Den magischen Realismus meinte ich auch gar nicht, sondern die Atmosphäre. Mir ist klar, das die Geschichte eine ganz andere ist, aber wie die Autorin erzählt, sodass man irgendwie trotz aller Sonderbarkeiten der Personen und deren Probleme trotzdem irgendwie sich warm und positiv fühlt beim Lesen. Das hat mich emotional schon in eine ähnliche Stimmung gebracht, wie das Leky mit ihren Büchern geschafft hat.
Ja genau den meine ich, aber der wird zum Ende hin wie zu einer Nachricht direkt an Jinn. Die Schwester ergänzt, dass es keine Dingsdabums-Blumen (habe vergessen, welche) geben wird auf der Beerdigung bzw. am Grab. Das ist für mich ein direkter Hinweis an Jinn, dass ihre Schwester weiß, dass Jinn "mitliest". Denn Sukhin könnte mit der Blumeninfo gar nichts anfangen.
Danau das vermute ich aber tatsächlich. In Zusammenhang mit den kursiven Textabschnitten etc. wirkt es auf mich schon so. Wir haben es nicht direkt erfahren, aber meines Erachtens wird es angedeutet.
Naja, es hat ja schon eine gewisse Karanzzeit gegeben, in der sich ihre dissoziativen Symptome verstärkt haben. Ich habe es nicht als aus einer Laune heraus empfunden. Tatsächlich war das für mich von der psychologischen Seite her gar nicht so abwegig hergeleitet. Vielleicht etwas kurios formuliert mit dem konkreten "ich bin verrückt geworden"-Ding.
Auch die lief nicht so plötzlich ab. Ich denke Sukhin hatte durch seine Regelmäßigkeit im Kontakt und vor allem sein Vorgehen, was (meistens mal abgesehen von dem Ausrutscher, als er die Schwester zu Weihnachten einlud) sehr respektvoll war und Jinn alle Freiräume gelassen hat, die sie brauchte und wollte, über die vielen Monate hinweg ihr die Stabilität gegeben, die ihre Familie ihr zuletzt überhaupt nicht gegeben hat.
Ehrlich gesagt, finde ich die Idee mit dem Gift sehr abenteuerlich. Aber natürlich, nichts wird konkretisiert, deshalb kann man auch verschiedene Ideen dazu haben.
Ich glaube deine Ungereimtheiten werde ich nicht mehr ausräumen können.
Aber hier meine Gedanken dazu: Sie war eine emotional sehr schwankende Person als Jugendliche/junge Frau, die schon vollkommen over the top reagiert hat, als sie zur Hochzeit der Schwester rein sollte (und das ist nur ein Beispiel), da kann so eine drastische Reaktion durchaus im Verhaltensrepertoire liegen. Etwas was für uns eher abwegig erscheint, für sie aber nicht unbedingt. Selbst wenn sie auf ihr Erbe verzichtet hätte, der Schaden war schon entstanden. Selten erholt sich ein Familiengefüge nach so etwas wieder.