4. Leseabschnitt: S. 241 (Fingerübung) bis S. 322 (An Barne Böckler)

KrimiElse

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Eine Zusammenstellung aus Fingerübungen (Geschichten), in denen man den Stotterer und einmal auch den Padre erkennt, Aufzeichnungen an den Padre, Tagebucheinträgen und Interviewantworten.
Ich bin inzwischen ein wenig ratlos, worauf das hinausläuft, ob es kn der Geschichte überhaupt eine Richtung gibt oder ob dies eigentlich das Manuskript ist, das der Stotterer dem Verleger zukommen ließ.

Zur ersten Fingerübung, bei der der Padre einen Mann auf dem Berg Athos trifft, der keine Antworten hat. Ist dies ein Ausdruck des nicht vorhandenen Glaubens vom Stotterer? Denn der Mann hat keine Antworten, ist gleichzeitig alt und jung, zweifelt und sucht eigentlich Fragen zu den Antworten, wenn ich es richtig verstanden habe.

Das Intermezzo mit dem Liebesbrief brachte mich kurz auf den Gedanken, dass der Padre der große Unbekannte ist, wegen dem der Advokat freiwillig ins Gefängnis ging und dem er dient. Dafür spricht für mich, dass der Padre trübsinnig ist (unglücklich verliebt?) und dass nach seinem Weggang eine umfassende Schlägerei ausbricht. Aber inzwischen bezweifle ich das schon wieder, andernfalls hätte es sicher einen Bezug dazu gegeben.

Der Stotterer reagiert mit der Fingerübung Der Freund auf die Absage, für Sebi als Ghostwriter tätig zu werden. Tja, für mich ist das ein weiterer Ausdruck seines wirklich unsozialen Verhaltens. Wenn er könnte und mutiger wäre würde er...

Dieses kleine Filmschnipsel des Stotterers, seine erste Erinnerung, und sein daraus entstehendes Koofkino, das in der letzten Geschichte untermalt wird, in ein anderes Leben zu flüchten, versöhnt mich wieder ein bisschen mit dem Buch. Ehrlich, in diesem Abschnitt war ich bis zu dieser Erinnerung etwas genervt von der Geschichte. Aber ich versuche, neugierig zubleiben und denke immer noch, dass es zumindest eine kleine Überraschung geben wird.
 

Literaturhexle

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Ich bin inzwischen ein wenig ratlos, worauf das hinausläuft, ob es kn der Geschichte überhaupt eine Richtung gibt oder ob dies eigentlich das Manuskript ist, das der Stotterer dem Verleger zukommen ließ.
Diese Ratlosigkeit Teile ich mit dir. Mir gefiel die Geschichte mit dem reichen Freund im Weinkeller gut. Da konnte sich unser "Cleverle" wieder produzieren.
Auch die letzte Geschichte mit den verschiedenen Rollen war nett: "Es gibt so vieles, was man tun kann, wenn man ein anderer war."
Dafür spricht für mich, dass der Padre trübsinnig ist (unglücklich verliebt?) und dass nach seinem Weggang eine umfassende Schlägerei ausbricht.
Stimmt, das könnte sein. Da wäre ich aber nie drauf gekommen.
Ehrlich, in diesem Abschnitt war ich bis zu dieser Erinnerung etwas genervt von der Geschichte.
Willkommen im Club!
Zwei Dinge wusste ich schon länger: Ich mag keine lustigen oder Schelmenromane.
Ich habe den ersten unzuverlässigen Erzähler meines Leselebens (Die allertraurigste Geschichte ) verachtet.
Dieses Buch hat beides....wen wundert es also, dass ich Schwierigkeiten habe?

Allerdings war dieser Abschnitt etwas gefälliger zu lesen. Es gab ein paar Dialoge und die Handlung war besser nachzuvollziehen. Was diese Kurzgeschichten aber sollen? Ich weiß es nicht.
 
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Literaturhexle

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Erstaunt hat mich, dass unser Erzähler doch einigermaßen empathisch mit dem Padre umgegangen ist. Er hat wahr genommen, dass jener still und blass geworden war umd abgenommen hatte.
Auch wenn er ihm (und uns) etwas vorspielen will mit den Briefen und Geschichten, scheint er ihn doch auch ein bisschen gern zu haben. Gewöhnung greift da zu kurz.
 
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Diese Ratlosigkeit Teile ich mit dir. Mir gefiel die Geschichte mit dem reichen Freund im Weinkeller gut. Da konnte sich unser "Cleverle" wieder produzieren.
Auch die letzte Geschichte mit den verschiedenen Rollen war nett: "Es gibt so vieles, was man tun kann, wenn man ein anderer war."

Stimmt, das könnte sein. Da wäre ich aber nie drauf gekommen.

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Zwei Dinge wusste ich schon länger: Ich mag keine lustigen oder Schelmenromane.
Ich habe den ersten unzuverlässigen Erzähler meines Leselebens (Die allertraurigste Geschichte ) verachtet.
Dieses Buch hat beides....wen wundert es also, dass ich Schwierigkeiten habe?

Allerdings war dieser Abschnitt etwas gefälliger zu lesen. Es gab ein paar Dialoge und die Handlung war besser nachzuvollziehen. Was diese Kurzgeschichten aber sollen? Ich weiß es nicht.
Ich denke, die Kurzgeschichten sind vielleicht ein Vorgeschmack auf seine Möglichkeiten nach der Entlassung? Aber so ganz ins Bild passen Sie dennoch nicht, vor allem zu Beginn.
 
