Auf den Punkt.Gertrude: "Alle reden von Völkermord überall auf der Welt, aber wenn das Morden langsam stattfindet und auf hundert Jahre verteilt, nimmt es keiner wahr."
War/ist Trump denn nicht ganz genau so?! Lächerlicher als er sich selbst immer präsentiert hat, geht es doch gar nicht. Selbstherrlich, wahrheitsverdrehend, fehlinformiert, diktatorisch bis ihn jemand (oder das Gesetz) ausgebremst hat, nichts und niemanden akzeptierend, über allen stehend, rege Blödsinn und Hetze publizierend... So übertreiben kann man gar nicht, als dass dieser Narzisst lächerlicher dastehen könnte als er ohnehin schon war/ist. Mir haben die Kapitel daher gefallen.und dann kam für mich das schwächste Kapitel von allen Nr. 96 mit Trump. Ganz ehrlich, wenn die Figur, über die sich hier auf lächerliche Weise (also nicht mal klug) lustig gemacht wird, sowieso schon eine Witzfigur ist, dann finde ich die Entscheidung, so ein Kapitel zu schreiben, als einen billigen Trick. Ganz billig und vor allem nicht lustig. Man kann sich meines Erachtens über diesen Menschen nur auf ganz hohem Niveau lustig machen. Auf niedrigem Niveau finde ich das einfach schlecht gemacht. Dito Kapitel 103 mit der Rede.
Mir geht es gar nicht um all das, was du genannt hast. Das ist sicherlich genauso. Sondern mir geht es um diesen ganzen Klamauk um das Verstecken unterm Schreibtisch, der Kaugummi, die Haare und und und. Wenn ich mich über Trump lustig mache, dann über all die Punkte, die du genannt hast, aber nicht über einen Kaugummi, den (wer gleich?) der Vize (?) oder so unterm Schreibtisch des Oval Office hinterlassen hat und der nun Trump stört.War/ist Trump denn nicht ganz genau so?! Lächerlicher als er sich selbst immer präsentiert hat, geht es doch gar nicht. Selbstherrlich, wahrheitsverdrehend, fehlinformiert, diktatorisch bis ihn jemand (oder das Gesetz) ausgebremst hat, nichts und niemanden akzeptierend, über allen stehend, rege Blödsinn und Hetze publizierend... So übertreiben kann man gar nicht, als dass dieser Narzisst lächerlicher dastehen könnte als er ohnehin schon war/ist. Mir haben die Kapitel daher gefallen.
Darüber habe ich noch ein bisschen nachgedacht. Ich vermute, das ist wie alles in diesem Roman genau so vom Autor beabsichtigt. Denn es entspricht ja genau der Situation bezüglich der Historie in den USA. Man kann die Lynchmorde nicht ungeschehen machen. Es bringt auch nichts jetzt noch die Nachkommen der damaligen Täter in Sippenhaft zu nehmen. Und alle Rassisten ausmerzen funktioniert nach der Rechtsstaatlichkeit nicht. Es ist eine Pattsituation und vielleicht ist erst einmal das laut Aussprechen der Opfernamen (im wörtlichen wie im übertragenen Sinne) ein erster Schritt aus dieser Pattsituation. In dem Artikel, den @ulrikerabe im 1. LA verlinkt hat, wird gesagt:Keine Ahnung, ob es eine "bessere" Auflösung gegeben hätte, ich sitze nun hier und denke: ja, und jetzt?
Die Regierung Biden hat also dem Gesetz den Namen von Emmett Till gegeben. Ein symbolischer Akt, ja, aber immerhin eine Anerkennung und Sichtbarmachung. Der zweite Teil ist aber nicht viel wichtiger: (versuchte) Lynchmorde werden erstmals (!) als Hassverbrechen eingestuft. Das, was sie schon immer waren. Eine offizielle Benennung der Probleme ist ein erster Schritt auf einem sehr, sehr langem Weg.Im vergangenen März unterzeichnete Präsident Joe Biden ein nach Till benanntes Gesetz, das Lynchmorde und versuchte Lynchmorde als Hassverbrechen einstuft.
Vielleicht ist es viel banaler und es sind die Bäume, an denen die Lynchopfer hängen.Mir ist offenbar was Wichtiges entgangen, denn ich verstehe immer noch den Titel nicht.
Das einzige was mir im Moment dazu einfällt, ist Macbeth - der Wald, der auf Macbeths Schloss marschiert. Auch ein Rachefeldzug, aber das kann doch nicht gemeint sein?
Vermutlich habe ich schlampig gelesen. Kann mir jemand helfen? Ich stehe so hilflos vor diesem Buch, dass ich glatt überlege, nochmal von vorne anzufangen. Es ist ja nicht allzu lang ...
