4. Leseabschnitt: Seite 251 bis 333 (Ende Abschnitt 2)

luisa_loves-literature

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9. Januar 2022
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Ich stimme euch vollkommen zu. Leider verliert der Roman zunehmend an Stärke. Die "größeren" Momente, die besonders den ersten LA auszeichneten, verlieren sich zunehmend. Ich finde es sehr unglücklich, dass hier in der Rückschau alles erzählt und erklärt wird - dem Leser bleibt kaum noch eine Möglichkeit, Lücken selbst zu füllen, sich aktiv ein Bild von Birds und Margarets Wirklichkeit zu machen. So wird es doch recht konventionell und auch etwas langatmig. Ein langes politisches Traktat, das sicher seine Berechtigung hat, dem aber vielschichtigere Bedeutungsebenen abhanden kommen.

Als Beispiel dafür mag die "Interpretation" des Gedichtes gelten. So wie Ng sie hier vorführt, ist es eine reine Zuschreibung der "bösen Regierung". Die Stellen, die angeführt werden, sind aber durchaus so lesbar und interpretierbar. Wie genial wäre es gewesen, wenn man als Leser zu dem Zeitpunkt noch nicht viel über Margaret gewusst hätte und sich seine eigenen Gedanken hätte machen dürfen? So wird einfach unfassbar viel Potenzial verschenkt. Vom Aufbau ist es mir so zu simpel und berührt mich daher auch nicht mehr so, wie in der ersten Hälfte. Schade.
 
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