4. Leseabschnitt: Kapitel 34 bis Kapitel 42 (S. 218 bis S. 295)

sursulapitschi

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18. September 2019
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Aber so verrückt und absurd das alles ist, ich behalte doch die Freude beim Lesen.
Ich verliere sie gerade. Ich mag noch immer den Schreibstil, aber wenn alles absurd ist, weiß man gar nicht mehr, was man denn hinterfragen soll.
eine Männerphantasie, wäre die einzige akzeptable Möglichkeit für meine Bereitschaft, hier weiterzulesen.
So isses.
Was ist denn das Zentrum? Es gibt keins. Es wird nach allen Richtungen geschossen.
Auch das unterschreibe ich. Es kann noch eins kommen, aber mir fehlt hier die Basis. Irgendwas Echtes im ganzen Sumpf, das all die Verrücktheiten ins Verhältnis setzt. Sind alle bekloppt, wundert dich gar nichts mehr und dann interessieren mich auch die Themen nicht mehr.
 

Renie

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renies-lesetagebuch.blogspot.de
Und wenn Du glaubst, dass es nicht abgedrehter geht, setzt Grünberg noch einen drauf. In der Zwischenzeit fühle ich mich in eine Monty Python Szenerie versetzt. Genauso, wie ich mich früher über die Filme weggeschrien habe, lache ich mich jetzt kaputt. Aber zugegeben, man muss diesen Humor mögen.
Schwiegermutter in spe will ihn testen. Ach Du meine Güte! Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass er einknickt. Die Schwiegermutter ist zwar eine furchterregende Naturgewalt, doch hier hätte ich gedacht, dass er sie auflaufen lässt. Hat der Mann denn gar kein Rückgrat?
 

Renie

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19. Mai 2014
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Es gibt nicht ein Thema, das stimmt, sondern es werden sehr viele aufgegriffen, von der Me Too Debatte über das Verhalten von Medien, Antisemitismus, Umgang mit alten Menschen, Siedlungen in Israel, reliöser Fanatismus und und und
Da das alles eingebunden wird in die Handlung, empfinde ich die vielen Themen nicht als Manko. Und ich bezweifle, dass man das bis zum Ende hin ausleuchten kann.
Das sehe ich auch so. Für mich wird in diesem Buch jegliche Form von "Political Correctness" attackiert. Der Titel dieses Romans ist absolut treffend. Die "besetzten Gebiete" sind Standpunkte und Meinungen, die die Figuren in diesem Roman an den Tag legen und als einzig wahre und geltende beanspruchen. Und ständig sind sie verbissen damit beschäftigt, diese Standpunkte gegen andere Meinungen zu verteidigen. Hier gibt es keinerlei Kompromissbereitschaft. Wer nicht für sie ist, ist gegen sie.
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Als ich mit diesem Abschnitt anfing, dachte ich noch, das könnte ein schöner Film werden, produziert von den Coen-Brüdern. Aber die Szene im Schlafzimmer, nein, die möchte ich lieber nicht sehen. Wird also wohl nichts mit dem Film ;)
Ich mag die Geschichte noch immer und grinse beim Lesen fast fortwährend bis auf wenige Ausnahmen. Auch wenn in diesem Buch Juden und Israel im Mittelpunkt stehen, sehe ich sie nicht als das eigentliche Thema.
Die "besetzten Gebiete" sind Standpunkte und Meinungen, die die Figuren in diesem Roman an den Tag legen und als einzig wahre und geltende beanspruchen.
Ganz meine Meinung! Vielmehr ist es dieses vermehrt auftretende Alleinerechthabenwollen, die durch eine in vielen Bereichen übertriebene Rücksichtsnahme (für die Kadoke steht) eine zunehmende Radikalisierung entsteht.
Wer nicht für sie ist, ist gegen sie.
Warum sagt er nicht einfach, dass er das nicht will, und Punkt?
Weil er zu höflich ist, das hat er schon mehrfach gesagt. Es gelingt ihm nicht, ganz direkt etwas zu sagen weil er stets fürchtet, jemanden mit dem Gesagten zu verletzen.
Mich würde interessieren, welche Reaktionen der Autor erhalten hat. Literarisch gesehen ist das Buch in den Niederlanden ja sehr gut aufgenommen worden. Aber ob er auch beleidigende Mails usw. bekommen hat wie Kadoke? Wundern würde es mich nicht.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Weil er zu höflich ist, das hat er schon mehrfach gesagt. Es gelingt ihm nicht, ganz direkt etwas zu sagen weil er stets fürchtet, jemanden mit dem Gesagten zu verletzen.

Also ... zu höflich, das war er, als er in Amsterdam gegrillt wurde und sich nicht wehrte. Da würde ich zustimmen. Aber es hinnehmen, dass beim Geschlechtsverkehr die Mutter der Partnerin strickend neben dem Bett sitzt (gar nicht zu reden von dem, was da noch folgt), das würde ich anders nennen als höflich.
 

Xirxe

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Aber es hinnehmen, dass beim Geschlechtsverkehr die Mutter der Partnerin strickend neben dem Bett sitzt (gar nicht zu reden von dem, was da noch folgt), das würde ich anders nennen als höflich.
Ich ganz sicher auch ;) aber Kadoke meint es doch selber, Seite 292 Mitte: [zitat]Und wie erbärmlich Kadoke sich dafür auch findet, immer noch kann er seine verflixte Höflichkeit nicht überwinden.[/zitat]
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Also, ein wenig habt ihr mich ja beruhigt, @RuLeka @Wandablue und @Die Häsin , dass der erste Sex "kontrolliert" wird, in der einen oder anderen Form, das kommt wohl öfter vor.
Was mich eher stört ist diese Grenzüberschreitung, dass die Mutter "die Dinge selbst in die Hand (Mund) nimmt", das entstammt dann doch wohl eher einem Pornodrehbuch.
Und ich hätte mich auch wieder abregen können... aber wartets mal ab!
Du machst mir Angst:( ich dachte schon das Zinksalbendilema ist schlimm, dann kam DAS. Und du suggerierst mir noch schlimmeres? Ich werde dann mal versuchen vorurteilsfrei weiterzulesen
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Es ist anstrengend am Ball zu bleiben. Kadoke reitet sich immer weiter rein, er macht vor gar nichts mehr halt. Die Szene mit der Mutter war wirklich grenzwertig.
Ansonsten nervt er mich nach wie vor mit seiner Art. Er betont immer wieder wie wichtig sein Vater ihm ist, dennoch könnte er sich wesentlich besser um ihn kümmern. Doch dazu hat er wohl keine Lust, da hört das Pflichtbewusstsein auf.
Seine Einstellung zum Judentum kann ich verstehen, er hat halt nie danach gelebt, warum also jetzt damit anfangen? Warum schafft er dort und in anderen Bereichen nicht?
Anat unterstützt den Fanatismus ihrer Mutter. Gesund wirkt das nicht auf mich.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Und wenn Du glaubst, dass es nicht abgedrehter geht, setzt Grünberg noch einen drauf. In der Zwischenzeit fühle ich mich in eine Monty Python Szenerie versetzt. Genauso, wie ich mich früher über die Filme weggeschrien habe, lache ich mich jetzt kaputt. Aber zugegeben, man muss diesen Humor mögen.
Da hast du nicht ganz unrecht. Monty Phyton ist auch überdreht und nimmt alles und jeden auf die Schippe. Vielleicht fehlt mir die passende Grundstimmung, denn zur Zeit tue ich mich schwer mit dieser Art Humor.