4. Leseabschnitt: S. 180 - Ende

ElisabethBulitta

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So abwegig finde ich das hier nicht. Hier muss man ja nicht ganz so viel beachten. Man braucht keine älteren Materialien. Muss nur gut kopieren können und die richtigen Kontakte haben. Und nicht jeder Kunstliebhaber kennt sich da vollkommen aus. Wäre interessant zu wissen wie oft dies tatsächlich passiert. :D:);)

Kriminalität mit Kunst oder Fälschungen ist weiter verbreitet, als viele meinen. Und sie wird oft nicht ernstgenommen oder als Kavaliersdelikt gesehen, weil's ja in der Regel die Reichen trifft.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Jetzt mal was lustiges, bin nach dem Lesen des letzten Abschnittes des Buches so im Thema drin gewesen, beim Schreiben meiner Artikel festgegangen, dass ich fast vergessen hätte auf Arbeit zu gehen. :oops::rolleyes::oops::rolleyes:
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Wie meinst du das, was ist legitimer? Wenn ich dich richtig verstehe, war die Polizeigewalt in der DDR weniger legitim als Polizeigewalt im heutigen Deutschland?
Die Polizei ist immer die Executive der herrschenden Regierung. Die „Richtung“ der Gewalt bestimmt sie nie selbst sondern die wird vorgegeben, vom jeweiligen Innenminister.
Im Buch zieht Daniel den Vergleich der Situation beim G8 Gipfel in Heiligendamm mit der Situation in der DDR. Er meint auf Seite 224 "Das ist schlimmer als im Osten, Piepenburg." Und ich habe mit diesem Artikel sagen wollen, dass ein Vergleich dieser beider gewalttätigen Situation in meinen Augen durchaus legitim und nachvollziehbar ist.

Gewalt kann vielleicht von verschiedenen Seiten für legitim erklärt werden, sie ist es nur in meinen Augen nicht und wird es auch nie sein!
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Thomas managt alles überirdisch, ist verantwortungsvoller Familienvater geworden.und unterscheidet sich rasant von seinem Revoluzzer-Freund.

Interessant, dass Thomas nun doch noch die späte Revanche für seine Feigheit gegenüber den Nazi-Schlägern erhält. Dieses Mal wird er sehr gleichwertig und brutal vermöbelt und Daniel ist der Schuldige, weil er die Hausgemeinschaft gegen den großen Iwan aufgehetzt hat. Fair war das nicht, aber Daniel hat noch nie besonders überlegt gehandelt...
Ich finde die beiden Freunde Thomas und Daniel sind vollkommen unterschiedlich. Vielleicht ziehen sie sich genau deswegen auch an. Thomas kommt aus einem gefestigten aber konservativen Elternhaus, ist von der leichtlebigen Lebensart von Christine und Daniel fasziniert. Und genauso wird auch Daniel irgendetwas an Thomas und seiner etwas angestaubten Art faszinieren. Aber letztendlich sind beide nicht bereit ihr ursprüngliches Leben vollkommen aufzugeben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

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Und was denkt ihr? Haben Thomas und Daniel "Alles richtig gemacht"? Und wie steht ihr zu diesem "Alles richtig gemacht"?

Ich finde die Formulierung etwas furchtbar. Klar trifft man im Leben Entscheidungen, die man vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt überdenkt und anders sieht. Aber ist es deswegen richtig oder falsch? Es sind Entscheidungen, die man trifft und die weiterbringen, jeden zu der Person werden lassen, die man heute ist. Und dies ist doch letztendlich etwas Gutes.

Und ich glaube so ähnlich sieht es auch der Autor. Mit einem Augenzwinkern. ;)
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Und was denkt ihr? Haben Thomas und Daniel "Alles richtig gemacht"? Und wie steht ihr zu diesem "Alles richtig gemacht"?

Wir sind alle Menschen und machen - objektiv betrachtet - sozusagen von Natur aus nicht alles richtig. Ich denke, es kann nur darum gehen, einigermaßen unbeschadet und zufrieden durchs Leben zu gehen. Und dazugehört auch, das, was was schief läuft, zu akzeptieren.

