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Literaturhexle

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Ja bei der Waffe könnte man wirklich fast meinen, das der Vater sie dahin getan hat, weil er vielleicht wusste wenn es einer fertig bringt ihn zu töten, dann Gilles. Vielleicht hat er insgeheim geahnt oder sogar gehofft, das es irgendwann soweit kommen könnte und dann nur auf den Gnadenstoß gewartet?
Dass der Vater die Waffe geschenkt hat, ist denkbar. Allerdings mit Sicherheit nicht zu dem Zweck, selbst getötet zu werden damit. Soviel Weitsicht traue ich dem Mistkerl nicht zu.
 
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parden

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Weil du ein ganz anderer Mensch bist. Du bist anders aufgewachsen, hast Vertrauen in Menschen und deine Fähigkeiten entwickeln können. So etwas lassen sich nur Opfer gefallen - und zu dem muss man gemacht werden.
Die Antwort ist mir zu simpel. Letztlich hat man immer eine Wahl - außer als Kind. Als Erwachsene, gerade in Deutschland, findet man viele Stellen, an die man sich wenden kann. Niemand muss Opfer bleiben - und verdammt nochmal, die Mutter hat die Verantwortung für ihre Kinder. Durch ihr Bleiben und Aushalten wird sie zum Mittäter. Das erlebe ich in meinem beruflichen Alltag leider auch nur allzu oft, aber da hört meine Toleranz echt auf. Klar haben diese Mütter auch ihre Geschichte, aber das kann doch einfach nicht die Entschuldigung für alles sein! Was die Frauen mit ihrem Leben anstellen: ihr Ding. Aber immer werden dabei die Kinder übersehen.
 

parden

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Ja bei der Waffe könnte man wirklich fast meinen, das der Vater sie dahin getan hat, weil er vielleicht wusste wenn es einer fertig bringt ihn zu töten, dann Gilles. Vielleicht hat er insgeheim geahnt oder sogar gehofft, das es irgendwann soweit kommen könnte und dann nur auf den Gnadenstoß gewartet?
Kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht ist der Vater irgendwie illegal an eine Waffe gekommen, mag sein. Aber solch eine Planung - never. Das würde eine Reflxionsfähgikeit seines eigenen Handelns voraussetzen. Ähm. Nein. o_O
 
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claudi-1963

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Kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht ist der Vater irgendwie illegal an eine Waffe gekommen, mag sein. Aber solch eine Planung - never. Das würde eine Reflxtionsfähgikeit seines eigenen Handelns voraussetzen. Ähm. Nein. o_O

Vielleicht hat es auch Gilles geahnt, nach der Jagd wo sie das Opfer war, das der Vater irgendwann zum Problem wird. Schließlich haben die beiden viel Zeit miteinander verbracht, wer weiß was da der Vater alles erzählt hat?
 

claudi-1963

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Ich bin auch der Meinung, dass die Autorin gerade den Vater sehr stereotyp als das verkörperte Böse gezeichnet hat. Ein bisschen Sentimentalität beim Musihören ändert da wenig. Er ist der Koloss mit den großen Händen (Stichwort Küken), er hat Kraft, er prügelt seine Frau fast zu Tode, ist als großwildernder Buchhalter unterwegs, macht Jagd auf seine Tochter. Das ist too much. Passt aber zum Jugendbuch: schwarz und weiß.

Natürlich ist der Vater für mich schwarz und das böse, ich habe ja nur wandablue die Frage gestellt, weil sie denkt das es solche Menschen nicht gibt. Ich denke schon das es solche Menschen gibt die durchweg böse sind.
 

claudi-1963

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Dass der Vater die Waffe geschenkt hat, ist denkbar. Allerdings mit Sicherheit nicht zu dem Zweck, selbst getötet zu werden damit. Soviel Weitsicht traue ich dem Mistkerl nicht zu.
Ich glaube nicht das er die Gilles geschenkt hat, ein Vater schenkt einem 10-jährigen sicher keine Waffe die er in der Nachttischschublade aufewahrt. Vielleicht wusste Gilles wo sie ist und hat sie zu dem Zweck geholt. Den die Katzen musste er ja auch mit irgendwas getötet haben.
 

Literaturhexle

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Ich glaube nicht das er die Gilles geschenkt hat, ein Vater schenkt einem 10-jährigen sicher keine Waffe die er in der Nachttischschublade aufewahrt. Vielleicht wusste Gilles wo sie ist und hat sie zu dem Zweck geholt. Den die Katzen musste er ja auch mit irgendwas getötet haben.
Sorry, aber diesem Vater traue ich vieles zu ;)
Allerdings werden wir darauf keine Antwort finden, wir können nur spekulieren. Das ist vermutlich das, was die Autorin gewollt hat.
 

KrimiElse

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Mitgefangen. Mitgehangen :D
Ich glaube, diese Rezi fällt mir nicht so schwer, Aus dem Bauch raus bekommt das Buch 4 Sterne. Das ist eine sehr gute Wertung.
Ich würde gerne wissen, wie das Buch auf einen jungen Menschen wirkt, aber meine Tochter liest keine Romane mehr :(
Ich habe es meiner großen Nichte (18) geschenkt. Mal sehen, was sie meint.
 
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KrimiElse

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Sorry, aber diesem Vater traue ich vieles zu ;)
Allerdings werden wir darauf keine Antwort finden, wir können nur spekulieren. Das ist vermutlich das, was die Autorin gewollt hat.
Ich hatte die Idee, dass das Mädchen die Zeitmaschine zu einem späteren Zeitpunkt des Lebens doch noch gebaut hat. Passt für mich zum Erzählton - ihr älteres Ich - und zur Geschichte, die zwar nicht märchenhaft ist, aber ein paar Elemente in diese Richtung aufweist. Außerdem...wer weiß was in der Zukunft alles möglich sein wird. Beamen klappt ja auch schon...
 

