4. Leseabschnitt: Teil II. / Kapitel 9 bis 17 (Seite 258 bis 334)

Sassenach123

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In diesem Abschnitt kommen wieder viele Dinge ans Licht, und werfen ein anderes Licht auf die gesamte Geschichte.
Schön fand ich, dass die Resi ihre ehemaligen Arbeitgeber in Schutz nahm, obwohl ihr Mann gegen Juden gehetzt hat, und von ihr scheinbar dieselbe Einstellung dazu erwartet hat.
Was mich ein wenig entsetzt ist die Überlegung, dass Flocke in Gefahr sein könnte. Durch ihr Interesse an die Vergangenheit könnte sie Informationen haben, die für einige sehr unangenehm sein könnten.
Der Roman verlangt dem Leser eine Menge ab, mal eben so lesen ist da nicht. Ich nehme das Buch nur zur Hand wenn ich etwas mehr Zeit habe.
 

Literaturhexle

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Da fragt man sich warum jetzt noch?
Oder: Warum jetzt ERST???
Wie war es möglich, dass die Leute 70 Jahre und länger unbehelligt irgendwo in Deutschland leben konnten?
Dass man uralte Leute noch vor Gericht zerrt, finde ich armselig. Das hätte doch viel früher aufgedeckt und bewiesen (als es noch Zeugen gab) gehört.
Die Taten gehören auf alle Fälle noch geahndet. Aber 100-Jährige???
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Oder: Warum jetzt ERST???
Wie war es möglich, dass die Leute 70 Jahre und länger unbehelligt irgendwo in Deutschland leben konnten?
Dass man uralte Leute noch vor Gericht zerrt, finde ich armselig. Das hätte doch viel früher aufgedeckt und bewiesen (als es noch Zeugen gab) gehört.
Die Taten gehören auf alle Fälle noch geahndet. Aber 100-Jährige???
Genau so sehe ich das auch. Viele erreichen dieses Alter ja gar nicht, und haben ihr Leben gelebt, als ob nix gewesen ist.
 
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RuLeka

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30. Januar 2018
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Das häuft sich zur Zeit, dass verhandelt wird. Oder habe ich es vorher nur nicht mitbekommen? Vor 2 Tagen stand nämlich in der Zeitung ein 100 Jähriger, der bei der SS war und im KZ ebenso wie die 96 Jährige Verantwortung an der Vergasung vieler Juden trug. Da fragt man sich warum jetzt noch?
Das häuft sich, weil seit einigen Jahren auch den Aufsehern eine Mitschuld attestiert wird. Und ich bin froh, dass auch solche Leute, die jahrzehntelang unbehelligt leben konnten, noch vor Gericht kommen. Hier gibt es kein Verjähren, für die Opfer und deren Angehörigen nicht, weshalb dann für die Täter.
So ganz stimmt das nicht, dass man hier die Kleinen hängt ( wobei Aufseher keine ahnungslosen Mitläufer waren ) und die Großen laufen lässt. Viele der Großen wurde in Nürnberg der Prozess gemacht. Dass man nicht alle aufgefunden hat und dass viele trotzdem im Nachkriegsdeutschland Karriere machen konnten, ist eine andere Sache. Trotzdem bin ich froh über jeden Prozess, den man heute noch macht.
 

buchregal

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8. April 2021
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Das häuft sich zur Zeit, dass verhandelt wird. Oder habe ich es vorher nur nicht mitbekommen? Vor 2 Tagen stand nämlich in der Zeitung ein 100 Jähriger, der bei der SS war und im KZ ebenso wie die 96 Jährige Verantwortung an der Vergasung vieler Juden trug. Da fragt man sich warum jetzt noch?
Ich glaube nicht, dass es sich häuft, solche Prozesse hat es doch immer wieder gegeben.