Ich denke aber ebenfalls nicht, dass Sander ein "richtig gemacht" im objektiven Sinne meint, sondern sehe auch eher ein Augenzwinkern dabei.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Und ich glaube so ähnlich sieht es auch der Autor. Mit einem Augenzwinkern. ;)
Da stimme ich dir zu.
Da der Titel in dieser Wunderkerzenschrift geschrieben ist, bezieht er sich vielleicht aber besonders auf diese Nach-Wende-generation. Ich stelle mir schon vor, dass für die Menschen aus dem Osten mit einem Schlag viel mehr Wahlmöglichkeiten (und - notwendigkeiten) anstanden. Mancher fühlte sich zuvor beschränkt und wollte etwas nachholen. Zudem war das Bekannte zusammengebrochen, Neu-orientierung musste her...
Daniel hat aus meiner bürgerlichen Sicht natürlich nicht alles richtig gemacht: er hat einen kriminellen Weg gewählt, tauchte in Drogen ab und um seine Gesundheit scheint es auch geschehen zu sein. Er wird das aber anders sehen: Er hat gelebt ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

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Vom Buch abgesehen: Wenn sich zwei schlagen und ich gehe dazischen, wende ich auch Gewalt an. Aber wenn mir nichts anderes was bringt?
Manchmal geht es nicht anders. Ich weiß! Toll finde ich es trotzdem nicht. Ich bin auf Arbeit auch Gewalt ausgesetzt und muss damit umgehen, sie möglichst umgehen. Vielleicht rührt auch daher meine Sicht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Ich auch. Aber leider führt das viele Reden zu nichts.
Bei manchen aggressiven Patienten komme ich schon mit Reden weiter, aber da nützt mir mein Bekanntheitsgrad durch meine Berufsjahre. Aber manchmal hilft das auch nichts und die Polizei, der Richter müssen zu uns kommen. Das wird sicher immer so sein. Manchmal schafft man es mit der Kommunikation, manchmal nicht. Trotzdem finde ich, dass die Bereitschaft zur Gewalt zunimmt. Siehst du das ähnlich? Oder verschieben sich einfach die Wahrnehmungen, weil man beruflich zuviel mit der Gewalt zu tun hat.
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Trotzdem finde ich, dass die Bereitschaft zur Gewalt zunimmt. Siehst du das ähnlich? Oder verschieben sich einfach die Wahrnehmungen, weil man beruflich zuviel mit der Gewalt zu tun hat.

Ich weiß nicht, ob die Bereitschaft zunimmt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass insbes. Kinder oft kein Ventil für ihre Agressionen und auch Kräfte haben. Ich arbeite ja hauptsächlich mit Kindern. Ein Bsp.: Wir hatten (und haben immer noch, war aber noch nicht in meiner Klasse, das kommt erst im September und wird spaßig) einen Zweitklässler, der ständig nach anderen Kindern mit Steinchen geworfen hat. Gespräche mit dem Kind haben nichts gebracht, dann hat die Klassenlehrerin ein Pausenverbot verhängt (was zugegebenermaßen auch nicht optimal ist), es gab Beschwerden des Vaters, der nur meinte: "Die Jungs müssen den ganzen Tag still sitzen und dann ist es noch verboten, in der Pause die Sau rauszulassen." Ganz davon abgesehen, dass der Junge nie still sitzt, wenn er denn mal kommt, ist es so ein typisches Tablet-, Smartphone- und Spielkonsolenkind. Klar müssen die Kinder die Sau rauslassen, keine Frage. Aber bestimmt nicht auf diese Art und Weise. Außerdem stelle ich immer wieder die Tendenz fest, dass alles entschuldigt wird. Wenn die Noten besser wären ... (womit mir indirekt die Schuld gegeben wurde), mein Sohn wurde provoziert (den Satz "Ich wurde provoziert." konnte der Junge kerzengerade sprechen, aber sonst hat er keinen geraden Satz rausgekriegt), wobei zum Provozieren immer zwei gehören. Gut war auch das Argument: "Hätten Sie meiner Tochter eine Realschulempfehlung gegeben, würde sie sich jetzt besser benehmen." (nachdem sie als Teenager unseren Schulgarten vewüstet hat und dummerweise rauskam, wer's war). Und was ich auf jeden Fall feststelle: Der Respekt vor dem Eigentum anderer hat rapide abgenommen.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Im Buch zieht Daniel den Vergleich der Situation beim G8 Gipfel in Heiligendamm mit der Situation in der DDR. Er meint auf Seite 224 "Das ist schlimmer als im Osten, Piepenburg." Und ich habe mit diesem Artikel sagen wollen, dass ein Vergleich dieser beider gewalttätigen Situation in meinen Augen durchaus legitim und nachvollziehbar ist.

