Das ist wirklich grausam, v.a. wird auch der arme Amphinomos, der "beste" unter den Freiern getötet. Anscheinend fordern die Götter ihren Tribut.Das Gerechtigkeitsthema fand ich schwierig. Ja, die Sitten waren streng und wer etwas isst, was ihm nicht zusteht, soll bestraft werden. Aber warum gibt es keine Vergebung für reuige Sünder?
Achtung! Dein Post muss sich auf den nächsten Abschnitt beziehen. Dieser geht nur bis Seite 273Das ist wirklich grausam, v.a. wird auch der arme Amphinomos, der "beste" unter den Freiern getötet. Anscheinend fordern die Götter ihren Tribut.
Besonders gut hat mir die Stelle gefallen, in der der Vater sich bzgl. des Fehlers Telemachos, der vergessen hat, die Waffen wegzuschließen, milde zeigt. Dass dieser seinen Fehler zugibt, sieht Jay als Zeichen dafür, dass er bereit ist Verantwortung zu über nehmen, damit beweise er seine Reife, seine Erziehung sei abgeschlossen. Und da schließt sich der Kreis zur Telemachie
Wirklich berührt hat mich die Szene, in der Jay über Daniels Mutter spricht. In diesem Kapitel wird deutlich, wie sehr er sie liebt, obwohl er es nie in aller Deutlichkeit hat sagen können.
Im letzten Teil dieses Abschnittes geht Daniel auf Spurensuche, sein Vater ist gestorben und er redet mit verschiedenen Leuten, die seinem Vater nahe gestanden haben. Und plötzlich verändert sich das Bild, das ich von ihm hatte wieder. In ihren Augen erscheint er liebenswert, klug, fast weise, aber auch bestimmend. Bezeichnend ist die Szene, in der Daniel mit seiner Mutter über Jay redet - auch da wird deutlich, wie sehr sich die beiden geliebt haben müssen. Auch sie hatten ihre Geheimnisse zusammen.
Auch die Kommentare der Studenten zeigen, wie sehr sie die Anwesenheit des alten Herrn geschätzt haben:
"Er war ein unglaublicher Mensch und eine Bereicherung für das Seminar. Mit ihm zu reden, war ein Vergnügen. Ich werde die Odyssee nie lesen können, ohne an ihn zu denken." (317)
Da bin ich in meiner Begeisterung über das Ziel hinausgeschossen, sorryAchtung! Dein Post muss sich auf den nächsten Abschnitt beziehen. Dieser geht nur bis Seite 273
Woran machst du fest, dass Daniel seinen Söhnen gegenüber hart ist, ich habe ihn eher als liebevollen Vater abgespeichert. Eine Gattin hat Daniel eher als Erzeuger in seiner/ihrer Kinder. Auf mich wirkt es so, als seien sie nicht als Paar zusammen. Er spricht auch offen über seine Homosexualität.
- Beide Väter sind hart und wenig gefühlsbetont den Söhnen gegenüber.
Ich meinte mit Vätern immer Odysseus und Jay. Sorry.Woran machst du fest, dass Daniel seinen Söhnen gegenüber hart ist, ich habe ihn eher als liebevollen Vater abgespeichert. Eine Gattin hat Daniel eher als Erzeuger in seiner/ihrer Kinder. Auf mich wirkt es so, als seien sie nicht als Paar zusammen. Er spricht auch offen über seine Homosexualität.
Als Dan mitbekommt, dass sein Vater näheren Kontakt zu den Studenten hatte (Zufallstreffen auf dem Bahnsteig, gemeinsame Zugfahrten etc.), habe ich mich bei dem Gedanken ertappt, dass dies eine sehr schöne Entwicklung in der Geschichte ist, die der Autor sich da ausgedacht hat. Aber dann fiel mir ein, dass der Autor sich die Geschichte gar nicht ausgedacht hat, sondern, dass sie tatsächlich so passiert ist. Ist das schön. Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst.Auch die Kommentare der Studenten zeigen, wie sehr sie die Anwesenheit des alten Herrn geschätzt haben:
Okay, dann hätte ich das falsch verstanden und kann dir zustimmenIch meinte mit Vätern immer Odysseus und Jay. Sorry.
