Im Krankenhaus war eine Dolmetscherin notwendig, als die deutsche Familie zu Besuch war. Das würde heißen, dass Zisk in seinem Koma alles mitbekommen hat, was um ihn herum geredet wurde.Hat jemand eine Ahnung, wer die Dolmetscherin ist? Muss man sie kennen? Ich weiß, dass sie schon mal im Roman bei dem deutschen Sextouristen auftaucht, aber ist klar, ob sich die beiden wirklich kannten? Soll das die aus dem Krankenhaus sein?
Geht mir genauso. Ich bewundere den Mut, mit dem der Autor hier die wesentlichen Probleme seines Landes anspricht. Dass das Buch in Belarus nur unter der Hand erhältlich ist, überrascht mich nicht. Vom Literarischen her aber hat mich das Buch nicht überzeugt ( sprachlich, Aufbau, Figurenzeichnung).Ich bleibe wohl ein wenig enttäuscht und unüberzeugt zurück.
Das würde heißen, dass Zisk in seinem Koma alles mitbekommen hat, was um ihn herum geredet wurde.
Bin noch nicht ganz am Ende mit meinem Fazit. Das waren erstmal Überlegungen zum letzten LA. Eventuell werde ich mich dort wiederholen.Bitte schreibt euer Fazit über das Buch als Ganzes doch bitte in den nächsten Abschnitt
Das ist der Link, den die Verlage gerne lesen, dort muss KEIN Link zur Rezension stehen. Danke!
Das darfst du gerne. Ich wollte nur drauf hinweisen, weil sich in letzter Zeit die ausschließliche Verlinkung zur Rezi eingebürgert hatEventuell werde ich mich dort wiederholen.
Mir war auch nicht bewusst , dass die Verlage v.a. hier nachlesen . Dann sollte das Fazit etwas ausführlicher begründet sein . Danke für den Hinweis.Das darfst du gerne. Ich wollte nur drauf hinweisen, weil sich in letzter Zeit die ausschließliche Verlinkung zur Rezi eingebürgert hat
Richtig ausformuliert wird ja in der Rezension. Hier darf man durchaus spontan sein (das ist ja manchmal aussagekräftiger als das Wohldurchdachte).Mir war auch nicht bewusst , dass die Verlage v.a. hier nachlesen . Dann sollte das Fazit etwas ausführlicher begründet sein . Danke für den Hinweis.
Die Geschichte mit dem Adoptivsohn hat mich schockiert. Dass Stass da von sich selbst mehr als enttäuscht war, ist verständlich. Aber auch hier hat der Autor es vermieden, seine Figuren zu Helden zu machen.brachte seinen Unmut deutlich vor und musste am Ende erkennen, dass er seinen eigenen Werten nicht mehr gerecht wurde, als er seinen Adoptivsohn weggab. Was bleibt da noch?
Ja, so sehe ich das auch. Lukaschenko ist ja bereits 1994 an die Macht gekommen (das war die einzige Wahl, die er Kritikern zufolge legal gewonnen hat).Die Menschen in Belarus sind in dieses zunehmend lähmende System hineingewachsen, ganz langsam über 10 Jahre und es hat ihnen immer mehr die Energien geraubt
Das kann es aber nur, weil es dich in seiner speziellen Art erreicht hatMit zunehmendem Abstand gewinnt das Buch immer mehr
Das passt absolut. Die überzogenen Charaktere sind gewollt, ebenso wie das Surreale. Aber gerade das hat mir den Zugang zum Buch verstellt. Schade!gleichzeitig lese ich es als Parabel.
Das sagt man ja öfters, das die Komapatienten viel mehr mitbekommen als man denkt.Das würde heißen, dass Zisk in seinem Koma alles mitbekommen hat, was um ihn herum geredet wurde.
Vielleicht hat er nicht alles mitbekommen oder er wollte es einfach von ihm selbst hören, damit er weiß das es stimmt was er mitbekommen hat?Aber würde das dann nicht bedeuten, dass er auch von Stass und Nastja zum Beispiel wusste? Alles kann er nicht mitbekommen haben. Zudem wäre er nicht überrascht, dass zehn Jahre vergangen sind usw. Deshalb meine Verwirrung...
Das hat mich auch etwas schockiert und trotzdem habe ich es nicht ganz verstanden warum es diese Geschichte noch gebraucht hat?Die Geschichte mit dem Adoptivsohn hat mich schockiert. Dass Stass da von sich selbst mehr als enttäuscht war, ist verständlich. Aber auch hier hat der Autor es vermieden, seine Figuren zu Helden zu machen.
@Xirxe hat das Ende sehr gut auf den Punkt gebracht.
Das sowieso, doch mir waren die Figuren fast ein bisschen zu überspitzt dargestellt. Manchmal ist weniger mehr.Die Figuren sind weniger authentische Personen, sondern stehen stellvertretend für bestimmte Haltungen.
Ich denke Zisk sieht im Grunde nach den 10 Jahren, das was ein Außenstehender sehen würde, wenn er mehr Einblick in das Land bekommen würde. Von daher ist es sehr gut umgesetzt mit dem Komapatienten. Trotzdem hat das Buch für mich schon ein paar Schwächen und ist für mich nicht in allem nachvollziehbar. Besonders die Sprache hat mir in einigen Szenen gar nicht gefallen.Was für ein Ende! Aber ich kann mir gut vorstellen, dass Angst und Hoffnungslosigkeit den Menschen so die Kraft raubt, dass sie nur noch resignieren. Stass war ja eigentlich die ganze Zeit offen gegen das Regime, brachte seinen Unmut deutlich vor und musste am Ende erkennen, dass er seinen eigenen Werten nicht mehr gerecht wurde, als er seinen Adoptivsohn weggab. Was bleibt da noch?
Und Zisk erkennt wohl, dass sein Weg ähnlich verlaufen und er irgendwann auch zu den Menschen mit den grauen Gesichtern gehören wird, die niemals lachen.
Im Nachhinein betrachtet ist die Idee mit dem Koma wirklich gut umgesetzt. Die Menschen in Belarus sind in dieses zunehmend lähmende System hineingewachsen, ganz langsam über 10 Jahre und es hat ihnen immer mehr die Energien geraubt, während Zisk mit seiner ganzen Energie von damals plötzlich mittendrin stand. Und während Stass 'nur' noch die Kraft hatte sich umzubringen, ist Zisk noch in der Lage auszuwandern.
Das offene Ende finde ich wie @Literaturhexle gut gelungen - ist der Ich-Erzähler ein Unwissender und Zisk der Strassenmusiker?
Eine wirklich gute Geschichte, wenn auch nicht ganz so gut erzählt wie 'Rote Kreuze'. Aber für vier Sterne wird es auf jeden Fall reichen