Gewalt kann vielleicht von verschiedenen Seiten für legitim erklärt werden, sie ist es nur in meinen Augen nicht und wird es auch nie sein!
Hui, ich hatte deinen Beitrag zu schnell gelesen und übersehen, dass du vom Vergleich und nicht von der Polizeigewalt selbst geschrieben hast.
Natürlich lehne ich Gewalt auch ab, aber mir geht es wie @ElisabethBulitta und dir, ich muss im Notfall dazwischen gehen (nur dass meine Jungs größer sind als ihre, allerdings weniger anstrengend als dein Klientel)
 

ElisabethBulitta

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8. November 2018
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Natürlich lehne ich Gewalt auch ab, aber mir geht es wie @ElisabethBulitta und dir, ich muss im Notfall dazwischen gehen (nur dass meine Jungs größer sind als ihre, allerdings weniger anstrengend als dein Klientel)

Richtig dazwischengegangen bin ich allerdings nur ein Mal. Da hatten zwei Jungs sich wirklich ineinander verkeilt und auch auf Zurufe nicht geagiert (wenigstens der eine). Den einen habe ich dann auch gepackt und weggezogen, allerdings gleich anschließend die Mutter angerufen und erklärt, was passiert ist. Denn Bock auf eine Anzeige habe ich auch nicht, das ist einer Kollegin mal passiert. Das ist nämlich ein Problem, das dazukommt. Ich persönlich bin ja immer der Meinung: Käfig drum bauen und den Kampf austragen lassen. Aber das kann man auch nicht machen.
Ich denke, allgemein ist das Problem bei der Reaktion auf Gewalt, dass es egal ist, was man macht, es ist immer falsch.
 

Mamskit

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6. November 2016
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Die Auflösung der offenen Fragen hat mich überhaupt nicht überzeugt. Das war mir jetzt zu..... Ich weiß nicht, wie ich es nennen soll. Kitschig? Filmreif?
So ging es mir auch, ich hatte da schon mit etwas Überraschenderem gerechnet. Mir erschien der Schluss etwas zu sehr mit der heißen Nadel gestrickt.
Insbesondere die Liebesbeziehung zwischen Nicole und Daniel, wenn auch eher nebensächlich, kam mir sehr konstruiert vor.
Insgesamt war dies der Leseabschnitt, den ich am Schnellsten gelesen hatte, war er doch im Großen und Ganzen der Spannendste. Allerdings war mir hierin zu viel "verpackt": postnatale Depression, sexuelle Dreierbeziehung, Erkrankung durch Drogenkonsum, Flucht vor der Polizei, organisiertes Verbrechen - wenn ich die Person des Iwan so umschreiben darf - , habe ich etwas vergessen? Dazwischen noch ein bisschen 9/11 und G7-Problematik....Das war mir ein bisschen zuviel.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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So ging es mir auch, ich hatte da schon mit etwas Überraschenderem gerechnet. Mir erschien der Schluss etwas zu sehr mit der heißen Nadel gestrickt.
Insbesondere die Liebesbeziehung zwischen Nicole und Daniel, wenn auch eher nebensächlich, kam mir sehr konstruiert vor.
Insgesamt war dies der Leseabschnitt, den ich am Schnellsten gelesen hatte, war er doch im Großen und Ganzen der Spannendste. Allerdings war mir hierin zu viel "verpackt": postnatale Depression, sexuelle Dreierbeziehung, Erkrankung durch Drogenkonsum, Flucht vor der Polizei, organisiertes Verbrechen - wenn ich die Person des Iwan so umschreiben darf - , habe ich etwas vergessen? Dazwischen noch ein bisschen 9/11 und G7-Problematik....Das war mir ein bisschen zuviel.
Auch dir ein herzliches Dankeschön für die gelungene Zusammenfassung. Dann bin ich doch nicht gabz vom anderen Stern;)
 

parden

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13. April 2014
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www.litterae-artesque.blogspot.de
Endlich zog die Spannung etwas an - das, was dem Roman die 3/4 davor fehlte, kam hier auf einen Schlag. Zugegeben, ein wenig viel der Themen, aber doch endlich so, dass mich die Handlung ansprach. Ich bleibe jedoch dabei: alles in allem ein Roman, der mich nicht traf, der mir über weite Strecken gleichgültig blieb und der in mir kaum etwas auslöste. Hier gehöre ich offensichtlich nicht zu der 'richtigen' Zielgruppe.