Sassenach123

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Dass der Vater die Waffe geschenkt hat, ist denkbar. Allerdings mit Sicherheit nicht zu dem Zweck, selbst getötet zu werden damit. Soviel Weitsicht traue ich dem Mistkerl nicht zu.
Was mich bei der Waffe nicht loslässt ist die Tatsache, dass sie wie aus der Zukunft gemacht scheint. Die Polizei war ebenfalls ratlos.....Das Mädchen fühlt sich bestätigt, sie selbst in der Zukunft für diesen Zweck in die Vergangenheit gebracht zu haben. Blödsinn, wie wir wissen, dennoch denke ich, dass derjenige der die Waffe versteckt hat, von ihrer Obsession wusste. Den Vater schließe ich daher für mich komplett aus.
 

Sassenach123

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Ihr habt schon fast alles angesprochen. Mir hat der Roman gut gefallen. Die Autorin hat sich ein heikles Thema ausgesucht, ich habe immer so meine Probleme Bücher zu lesen in denen Kinder schlecht behandelt werden. Hier hat es mich jetzt gar nicht so tief mitgenommen wie sonst oft, obwohl hier ja wirklich heftige Missstände geschildert werden. Erklären warum dies so ist, kann ich allerdings nicht. Ob es daran liegt, dass kaum Namen fallen, und wenn dann, bis auf Gilles, nur Bezeichnungen die das Mädchen sich ausgedacht hat. Ist das eine gewünschte Distanz, die die Autorin damit versucht hat aufzubauen? Auch wenn ich das Buch gern gelesen habe, habe ich nicht so mitgefiebert wie bei anderen dieses Genres.
 
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Sassenach123

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Ich hatte die Idee, dass das Mädchen die Zeitmaschine zu einem späteren Zeitpunkt des Lebens doch noch gebaut hat. Passt für mich zum Erzählton - ihr älteres Ich - und zur Geschichte, die zwar nicht märchenhaft ist, aber ein paar Elemente in diese Richtung aufweist. Außerdem...wer weiß was in der Zukunft alles möglich sein wird. Beamen klappt ja auch schon...
Das ist so eine Geschichte, wo jeder sich einen anderen Reim machen kann, da ist viel Spielraum für die eigene Phantasie. Aber wenn ich über deine nachdenke schwirrt mir der Kopf. Es ist wirklich so wie als Kind, als man den Film Zurück in die Zukunft schaut, wenn man sich das Szenario im Kopf durchspielt. Um die Waffe in der Zukunft in die Vergangenheit zurückzubringen, hätte sie diese Szene am Ende des Buches überleben müssen. Was und wie ist es geschehen? Wie sah ihr Leben im Anschluss aus, eine unendliche Flut an Theorien tauchen in meinem Kopf auf. Aber deine Idee ist natürlich denkbar, ich hoffe für mich eher,maß jemand aus ihrem Umfeld mehr wusste, und ihr geholfen hat damit. Der Professor zum Beispiel.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Puhh was für ein Ende, das die Arbeitslosigkeit den Vater noch unberechenbarer gemacht hat, hatte ich befürchtet. Trotzdem unbegreiflich das er so auf sie einprügelt und sie sogar töten wollte.

Ich bin mir nicht sicher, ob er sie wirklich töten wollte. Der Mann war brutal und skrupellos, klar, aber doch nicht dumm. Wie hätte er der Polizei den Tod seines Kindes erklärt? Vielleicht hätten ihn die Mutter und Gilles gedeckt und man hätte die Leiche heimlich entsorgen können, aber ihr Tod hätte trotzdem viele Fragen aufgeworfen. Er wollte ganz sicher nicht einfahren. Er hat ja auch vorher seine Frau bewusst nicht so stark verprügelt, dass sie in Lebensgefahr schwebte. Nee, ich halte es für wahrscheinlicher, dass er sich nur an ihr rächen wollte und sie übel verletzt hätte. Natürlich musste er zur Drohung das Messer trotzdem an den Hals legen.
 

milkysilvermoon

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Ein heftiger Schluss. Aber es war auch klar, dass ein großer Knall passieren muss, damit die Gewaltspirale endlich aufhört. Mir gefällt es ganz gut, dass nun eben nicht ausführlich erklärt wird, wie es mit der Mutter und den Kindern weitergeht. Aber es wird ja angedeutet, dass sich das Leben für das Mädchen positiv weiterentwickelt.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Ein heftiges und interessantes Finale und letztlich ein Buch, welches mir sehr gefallen hat. Auch wenn es vielleicht einige Schwächen hat, bekommt es dennoch eine sehr gute Bewertung von mir. "Das wirkliche Leben" ist eine spannende Geschichte für mich, besonders gut für eine Leserunde geeignet, lohnt es sich doch darüber nachzudenken und sich noch auszutauschen. Denn obwohl uns die Rolle der Mutter abstößt und nachdenklich macht; ehrlich gesagt, wie viele solcher Typen gibt es wirklich? Ich würde sagen, sehr viele. Von daher ist nicht die Frage, warum reagiert diese Frau so oder warum nicht. Sondern eher warum gibt es solche Menschen. Denn die entstehen ja aus der Gewalt von anderen. Und wir sollten uns eher die Frage stellen, warum gibt es diese Gewalt und warum kann die Hyäne so ungestört agieren. Und warum gibt es so wenige gallische Dörfer? Vielleicht hilft ja dieses Buch. Und das kann man nur hoffen.
 
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