Tatsächlich ist es ein Tatsache, dass Gelynchte in den USA regelmäßig an Bäumen aufgehängt wurden. Meist wurden sie vorab gewaltätigst verstümmelt, dann aber als "Warnung" an andere Schwarze an Bäumen aufgehängt. Ich habe schon in Büchern davon gelesen, dass es in den schlimmsten Zeiten Orte in den Südstaaten gegeben hat, in denen am Orteingang an den Bäumen hintereinander mehrere Gelynchte hingen, um Neuankömmlingen gleich zu suggerieren, welche Regeln hier gelten. Diese Opfer wurden mitunter mehrere Tage und Wochen bis zur Fäulnis hängengelassen, damit man schon von Weitem roch, was los ist.Mir ist offenbar was Wichtiges entgangen, denn ich verstehe immer noch den Titel nicht.
Menschenverachtend und krank! Leider durfte man schön häufiger in der Geschichte betrachten, was passiert, wenn eine Ethnie, ein Volk quasi "vogelfrei" erklärt wird. Für zivilisierte Menschen völlig pervers und unvorstellbar.Es war, meines Wissens, häufig den Angehörigen verboten, die Leichen abzuschneiden und schnellstmöglich zu beerdigen
Ich muss bei dieser "Abschreckungstechnik" an die Köpfe von gegnerischen Personengruppen/Armeen denken, die früher auf Pfählen vor der Stadtmauer aufgestellt wurden, um zu zeigen, was hier mit den entsprechenden Menschen gemacht wird.Leider durfte man schön häufiger in der Geschichte betrachten
Leider ist immer die Frage, wer "Zivilisiertheit" definiert. Es ist ja noch gar nicht so lange her, dass Menschen, die dachten sie seien die "Zivilisierten", dies mit den "unzivilisierten" "Wilden" aus Afrika (man setze hier nach Belieben andere Bevölkerungsgruppen ein) gemacht haben.Für zivilisierte Menschen völlig pervers und unvorstellbar.
Mir hat die Erklärung auch gut getan. Ich sehe sowas nicht und dachte eher an die Sippenhaft. An das (schlechte) Erbe, das weitergereicht wird von Generation zu Generation.Im Zusammenhang mit dem zitierten Song ist der Titel natürlich einleuchtend.
Für mich haben die Kapitel auch gepasst. Fand sie kaum übertrieben. Auf welchem hohen Niveau soll man sich über diesen Menschen lustig machen? Der bewegt sich genau auf diesem Niveau wie hier im Buch. „ Ich habe nicht gesagt, was Sie mich eben haben sagen hören.“War/ist Trump denn nicht ganz genau so?! Lächerlicher als er sich selbst immer präsentiert hat, geht es doch gar nicht. Selbstherrlich, wahrheitsverdrehend, fehlinformiert, diktatorisch bis ihn jemand (oder das Gesetz) ausgebremst hat, nichts und niemanden akzeptierend, über allen stehend, rege Blödsinn und Hetze publizierend... So übertreiben kann man gar nicht, als dass dieser Narzisst lächerlicher dastehen könnte als er ohnehin schon war/ist. Mir haben die Kapitel daher gefallen.
Das ist die Botschaft dieses Romans. Aufmerksam machen auf den jahrhundertelangen Völkermord in den USA an Schwarzen, Asiaten und Indigenen.Auf den Punkt
Da bin ich ganz bei dir @GAIA , um ein Jugendwort zu verwenden, das wir mir einfach too much, da kann ich auch nicht mehr drüber lachen. Das war mir zu platt und offensichtlich.Sondern mir geht es um diesen ganzen Klamauk um das Verstecken unterm Schreibtisch, der Kaugummi, die Haare und und und. Wenn ich mich über Trump lustig mache, dann über all die Punkte, die du genannt hast, aber nicht über einen Kaugummi, den (wer gleich?) der Vize (?) oder so unterm Schreibtisch des Oval Office hinterlassen hat und der nun Trump stört.
In diesem Zusammenhang ergibt das Ende des Romans, mit dem ich ebenso hadere wie einige hier, wirklich Sinn. Ein Sichtbarmachen der Opfer ist ein erster Schritt zur Gerechtigkeit. Das Gesetz stuft die zukünftigen Verbrechen als das ein, was sie sind - ein Hassverbrechen, anders als in der Vergangenheit werden also die Täter nicht mehr ungeschoren davon kommen - im besten Fall.Die Regierung Biden hat also dem Gesetz den Namen von Emmett Till gegeben. Ein symbolischer Akt, ja, aber immerhin eine Anerkennung und Sichtbarmachung. Der zweite Teil ist aber nicht viel wichtiger: (versuchte) Lynchmorde werden erstmals (!) als Hassverbrechen eingestuft. Das, was sie schon immer waren. Eine offizielle Benennung der Probleme ist ein erster Schritt auf einem sehr, sehr langem Weg.
