4. Leseabschnitt: S. 189 bis 240

[Wandablue]

und manchmal ist Milch einfach nur Milch.

Aber hier nicht! Stimme da mit "Leseglück" überein.

 

[Mikka Liest]

Katherine ist im Grunde eine sehr unglücklich Frau und wohl ihr ganzes Leben lang gewesen. Da wundert es nicht, dass sie diesem Pater verfallen ist, der das meines Erachtens berechnend ausnutzt. Ich stimme SuPro zu, dass sie alle Anzeichen für eine narzisstische Persönlichkeitsstörung hat.

Warum also gerade Boyd? Es gab sicher mehr als genug Menschen, die ihren Anteil an dem hatten, was in Katerines Leben schieflief. Aber er wurde anscheinend zur fixen Idee, zum Symbol für alles, was sie sicher als an ihr begangenes Unrecht sah.

Wenn ich Norah richtig verstanden habe, ist Duggan für sie wirklich eine Art abstruse, pervertierte Vaterfigur. Sie scheint sich selber bestrafen zu wollen, indem sie erneut mit ihm schläft.

Für mich war das dennoch ganz klar eine Vergewaltigung, er hat sie bewusst betrunken gemacht, es gab ein deutliches Machtgefälle. Dass sie mit ihm nachhause gegangen ist, spricht für mich nicht dagegen, denn schon da fühlte sie sich unter Druck gesetzt.

Wenn er tatsächlich ihr Vater ist, würde das Katherines mentalen Zusammenbruch erklären. Aber auch da neige ich dazu, SuPros Interpretation zuzustimmen, das Katherine sich von Duggan und Norah betrogen und beraubt fühlte.

 

[parden]

'Einvernehmliche Vergewaltigung' kam mir bei der 2. Sexszene von Norah und Duggan in den Sinn - was für eine widersinnige Formulierung. Allerdings setzt sie die ständige Ambivalenz in dem Roman auch nur fort...

Ich mag hier keine der Personen, mir erschließt sich der 'Sinn' des Romans nach wie vor nicht, ich bin einfach nur froh, wenn ich zum Schluss komme. Da muss jetzt noch einiges passieren, damit ich mehr als zwei Sterne vergebe - und die gibt es auch nur, weil Anne Enright wirklich gelungen und präzise formuliert, manches was selbst ich mir angestrichen habe...