Da stimme ich dir zu. Aufgrund seiner Eifersucht und Wut ist man geneigt, ihn nicht ernst zu nehmen. Hätte dies alles verhindert werden können, wenn er enthaltsam geblieben wäre? Wahrscheinlich ja, die Frage ist, ist er überhaupt in der Lage enthaltsam zu sein? Der Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit klaffen in seinem Fall weit auseinander. Die Tat ist einfach abscheulich und dann will er auch noch Vergebung und wird frei gesprochen. Das ist der eigentliche Skandal.wenn Tolstoj wirklich am einem Pamphlet für Enthaltsamkeit gelegen war, ist es eigentlich merkwürdig, dass er seinen "Helden" nicht positiver gestaltet hat.
Da hast du Recht, durch seine Erklärungen wird deutlich, dass er seinen Protagonisten tatsächlich als Sprachrohr einsetzt, um seine radikalen Thesen zu verdeutlichen. Dabei scheint der widersprüchliche Charakter durchaus auch einen biographischen Hintergrund zu haben.In gewisser Weise entwertet das Nachwort die Erzählung. Hätte Tolstoj nur die Klappe gehalten ..
Mich leider auch. Viele Emotionen wurden wirklich wiederholt geschildert. Es mag ein glaubwürdiges Psychogramm eines notorischen Eifersuchtlers sein - in deieser epischen Breite brauche ich das dann doch nicht.Der Abschnitt hat mich eher enttäuscht.
Ich hab sie mir extra angehört. Das besagte Presto ist jetzt nicht viel anders als andere Presti. Ich kann der Geige als mehr oder minder Solo-Instrument allerdings auch nicht allzu viel abgewinnen.Und die namensgebende Kreutzersonate hat mir auch nicht den Erzähl- und Interpretationskick gegeben, den ich erwünscht hätte.
Genau. Er hat uns die Theorie ja lang und bräsig in der ersten Hälfte unterbreitet. Die Enthaltsamkeit hätte doch nie und nimmer das Verbrechen verhindert. P. hat sich doch total in diese Szenerie hineingesteigert. Für mich sucht er nach Schuldigen, nach anderen Verantwortlichen in Umfeld und Gesellschaft.die Frage ist, ist er überhaupt in der Lage enthaltsam zu sein? Der Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit klaffen in seinem Fall
Seht ihr darin auch ein Schuldeingeständnis? Also dass P´s Eifersucht gerechtfertigt war? Oder sagt sie das nur, weil jener auch mitverantwortlich ist dafür, dass überhaupt nur der Verdacht der Untreue auf sie gefallen ist?Ja, bring mich ruhig um... Ich fürchte mich nicht.... Aber nicht nur mich, alle, ihn auch. Er ist fort! Fort!
Ich bin mir auch nicht sicher, ob sie ihn wirklich betrogen hat, oder ob das Meiste in seinem Kopf stattgefunden hat.Seine Frau verweigert ihm die Absolution auf dem Sterbebett,
Seht ihr darin auch ein Schuldeingeständnis? Also dass P´s Eifersucht gerechtfertigt war? Oder sagt sie das nur, weil jener auch mitverantwortlich ist dafür, dass überhaupt nur der Verdacht der Untreue auf sie gefallen ist?
Eine Unschuldsvermutung sehe ich in ihrem Brief. Warum sollte sie ihm etwas über den Besuch des Musikers schreiben, wenn sie ein Verhältnis mit ihm hat? Sie sollte die Eifersucht des Gatten mittlerweile kennen...
Ein eher schwaches Werk von Tolstoi, dessen Bekanntheitsgrad nur durch die Zeit, in der sie veröffentlicht bzw. bekannt wurde, zu erklären ist. Heute quasi lachhaft.Und die namensgebende Kreutzersonate hat mir auch nicht den Erzähl- und Interpretationskick gegeben, den ich erwünscht hätte.
Kommt mir vor wie Mönche im Orient. Da wird gelebt und wenn man alt ist, zieht man sich eine Kutte an und stromert durchs Land. Auch das: lachhaft.wenn Tolstoj wirklich am einem Pamphlet für Enthaltsamkeit gelegen war, ist es eigentlich merkwürdig, dass er seinen "Helden" nicht positiver gestaltet hat.
Nein, aber wenn er einen Psychiater gehabt hätte. Oder ein Fitnessstudio.Hätte dies alles verhindert werden können, wenn er enthaltsam geblieben wäre?
Ist nicht nötig. Die Erzählung entwertet sich durch sich selber.In gewisser Weise entwertet das Nachwort die Erzählung.
Haha!Was mir ganz besonders aufstößt, ist, dass Tolstoi ständig sagt "wie Tiere". Damit beleidigt er diese wunderbaren Geschöpfe. Männer brauchen etwas körpeliche Arbeit. Oder ein Fitnessstudio. Auch Marathon hilft. Dann wird alles gut.