Ich natürlich auch.Wie das letzte Kapitel an das erste anschließt und das erste an das letzte. Natürlich habe ich gleich noch einmal das erste Kapitel gelesen. (
Ich hab dazu die Hypothese, dass er eben wahnhaft in diese Idee seinen Vater zu treffen sich verbeißt, auch wenn die Tatsache, dass sein Vater der König ist, kein Wahn ist. Im Wahn vergessen die Betroffenen ihre Liebsten und folgen nur noch diesem einen Ziel. Geärgert habe ich mich trotzdem über Louis. Besonders an dem Punkt, an dem er als geheilt hätte die Klinik verlassen können. Wer hätte da nicht gedacht: „Endlich zurück zur Familie“. Aber nein, der Kerl versaut alles und reitet schon wieder nach Paris...Aber dass er einen solch großen Fanatismus mit sich bringt und dafür sein erstmaliges echtes Glück aufs Spiel setzt, konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Ich habe mich geärgert. Über Louis, nicht über den Roman.
Und den Wahn kann ich ihm vor dem Hintergrund, dass er seine Mutter nur ein einziges Mal im Heim besicht hat, schwer abnehmen. Die Frau hatte ihn als Baby offensichtlich geliebt. Warum lässt er sie links liegen und rennt seinem Königsvater so abgöttisch hinterher? Das will mir zur Figur nicht recht passen. Der bedachte Louis, der viel Elend gesehen und erlebt hat, der den Armen hilft, bringt sich dermaßen in Gefahr, bringt vor allem seine Frau und seine Kinder der Armut eindeutig Halbwaisentum etwas näher?! Nein. Das passt nicht.Er hat trotzdem einen Wahn, nämlich den, seinen Vater unbedingt treffen zu wollen.
Ohne jetzt noch einmal auszuholen, kann ich mich beiden Beiträgen von @RuLeka anschließen und finde schon, dass es eine realistische Möglichkeit ist, wie Louis mit der Identität des Vaters umgeht.Nein. Das passt nicht.
Genau das kann ich auch schwer glauben. Es ist eben eine GeschichteAber dass er einen solch großen Fanatismus mit sich bringt
Diesen Twist empfinde ich auch als äußerst gekonnt. Es wirkt vollkommen natürlich und trotzdem klingeln bei uns die Glocken.Gelungen fand ich die erneuten Bezüge zur Aktualität. Quarantäne, Reisebeschränkungen - das sollte uns allen recht bekannt vorkommen.
Aber dass er einen solch großen Fanatismus mit sich bringt und dafür sein erstmaliges echtes Glück aufs Spiel setzt, konnte ich nicht ganz nachvollziehen.
Und wenn man seinen Vater nicht persönlich treffen kann, ihn dann wenigstens mit einer Kugel „treffen“ will?! Nicht ein bisschen fanatisch?Sorry, aber ich erkenne keinen 'Fanatismus' bei Louis!
Nöööööö! Er war maßlos enttäuscht! Und ich denke, wir tun uns da leicht, da wir so eine Situation noch nicht erlebt haben.Und wenn man seinen Vater nicht persönlich treffen kann, ihn dann wenigstens mit einer Kugel „treffen“ will?! Nicht ein bisschen fanatisch?
Ich empfinde es als normal, herauszufinden, wo die eigenen Wurzeln sind! Und diese Wurzeln auch 'kennenzulernen', dem Erzeuger auch gegenüber zu stehen!
Ich war nicht in so einer Situation, Gottseidank nicht, und wage nicht darüber zu urteilen! (Nur so viel: ich konnte ihn verstehen! )Aber nicht gleich erschießen, oder?
"Du hast immer wieder Glück gehabt. Sehr viel Glück ... Und du? Hast alles weggeschmissen. Aufs Spiel gesetzt. Weil du Anerkennung von einem Mann wolltest, dem du nie begegnet bist. Weil dir ein Märchen wichtiger gewesen ist als die Wirklichkeit. Weil du ein Idiot bist, Louis. Einer, der kein Glück verdient." (S. 313)Ich kann verstehen, dass Louis auf der Suche nach seinem Vater die Reise nach Paris antritt und ihn kontaktieren will. Aber dass er einen solch großen Fanatismus mit sich bringt und dafür sein erstmaliges echtes Glück aufs Spiel setzt, konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Ich habe mich geärgert. Über Louis, nicht über den Roman.
Die Freude über den Vater schlägt in Wut und blanken Hass um, gespeist aus Enttäuschung über die (erneute) Zurückweisung. Es ist, als würde er ein zweites Mal verstoßen und ins Waisenhaus abgeschoben. Ich habe kein Glaubwürdigkeitsproblem.Und wenn man seinen Vater nicht persönlich treffen kann, ihn dann wenigstens mit einer Kugel „treffen“ will?! Nicht ein bisschen fanatisch?
Ich auch nicht! Es ging mir darum, dass @otegami keinen Fanatismus in Louis Handeln sah und wollte darauf provokant reagieren. Denn es gibt sehr viele Menschen auf der Welt, die von ihren Eltern zurückgelassen werden, diese versuchen aufzuspüren und enttäuscht werden, deshalb aber nicht zu einem Mörder (Louis wäre es geworden, hätte ih nicht vorher die Cholera in seinen Zielfähigkeiten beeinträchtigt) werden. Also: Ich habe mit Louis überhaupt kein Glaubwürdigkeitsproblem, finde aber trotzdem sein Handeln außerhalb der normativen Reaktionen bei Menschen in seiner Situation. Deshalb ja der Wahn.Die Freude über den Vater schlägt in Wut und blanken Hass um, gespeist aus Enttäuschung über die (erneute) Zurückweisung. Es ist, als würde er ein zweites Mal verstoßen und ins Waisenhaus abgeschoben. Ich habe kein Glaubwürdigkeitsproblem.