4. Leseabschnitt: Kapitel 40 bis 53 (Seite 327 - 438)

ulrikerabe

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Ich habe Melnitz vor vielen Jahren gelesen und daher das Buch nicht mehr so vor Augen. Aber hier beim Halbbart, genauso wie beim Stotterer, schreibt Lewinsky auch ein bisschen über seinen Berufsstand:

aus dem Halbbart: [zitat]Ich glaube, wenn es keine Geschichten gäbe, die Leute würden an der Langeweile sterben wie an einer Krankheit. Was werde ich selber später einmal erzählen, wenn ich nicht mehr nur halb erwachsen bin, sondern ganz? Ich habe mir vorgenommen, mir immer neue Geschichten auszudenken, solche, die es vorher nicht gegeben hat. Ich bin sicher, das Erfinden würde mir Spaß machen, aber natürlich ist das nichts, mit dem man sich sein Leben lang beschäftigen kann. Ein paar Geschichten wüsste ich schon, halb wahr und halb erfunden.[/zitat]

aus dem Stotterer: [zitat]"Geschichtenerfinder müssen keine Bekenner sein, sondern gute Lügner. Wer ein Märchen erzählt, muss an die Feen und sprechenden Tiere nicht glauben. Er muss sie nur so beschreiben können, dass der Leser daran glaubt, und selbst das nur für einen kurzen Moment der Lektüre." [/zitat]
 
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Wandablue

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ondern auch wie die Männer (Stoffel, Halbbart und Sebi) damit umgehen.

Eine Leserin des Buches nahm die Kätterli-Vergewaltigungsgeschichte gewaltig übel, weil sie meinte, das muss ja wieder sein, einfach, damit man Seiten macht und Männerphantasien anregt (hat sie so nicht gesagt, aber gemeint). Dem halten wir entgegen: "Aber eigentlich gab es das Kätterli schon gar nicht mehr, sondern nur noch ein Mädchen, das aussah wie sie." Dieser Satz habt mich mit dem Geschehen versöhnt, weil er aufzeigt, was Vergewaltigung mit einem Menschen macht. Und das finde ich einen feinen Satz.
(Ganz deiner Meinung übrigens, Ulrike).