Die Party ging ja auch schon nachmittags losDie Party definitiv zu lang.
Trotz meiner Vorbehalte gegen Mrs. H. mochte ich sie in manchen Situationen. Gerade, wenn sie die Menschen vor den Kopf stößt, ist sie mir sehr sympathisch (vorausgesetzt, dass es bei diesen Kopfstößen nicht um ihr Geltungsbedürfnis geht). Das zeigt mir, dass sie ernsthafter ist, als es den Anschein hat, da sie mit manch oberflächlicher und dummer Plauderei nicht viel anfangen kann und will. Diese drei Jung-Hausfrauen (Klatschmohn, Nelke und Rosenrot) haben es nicht besser verdient, als sie sich Mrs. Hs Einstellung zum Thema "Frau in der Küche" anhören müssen. Aber zugegeben: an ihren Smalltalk-Fähigkeiten muss Mrs. H. noch arbeiten, partytauglich sind sie nicht. Ein bisschen Diplomatie und Zurückhaltung würden sicher nicht schaden.Mrs. Aitch präsentiert sich hier nicht vorteilhaft. Sie kann es einfach nicht lassen, Menschen vor den Kopf zu stoßen und von ihrer Kunst zu reden. Sie macht sich dadurch nur lächerlich.
Stimmt, das hat mir auch gut gefallen.Das hat Mrs. Dwyer Hickey gut gemacht: keine eindimensionalen Charaktere sondern Figuren, die sich während der Handlung entfalten und immer komplexer werden.
Fand ich gar nicht, für mich war dieser Teil bislang sogar der stärkste. Irgendwie war ich in ständiger Erwartungshaltung, weil ich immer die große Katastrophe befürchtete. Zunächst dachte ich, der Anruf während der Zubereitung der Eier könnte schreckliche Nachrichten für Michael bringen, weil alles gerade so harmonisch war und Mrs Kaplan nicht zurückkommt. Später fürchtete ich um Richie und dachte, er würde weglaufen und ihm passiert etwas Schlimmes, nachdem er von der Rede Mrs. Kaplans doch brüskiert wurde. Und letztlich wartete ich auf einen Eklat um Mrs. Aitch. Doch, siehe da, nichts davon passiert, weil Christine Dwyer Hickey völlig frei von Zynismus erzählt und ihre Figuren durchaus schützt. Das gefällt mir so gut. Andererseits frage ich mich, warum ich immer so pessimistisch bin und um die Figuren fürchte. Es zeigt jedoch auch, dass CDH es schafft, für große Empathie für die Figuren zu sorgen.Diesen Abschnitt fand ich zäh und anstrengend. Die Party definitiv zu lang.
Dazu hatte ich ja schon meine Theorien geäußert. 2. kann ich nach wie vor nicht einordnen. 5. könnte für mich Mr. H sein. Auf der Party ist er überall gern gesehen und tut den Leuten gut.. Kriegsbringer (Mars)
2. Mrs. Aitch (Planet?)
3. Venus (Friedensbringer)
4. Merkur (geflügelter Bote)
5. Freudenbringer (Jupiter)
Das hat mich sehr enttäuscht. Unbedacht irgendwie. Und richtig blöd für Richie. Da hatte ich mir mehr Feingefühl erwartet.Allerdings lässt sie Feingefühl vermissen, als sie in ihrer Rede Michael vor allen Leuten wie eine Trophäe präsentiert.
Sehr traurig. Mrs. Aitch tut mir in dieser Szene sehr leid, weil sie irgendwie nicht anders kann, als anzuecken. Ich mag sie trotzdem noch immer, weil sie impulsiv und ehrlich ist.Sie macht sich dadurch nur lächerlich. Unschön, dass ihr Mann das mitansehen muss.