Warum jetzt noch? Mord verjährt in Deutschland nicht. Natürlich fragt man sich, warum der Prozess noch geführt wird, man wird diese Alten bestimmt nicht mehr ins Gefängnis stecken. Aber dürfen sie unbehelligt davon kommen? Nach welcher Zeit sollte man sie nicht mehr vor Gericht bringen?
Ich denke, es ist ein Zeichen, dass man nie ungestraft morden kann und es zeigt Überlebenden, die natürlich auch so alt sind, dass ihr Leiden nicht vergessen ist.
 

Sassenach123

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Das häuft sich, weil seit einigen Jahren auch den Aufsehern eine Mitschuld attestiert wird. Und ich bin froh, dass auch solche Leute, die jahrzehntelang unbehelligt leben konnten, noch vor Gericht kommen. Hier gibt es kein Verjähren, für die Opfer und deren Angehörigen nicht, weshalb dann für die Täter.
So ganz stimmt das nicht, dass man hier die Kleinen hängt ( wobei Aufseher keine ahnungslosen Mitläufer waren ) und die Großen laufen lässt. Viele der Großen wurde in Nürnberg der Prozess gemacht. Dass man nicht alle aufgefunden hat und dass viele trotzdem im Nachkriegsdeutschland Karriere machen konnten, ist eine andere Sache. Trotzdem bin ich froh über jeden Prozess, den man heute noch macht.
Stimmt, da kann ich dir nicht widersprechen. Allerdings wird nun kaum noch jemand der Schuldigen büßen müssen. Das ganze kommt leider etwas zu spät, als das man da noch von Gerechtigkeit sprechen kann.
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Aber dürfen sie unbehelligt davon kommen? Nach welcher Zeit sollte man sie nicht mehr vor Gericht bringen?
Das ist ja das ungerechte an der ganzen Sache, die es so sinnlos wirken lässt. Ein Mensch, der über 60 Jahre nach diesen Schrecken sein Leben gelebt hat wie jeder andere, ohne Strafe, ohne Konsequenz, der wird durch dieses verspätete Urteil kaum noch Strafe erleben. Viele von ihnen sind wahrscheinlich nicht mehr am Leben, und in kurzer Zeit wird keiner mehr übrig sein. Eigentlich schrecklich, dass es überhaupt so lange bei diesen Fällen nicht verfolgt wurde.
 
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Literaturhexle

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Hier habe ich keinerlei Respekt vor dem Alter.
Ich auch nicht. So wollte ich nicht verstanden werden. Ich frage mich eben nur, ob es nicht eine bewusste Verzögerung irgendwo gegeben hat, eben mit dem Ziel, dass das Ganze leicht lächerlich wirkt, weil keine Strafe mehr zu erwarten ist.

Ich denke, es ist ein Zeichen, dass man nie ungestraft morden kann und es zeigt Überlebenden, die natürlich auch so alt sind, dass ihr Leiden nicht vergessen ist.
So muss man es sehen. Es ist keinesfalls umsonst.
 

Barbara62

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Das häuft sich zur Zeit, dass verhandelt wird. Oder habe ich es vorher nur nicht mitbekommen? Vor 2 Tagen stand nämlich in der Zeitung ein 100 Jähriger, der bei der SS war und im KZ ebenso wie die 96 Jährige Verantwortung an der Vergasung vieler Juden trug. Da fragt man sich warum jetzt noch?
Erst jetzt, weil vorher nur gegen die verhandelt wurde, die aktiv an den Tötungen beteiligt waren, und nun eben auch gegen die, die das System am Laufen gehalten haben (Sekretärinnen, Wachleute usw.). Spät, aber für einige nicht zu spät. Beim Prozess gegen den Hundertjährigen ist ein Neunundneunzigjähriger als Belastungszeuge dabei. Für ihn und die anderen, die noch leben, bzw. der Nachkommen, finden die Prozesse hauptsächlich statt. Und als Zeichen, dass Mord niemals verjähren kann.
 
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