Über Daniel als Vater erfahren wir bislang wenig.
- Beide Söhne haben sich Ersatzväter /Mentoren suchen müssen
Und selbst wenn man alle Möglichkeiten hat jemanden zu kennen, weil die Person da war und nicht auf einer Odyssee, man kennt trotzdem nicht alles. Aber gut, wie sollte man auch? Man lernt ja auch sich selbst ab und zu ganz neu kennen, zum Beispiel in neuen Situationen. Dieses Sinnieren bekommt in diesem Kapitel ganz neue Dimensionen. Bin begeistert!In diesem Abschnitt kommt Odysseus nach Ithaka zurück. Anhand der Geschichte mit den Hunden, dem Sauhirten und schließlich Penelope werden verschiedene Formen des Wiedererkennens und des Willkommenheißens gezeigt. Interessant fand ich dabei die Frage, wie man jemanden wiedererkennen soll, den man eigentlich nicht kennt. Telemachos kennt seinen Vater ja eigentlich nicht persönlich, nur aus den Geschichten, die er über ihn gehört hat. Es wundert daher nicht, dass sich die beiden nicht tränenüberströmt in die Arme sinken. Aber sie erweisen sich gegenseitig Respekt, in dem sie sich formal korrekt wie Vater und Sohn begrüßen. Manchmal helfen eben äußere Formen, wenn man nicht auf seine Gefühle vertrauen kann oder will.
Die Begrüßungsszene mit dem Sauhirten ist zudem der Aufhänger für einen weiteren Aspekt in der Vater-Sohn-Geschichte. Jay sagt, dass er die Selbstbeherrschung bewundert, mit der Odysseus Zeuge der herzlichen Begegnung zwischen Telemachos und dem Sauhirten wird. Damit zeigt er, dass es ihn verletzt hat, dass Daniel sich in seiner Jugend andere Vaterfiguren gesucht hat. Aber die Ursache dafür liegt wohl vor allem bei ihm selbst.
Mit diesem radikalen Aspekt der Odyssee hatte ich auch immer zu kämpfen, aber man merkt hier halt deutlich, dass dies eine patriarchale Kultur ist, in der Vergeltung eine hohe Bedeutung hat, leider. Aber andererseits, was passiert wenn man nicht radikal ist? Manches Delikt braucht auch ein hohes Strafmaß. Die Verrohung in unserer Gesellschaft finde ich bedenklich. Die Gewalt, mit der auch ich auf Arbeit zu tun habe, bringt mich an meine Grenzen. Achtung vor anderen Menschen scheint etwas zu sein was sich in unserer Gesellschaft minimiert. Nur ist die Frage ob Strafen dies verändern könnten. Ich glaube eher nicht. Aber wissen …. hhmmm …Das Gerechtigkeitsthema fand ich schwierig. Ja, die Sitten waren streng und wer etwas isst, was ihm nicht zusteht, soll bestraft werden. Aber warum gibt es keine Vergebung für reuige Sünder?
Problematisch finde ich, dass die Strafen nicht differenziert werden. Odysseus bringt alle um, ohne Ausnahme und ohne das Ausmaß ihres Vergehen zu berücksichtigen. Das erscheint mir ungerecht.Aber andererseits, was passiert wenn man nicht radikal ist? Manches Delikt braucht auch ein hohes Strafmaß.
Da bin ich froh, dass ich mich mit Gewalt nicht auseinandersetzen muss. Ich lese gerade einen Thriller (Geschenk, eigentlich nicht mein Genre) und das reicht mir schon...Die Verrohung in unserer Gesellschaft finde ich bedenklich. Die Gewalt, mit der auch ich auf Arbeit zu tun habe, bringt mich an meine Grenzen.
Dem kann ich mich anschließen, bin froh, dass ich in der Regel mit sozial kompetenten Jugendlichen zu tun habe, von denen einige tatsächlich an das Gute im Menschen glauben lassen.Da bin ich froh, dass ich mich mit Gewalt nicht auseinandersetzen muss.
Das Gerechtigkeitsthema fand ich schwierig. Ja, die Sitten waren streng und wer etwas isst, was ihm nicht zusteht, soll bestraft werden. Aber warum gibt es keine Vergebung für reuige Sünder?