wendung genommen hätte. Immerhin fällt diese Episode nicht so kitschig aus. Sie trägt allerdings auch nicht sonderlich zur Spannung bei.

Ich habe den Abschnitt gerade beendet und sehr genossen! Ich glaube, mancher hier hat sich den Genuss durch zuviel Recherchiererei am Anfang verdorben :p

Ich habe gar nicht recherchiert. Ich hatte, was den Inhalt angeht, überhaupt keine konkreten Erwartungen. Trotzdem ist bei mir inzwischen die Luft raus. Die Geschichte plätschert für mich zu sehr dahin und kommt mir manchmal etwas zu langatmig vor.

Elizabeth ist mir etwas zu perfekt geraten

Das finde ich gar nicht. Sie gesteht doch immer wieder ein, welche Fehler sie gemacht hat. Was nicht heißen soll, dass ich mit ihr rundum glücklich bin. Aber ich empfinde es schon so, dass sie auch Ecken und Kanten hat.
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Mich hätte interessiert, ob die Erfahrung mit ihm ihr eheliches Sexualleben verbessert hat.
Vermutlich eher verschlechtert :( Ihm geht es ja nur um die eigene Befriedigung, seine Frau interessiert ihn da weniger. Und da sie jetzt weiß, wie es auch anders sein kann, müssen ihr diese Pflichtübungen wohl noch schrecklicher vorkommen. Oder statt zählen denkt sie an Mr. Daws :)
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich lach mich übrigens gerade scheckig, wie viele verschiedene Geliebte die gute Elizabeth hatte. Allein auf dieser Seite sind es drei verschiedene: Mr. Dawnes, Mr. Daws, Mr. Drawes. Und den richtigen gibt es auch noch: Mr. Dawes :p
Das ist nur eine kleine Auswahl, es gibt viel mehr. :eek::p:D