Kleine Rückmeldung noch von mir zum Verhalten der DDR beim Prager Frühling. Mein Papa hat mir vorgestern in Erfurt erzählt, dass DDR-Soldaten die Grenze überschritten, aber kurz hinter der Grenze blieben. Es gab keine DDR-Panzer in Prag. Er hat sogar seinen tschechischen Freund Vladja angerufen, der das bestätigte, dass keine DDR-Panzer in Prag gewesen sind. Mein Vater war zum Jahrestag des Prager Frühlings (ich weiß nicht ob 2008 oder 2018) zur Ausstellung zum Prager Frühling auf dem Wenzelsplatz. Er meinte, aus den senkrechten Balken auf den Panzern wurden Hakenkreuze gemalt, das zeigten auch die Fotos und Vladja hat das ebenso bestätigt.
Was den Zutritt zu Kasernen/Panzern anging, die 1968 in der DDR stationiert waren, so sagte er, dass es zwar denkbar, aber sehr kompliziert und höchstens ganz vereinzelt und heimlich möglich gewesen wäre, Kontakt zu den Soldaten aufzunehmen und sie zu bitten nicht zu schießen (Wir lebten damals alle in Plauen, unweit der Tschechischen Grenze). Es gab keine Information, die Soldaten waren völlig abgeschottet (Einschließlich totaler Urlaubssprerre) und wussten selbst überhaupt nicht, wohin sie geschickt wurden. Das weiß er von einem Freund, der 1968 bei der NVA gewesen ist.
Es war am Samstag ein richtiges Gänsehautfeeling für mich, das Buch und die Geschichten meines Vaters, und dann noch das Telefonat mit Vladja.
Meine Mama frage ich noch zu ihrer Prager Freundin Jana, die am 21.8.1968 bei ihr war, und schreibe das hier, da gab es noch keine Gelegenheit.