Fand ich auch. Und dazu diese feinen Zwischentöne. Die kleinen Katastrophen spielen sich im Inneren ab. Bedingt durch Probleme in der Kommunikation. Ich fühlte mich sehr stark an Schulz von Thun und das Vier-Seiten-Modell erinnert. Wobei es noch darüber hinausgeht, denn hinzu kommen in diesem Roman auch kleinste Gesten und Mimiken.Ich hatte Spaß. Die Art der Party hat mir gefallen: eine zwanglose Gartenparty, bei der für jeden etwas dabei war
Das stimmt, mit Ausnahme vielleicht von Olivia und Annette, die irgendwie nur negativ sind. Olivias Optik mal ausgenommen.keine eindimensionalen Charaktere sondern Figuren, die sich während der Handlung entfalten und immer komplexer werden.
Geht mir genauso. Die beiden Jungs würde ich am liebsten in den Arm nehmen und ihnen sagen, dass sie richtig sind so wie sie sind. Ich leide mit beiden, jeder hat schon so viel Ballast auf seiner kleinen Seele.Ich empfinde sehr viel für die Figuren, insbesondere die beiden Jungen und die Aitchs.
Große Kunst! Sie diffamiert keine ihrer Hauptfiguren sondern lässt sie mit ihren Ecken und Kanten sehr lebendig werden,Das hat Mrs. Dwyer Hickey gut gemacht: keine eindimensionalen Charaktere sondern Figuren, die sich während der Handlung entfalten und immer komplexer werden.
Schau sie Dir mal an auf dem Film, den ich unter Fazit verlinkt habe. Außerdem wirst Du dort mit der Kunst Hoppers vertraut gemacht. Ich liebe seine Bilder nach der Lektüre noch mehr als zuvor.Ich mag sie trotzdem noch immer, weil sie impulsiv und ehrlich ist.
Das ist wirklich irre und das habe ich bewusst noch bei keinem Autor so gekonnt wahrgenommen (oder zumindest lange nicht).keine eindimensionalen Charaktere sondern Figuren, die sich während der Handlung entfalten und immer komplexer werden.
Wie kann einem auch nur eine Szene dieser Party langweilig sein?! Großes Kino für mich! So viele kleine Episoden, die geschickt durch verschiedene Perspektiven gezeigt und gespiegelt werden. Dadurch erfährt man nicht nur, wie Absender und Adressat etwas empfunden haben, sondern auch unbeteiligte Zuhörer. Dazwischen die Kinder. Immer wieder neue Begegnungen, die auf dem Bisherigen aufbauen und den Blick vertiefen. Erste Sahne!Fand ich gar nicht, für mich war dieser Teil bislang sogar der stärkste.
Das macht sie wirklich erstklassig. Ohne Effekthascherei erzählt sie ganz ruhig. Ich bin begeistert von der Detailfülle, mit der sie das Szenario ausstattet. Man kann sich die Räumlichkeiten, das Klima, die Lichtverhältnisse und alles andere visuell bestens vorstellen. Dazu dann das vielschichtige Personal. Die gesamte Stimmung latent melancholisch, nur ein paar Hühnchen scheren hier und da aus.Es zeigt jedoch auch, dass CDH es schafft, für große Empathie für die Figuren zu sorgen.
Zweifellos. Aber glaubwürdig. Die gute Mrs. Kaplan hat ihre Mission mit den deutschen Kindern gefunden. In dem Moment hat sie nur daran und an einen dicken Spendentopf gedacht. Nicht an ihren Enkel, nicht an dessen Eifersucht, die die Erwachsenen sowieso unangebracht finden würden.Unbedacht irgendwie. Und richtig blöd für Richie.
Genau!Wobei es noch darüber hinausgeht, denn hinzu kommen in diesem Roman auch kleinste Gesten und Mimiken.
Ganz deiner Meinung!Die oben angesprochenen Zwischentöne empfinde ich als meisterlich. Es steckt so viel in jedem kleinsten Detail, ob gesprochen oder beobachtet.
Sehr schön formuliert!Sie diffamiert keine ihrer Hauptfiguren sondern lässt sie mit ihren Ecken und Kanten sehr lebendig werden,