In diesem LA sind wir auf Java. Die Begegnung mit Gili wird schnell zu einer Liebesgeschichte. Beide mögen sich sehr. Sie machen einen Landesausflug mit dem Motorrad. Es stellt sich heraus, dass die zerstörte "Sonnenschein" gar nicht zerstört ist, sondern von den Holländern beschlagnahmt wurde.
Was an dem Roman so wahnsinnig stört, mich jedenfalls, ist, dass die Zusammenhänge nicht aufgezeigt werden. Wie sich Gili und Oskar nähergekommen sind, wissen wir nicht, plötzlich sind sie halt zusammen und verbringen viel Zeit miteinander. Dann erzählt Giri Oskar ihre Lebensgeschichte. (Es wird erzählt und erzählt, kaum jemals passiert etwas). Jetzt treffen wir noch Houdini. Nach Hagenbeck also Houdini.
Im zweiten Erzählstrang erfahren wir, wie Konstanty den Artikel, den Giri in einer bestimmten Zeitung unterbringen wollte, sabotiert. Konstanty will Oskar unbedingt zurück nach Deutschland bringen, um mit ihm angeben zu können.
Diese Konstantyfigur ist so naiv ... genau wie alle anderen Figuren in Hitlerdeutschland auch. So so unauthentisch und leblos. Ich langeweile mich zu Tode. Dazu die merkwürdigsten Formulierungen "das Gehege des Nichtssagenden", "wässrige Erkenntnisse" (dabei ist niemand ins Wasser gefallen). Hin und wieder blitzt schon schreiberisches Können durch, aber im Gesamten gestaltet sich diese Lektüre zäh.
Dabei ist das Leben des Oskar Speck durchaus abenteuerlich gewesen. Dass man dazu so wenig sagen kann ... . Es fehlen Innenansichten. Tiefe Gedanken. Wenn dies doch mal versucht wird, klingt es so: "Daußen auf dem Meer ist die Nacht viel dunkler." Was für eine tiefe, tiefe Einsicht!