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KrimiElse

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Erstaunt hat mich, dass unser Erzähler doch einigermaßen empathisch mit dem Padre umgegangen ist. Er hat wahr genommen, dass jener still und blass geworden war umd abgenommen hatte.
Auch wenn er ihm (und uns) etwas vorspielen will mit den Briefen und Geschichten, scheint er ihn doch auch ein bisschen gern zu haben. Gewöhnung greift da zu kurz.
hmmmm, oder er fürchtet, dass der Padre zu sehr mit sich beschäftigt ist und sich weniger um ihn kümmern könnte. Du merkst, er ist mir unsympathisch, wie von Lewinsky gewollt.
 
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ulrikerabe

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Das Intermezzo mit dem Liebesbrief brachte mich kurz auf den Gedanken, dass der Padre der große Unbekannte ist, wegen dem der Advokat freiwillig ins Gefängnis ging und dem er dient. Dafür spricht für mich, dass der Padre trübsinnig ist (unglücklich verliebt?) und dass nach seinem Weggang eine umfassende Schlägerei ausbricht. Aber inzwischen bezweifle ich das schon wieder, andernfalls hätte es sicher einen Bezug dazu gegeben..

Ich bin mir sogar ziemlich sicher und das schon eine Weile, dass der Padre der Boss ist, der hinter den Drogen steht und hinter dem Auftrag für den Liebesbrief auch.

Im Grunde interessiert mich der Gegenwartsteil mit der Knastgeschichte nicht besonders. Ich finde die Erinnerungen an früher viel ansprechender. Auch wenn man dan von gestern ist. Die Geschichte mit dem Freund mochte ich. die hatte so etwas Roald Dahl mäßige an sich.

Die Geschichte Die Begegnung war wohl eine Begegnung mit Gott. Mir war sie zu betulich.

Ich hoffe ja immer noch auf eine Pointe zum Schluss, denn nach einem für mich guten Anfang hänge ich jetzt ziemlich durch mit dem Buch.
 

Bibliomarie

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Ich bin mir sogar ziemlich sicher und das schon eine Weile, dass der Padre der Boss ist, der hinter den Drogen steht und hinter dem Auftrag für den Liebesbrief auch.

Eine interessante Idee, je länger ich darüber nachdenke, desto realer erscheint sie mir. Wären aber dann die Lieferungen weitergegangen, wenn er in Urlaub ist und hätte er dann diesen Stellvertreter gewählt?
 

Bibliomarie

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Eins fällt mir auf, je weiter ich lese - die Geschichte rauscht an mir vorbei, gefällig und unterhaltsam, aber wenn ich habe das Gefühl, das nichts hängenbleibt. Ich muss mich richtig bemühen, mich an die Themen der einzelnen Fingerübungen zu erinnern.

Die Geschichte vom Berg Athos war auf den Padre zugeschnitten, die Begegnung eines Suchenden (Padre) mit Gott (Alter) Dabei kam mir der Gedanke, dass Stärckle damit den Padre auch ganz bewusst quält.

Nach der Absage von Sebi gibt es eine Rachegeschichte an einem Freund, ein wenig giftig und gallig - der Vergleich mit Roald Dahl von @ulrikerabe ist nicht schlecht.

Beim Erhalt des zweiten Preises merkt man doch die verletztes Eitelkeit unseres Stotterers.

Aber jetzt sehne ich doch das Ende des Romans herbei;)
 
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Literaturhexle

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aber wenn ich habe das Gefühl, das nichts hängenbleibt
Ja, das ging mir auch so. Es ist ja auch viel Geplänkel und durch die Sprünge hat man keinen wirklichen Handlungsfaden.
Eine interessante Idee, je länger ich darüber nachdenke, desto realer erscheint sie mir. Wären aber dann die Lieferungen weitergegangen, wenn er in Urlaub ist und hätte er dann diesen Stellvertreter gewählt?
Manches spricht dafür, manches dagegen. Ich wäre ohne euch nie auf die Idee gekommen. Im letzten Teil erfährt man noch etwas mehr über den Padre. Für mich passt der Maffiosi irgendwie nicht.
Aber jetzt sehne ich doch das Ende des Romans herbei;)
Das kann ich voll und ganz verstehen :D
 

parden

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Eins fällt mir auf, je weiter ich lese - die Geschichte rauscht an mir vorbei, gefällig und unterhaltsam, aber wenn ich habe das Gefühl, das nichts hängenbleibt. Ich muss mich richtig bemühen, mich an die Themen der einzelnen Fingerübungen zu erinnern.


Aber jetzt sehne ich doch das Ende des Romans herbei;)
Hier kann ich mich voll und ganz anschließen. Es plätschert recht unaufgeregt vor sich hin, ohne eine Richtung erkennen zu lassen. Die Funktion der Kurzgeschichten zwischendurch erschließt sich mir auch (noch) nicht...
 

parden

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Ich bin mir sogar ziemlich sicher und das schon eine Weile, dass der Padre der Boss ist, der hinter den Drogen steht und hinter dem Auftrag für den Liebesbrief auch.

Die Geschichte Die Begegnung war wohl eine Begegnung mit Gott. Mir war sie zu betulich.

Ich hoffe ja immer noch auf eine Pointe zum Schluss, denn nach einem für mich guten Anfang hänge ich jetzt ziemlich durch mit dem Buch.
Auch hier kann ich mich anschließen. Diese Gedanken gingen mir auch durch den Kopf. Aber ganz sicher bin ich mir nicht, ob das mit dem Padre und den Drogen wirklich alles logisch erklärbar wäre. Ich werde sicher bald schlauer sein...