Gut auf den Punkt gebracht.Das Ende passt. Es wird im Roman immer wieder gesagt, dass jemand nicht an Gott glaubt. Also auch nicht an eine Gerechtigkeit im Jenseits. Wenn es also dort keine Instanz gibt, vor der man sich verantworten muss und im Diesseits sich keine Gerichte gefunden haben, die die Mörder zur Rechenschaft gezogen haben, dann ist es nur zwangsläufig, dass die toten Opfer das selbst in die Hand nehmen.
Und genau darum ist es gut, dass es solche Bücher gibt. Man denkt doch noch einmal bewusst nach.Man kann sich dafür halten und es doch nicht sein.
Man fragt sich, wie ein solcher Hass entstehen kann, der dieses Verhalten möglich macht. Auch unsere Gesellschaft ist davor nicht gefeit. Man muss wachsam bleiben. Der soziale Frieden ist ein hohes Gut, Sündenböcke sind schnell ausgemacht.
Schade, dass ich das erst durch den Roman erfahren habe. Wenn man mal darauf achtet mit welchen unnötigen Kram einen das Internet versorgt, diese Meldung ist mir nirgends angezeigt worden.Die Regierung Biden hat also dem Gesetz den Namen von Emmett Till gegeben. Ein symbolischer Akt, ja, aber immerhin eine Anerkennung und Sichtbarmachung.
!!Die Regierung Biden hat also dem Gesetz den Namen von Emmett Till gegeben. Ein symbolischer Akt, ja, aber immerhin eine Anerkennung und Sichtbarmachung. Der zweite Teil ist aber nicht viel wichtiger: (versuchte) Lynchmorde werden erstmals (!) als Hassverbrechen eingestuft. Das, was sie schon immer waren. Eine offizielle Benennung der Probleme ist ein erster Schritt auf einem sehr, sehr langem Weg
und es geht auch um Stammbäume, der über Generationen weiter gegebene Rassenhass.Tatsächlich ist es ein Tatsache, dass Gelynchte in den USA regelmäßig an Bäumen aufgehängt wurden. Meist wurden sie vorab gewaltätigst verstümmelt, dann aber als "Warnung" an andere Schwarze an Bäumen aufgehängt
Wir hatten hier vor einiger Zeit eine Leserunde, bei dem Buch ging es (auch) um den Mord an Martin Luther King, ich konnte mich erinnernEbenso die Andeutung mit dem Lorraine Motel.
Beale Street Blues ist schon auf meiner Leseliste, aber dass es im Molina Buch auch darum geht, hatte ich überhaupt nciht auf dem Schirm. Danke für den Hinweis!Wir hatten hier vor einiger Zeit eine Leserunde, bei dem Buch ging es (auch) um den Mord an Martin Luther King, ich konnte mich erinnern
Gebundenes Buch
"Zweifellos einer der herausragendsten spanischen Autoren der Gegenwart." Die Zeit
In Lissabon, einer der schönsten Städte der Welt, kreuzen sich zwei Lebenswege: James Earl Ray, der als Attentäter von Martin Luther King Schlagzeilen machte, ist auf der Flucht vor der Polizei. Und der passionierte Spaziergänger Antonio Muñoz Molina, der dreißig Jahre später dort an einem seiner wichtigsten Romane arbeitet, auf der Suche nach sich selbst und seinem Schreiben. Die Stadt am Atlantik wird zum Umschlagplatz von Leben, Geschichte und Literatur.
Durchzogen von der vibrierenden Atmosphäre Lissabons und klugen Reflexionen über das Schreiben, klingt "Schwindende Schatten" wie ein guter Jazzsong, wie eine Mischung aus absoluter Kontrolle und Improvisation, aus Leichtigkeit und Tiefe.KaufenKaufen >
es kommt auch die Beale Street vor, auch eine Reminiszenz an James Baldwin, vermute ich.Harlem Love Story: eine junge Liebe gegen die Willkür einer weißen Justiz
"Jeder in Amerika geborene Schwarze ist in der Beale Street geboren. Die Beale Street ist unser Erbe. Dieser Roman handelt von der Unmöglichkeit und von der Möglichkeit, von der absoluten Notwendigkeit, diesem Erbe Ausdruck zu geben. Die Beale Street ist eine laute Straße. Es bleibt dem Leser überlassen, aus dem Schlagen der Trommeln den Sinn herauszuhören." James Baldwin
Dies ist die Geschichte von Tish und Fonny, 19 und 22, und ihrem Kampf gegen die Willkür einer weißen Justiz. Der traurig-schöne Song einer jungen Liebe, voller Wut und doch voller Hoffnung. Ist das Gefängnissystem die Fortsetzung der Sklaverei unter anderen Vorzeichen? Beale Street Blues von James Baldwin strahlt grell in unsere Gegenwart.KaufenKaufen >