Elizabeth nimmt Astronomie- und Botanikunterricht bei dem verschrobenen Mr. Dawson und natürlich entwickelt sich zwischen den beiden etwas.
Ich vermute, dass Kate Grenville den schwierigen Spagat schaffen musste, einerseits die Selbstverständlichkeit, mit denen Europa in fremde Kontinente reiste, Kolonien gründete, sich das Land einfach nahm und die Aborigines für dumm und minderwertige Menschen hielt, in dieser Geschichte nicht zu verändern, andererseits aber auch anklingen lassen, dass nicht alle Engländer so dachten. Wobei ich in der Realität, da die Macarthurs ja unter den ersten Siedlern waren und man damals diese Vorgehensweise für selbstverständlich hielt, nicht sicher bin, ob Elizabeth sich überhaupt Gedanken über die Aborigines machte, die Engländer (in diesem Fall, aber natürlich nicht nur) hielten es damals sicher für selbstverständlich, dass sie als gebildete, kultivierte (und bewaffnete) Menschen sich das Land, das da so vor ihnen lag, einfach nehmen konnten, obwohl Australien ja in weiten Teilen trocken und sehr karg ist, und sie damit wohl das wenige fruchtbare Land den Aborigines wegnahmen und damit ihre Lebensgrundlage. Aber das konnte meiner Meinung nach Elizabeth damals nicht wissen und nicht so sehen, sie war ja unter Engländern. Wie gesagt, nicht einfach für die Autorin.Die wenigen Szenen mit den Aborigenes, war mir einfach nicht genug.
Guck mal, auf diese Idee bin ich gar nicht gekommen. Ich dachte eher, sie sucht sich etwas, was sie lernen kann, weil sie sich unendlich langweilt.Elizabeth fühlt sich ungebildet, weil sie niemals die Chance bekommen hatte, etwas zu lernen, was über Lesen, Handarbeiten und Musikunterricht hinausgeht.
Ich habe ihn eher als einen Ort verstanden, an den sich die Figuren zurückziehen und sie selbst sein können, ohne sich um andere und deren Anstandsregeln kümmern zu müssen.Wer hätte gedacht, dass der Raum aus Blättern ein heimliches Liebesnest ist?
Das sehe ich völlig anders. Mr. Dawes ist in seiner eigenen Umgebung nicht der Mensch, der er in der Öffentlichkeit ist bzw. wie andere ihn sehen. Er begegnet Liz auf Augenhöhe. Trotzdem sie eine Frau ist, behandelt er sie wie eine gleichberechtigte Person und eröffnet ihr Möglichkeiten, von denen sie bisher nicht wusste, dass sie existieren. Und damit meine ich nicht das Planetensystem sondern den Sex und die intensiven Gespräche, die nichts mit der "Konversation" zu tun haben, die sie sonst von anderen Männern gewöhnt ist. Liebe sehe ich nicht zwischen den beiden. Eher Freundschaft, in der einer von dem anderen profitiert. Auf jeden Fall ist diese Episode mit Mr. Dawes förderlich für Liz' Selbstbewusstsein.Diese Liebesgeschichte ist arg konstruiert und klischeehaft.
Das Eine schließt das Andere nicht aus.Guck mal, auf diese Idee bin ich gar nicht gekommen. Ich dachte eher, sie sucht sich etwas, was sie lernen kann, weil sie sich unendlich langweilt.
Ich finde, sie ist sehr poetisch und doch zurückhaltend geschrieben, wie es eine Elizabeth des 18./19. Jahrhunderts bei aller Offenheit wohl geschildert hätte. Zwischen den Zeilen ist zu lesen, dass sie hier erfahren konnte, wie Sexualität sein kann, denn die Akte mit ihrem gewalttätigen, launischen Ehemann waren ja eher Vergewaltigungen. Durch diese Liebesgeschichte mit Mr. Dawes hat sie auch Selbstbewusstsein als Frau gewonnen, zusammen mit dem neuen Wissen, das ihr als Mensch eine neue Stärke gab, auch ein erstes Verständnis für Kultur und das Leben der Aborigines.Diese Liebesgeschichte ist arg konstruiert und klischeehaft.
Ich bin mir gerade nicht sicher, ob wir überhaupt noch bei der Geschichte ankommen, die ich zu lesen erwartet habe.
Das war sicher die Motivation, aber beim Unterricht merkt sie, dass es ihr eigentlich gefällt, etwas Neues zu lernenGuck mal, auf diese Idee bin ich gar nicht gekommen. Ich dachte eher, sie sucht sich etwas, was sie lernen kann, weil sie sich unendlich langweilt.
Aber das dauert und dauert und dauert. Viel ist ja nicht mehr übrig vom Buch und ich wollte Schafe züchten, eine Farm aufbauen und die Eingeborenen auf den Dez hauen. Wie es ja auch gewesen ist.So ist diese Beziehung für mich ein weiterer und wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer selbstbewussten Liz.
Da schließe ich mich an. Dieser Abschnitt ist niederschmetternd. Frauenroman.Mir gehts genauso... zuwenig Australien, zuwenig "eigenständige" Handlung Elizabeths. Kinder, Haushalt, Klima? Iwie unbefriedigend!
und statt eines Kinderwagens einen Trägerund die ein Kindermädchen "besitzt".
Hm. Sie hat damit eine Gelegenheit vertan, einen Missstand zu benennen und ihn zu verurteilen. Typisch? Benannt hat sie ihn schon, aber es war nicht sehr eindrücklich.Wie gesagt, nicht einfach für die Autorin.
Diese Schlussfolgerung entspricht ihrer Erziehung und ihrer Zeit. Sie wussten, das sie keine Zukunft hatten. Alles andere hätte zu einer höchst trivialen Wende geführt, die ich diesem Buch nicht zutraue.Mir war eine Umlaufbahn bestimmt, die zu verändern nicht in meiner Macht stand, die Bahn der Mrs. John Macarthur. S. 272
Wir entscheiden, was wir zu wissen glauben.
Wir dürfen nie vergessen, dass unsere Beweise unvollständig sind. Wir müssen demütig sein hinsichtlich der Schlüsse, die wir daraus ziehen. Wir dürfen uns nie sicher sein. vgl. S. 235
Solche Sätze gefallen mir und der zweite erinnert mich an Lewinsky, der den Weg von Gerüchten zur geglaubten Wahrheit in seinen Büchern ähnlich gut beschreiben kannVermutungen wachsen sich zu einer Geschichte aus, die, wenn sie erst kursierte, wasserdicht war wie ein Fass. Ein solches Fass konnte Unwahrheiten rund um die Welt befördern, immer weiter in die Zukunft, ohne jemals leckzuschlagen. S. 240
Du hast dich ja im Nachhinein noch verführen lassenDa schließe ich mich an. Dieser Abschnitt ist niederschmetternd. Frauenroman.
Sie sind die Sympathieträger des Romans.Hannaford und Ms Brown......warum eigentlich nicht? Ich mag beide Charaktere unheimlich gern, obwohl sie nur schmückendes Beiwerk sind, und keine große Rolle spielen.