4. Leseabschnitt: Kapitel 30 bis 38 (Seite 189 bis 252)

Xirxe

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19. Februar 2017
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Was für ein Verlauf!!! Es ist zum K.....!!! Oder hat Simon mich genauso eingewickelt wie die Mehrheit der BetreuerInnen? Und Mackenzie ist der Einzige, der tatsächlich objektiv geblieben ist? Ist die Ausrichtung auf das eine, das wichtigste (?) Ziel so schwerwiegend, dass die übrigen Verbesserungen nur nebensächlich sind? Oder geht es doch nur um das verletzte Ego eines Mannes, der sein persönliches Scheitern bei einem 'Patienten' sich nicht eingestehen will? Und auf die billigste Art und Weise Rache nimmt, indem er seine Macht willkürlich ausübt und unter dem Deckmantel der Wissenschaft verbirgt?
Ich tippe auf Letzteres, was ich in meinen ersten beiden Sätzen vermutlich bereits zum Ausdruck gebracht habe ;)
Aber wie auch immer: Ist es nicht schrecklich, wie das Wohl eines oder mehrerer oder vieler Menschen von den Entscheidungen eines Einzelnen abhängt? Und man unfähig ist, sich dagegen zu wehren?
Was ihm danach angetan wurde ('nur' seiner Worte wegen!), ist im Vergleich dazu vermutlich nicht so schlimm. Von Big T war kaum was Anderes zu erwarten.
Hoffentlich hat es ihn nicht zu schlimm erwischt, denn durch sein Fernstudium gibt es durchaus Hoffnung. Was für ein Fortschritt im Vergleich zum Beginn dieses Buches!
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Es ist schon interessant zu hören/sehen/lesen wie die diversen Betreuer über ihre Patienten diskutieren. Ich habe keine Ahnung, wer recht hat. Doch was mich am meisten stört, ist diese Nacht-und-Nebel-Aktion. Man könnte den Leuten durchaus vorher sagen, was ansteht. Und bei Simon hätte man ihm vllt noch mal vor Augen führen müssen, dass er zurück muss, wenn er nicht kooperiert und dass es diesmal ernst ist.
Auch dass man sich nicht von seinen Kumpels verabschieden kann, ist menschenunwürdig.

Was dann in der anderen Anstalt läuft, ist schlimm. doch Simon hätte längst wieder einen Ausweg gefunden (Fernstudium). Schlimmer als die Strafen ist, dass man bei Haft gleichzeitig dazu verurteilt wird, dass das Recht des Stärkeren gilt. Ich bin sicher ,dass man dagegen was tun könnte, wenn man wollte.

Die Gefängnisrevolte ist natürlich berechtigt. Die Zustände sind unzumutbar und entwürdigend.

Unbegreiflich, was manche Frauen für Blödheiten begehen!

Lebenslang scheint aber auch in England "nur" 15 bis 20 Jahre zu sein.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Ich mag gar keinen Stopp hier einlegen, die Dinge überschlagen sich ja geradezu.

Auch ich bin entsetzt über die Art und Weise, wie Simon "bei Nacht und Nebel" verlegt wird. Vielleicht wollte man sich weitere Manipulationen seinerseits ersparen, aber blöd ist es trotzdem. Warum ist T so überaus gewaltsam? Simon hat doch alles gemacht, was er wollte. Und warum lässt man Typen wie T soviele Freiheiten, dass er soagr eine ganze Hochzeit im Knast feiern kann, während Simon nicht mal seine Briefe wiederbekommt?

Im Moment sehe ich Simon einfach nur noch als Opfer, der im Justizsystem hin- und hergeschoben wird. Kaum macht er das beste aus seiner Situation, läuft ihm immer einer quer.

Ich bin sooo gespannt, wie es weitergeht.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Oder geht es doch nur um das verletzte Ego eines Mannes, der sein persönliches Scheitern bei einem 'Patienten' sich nicht eingestehen will?
Ich glaube, es ist einfacher: Mack nimmt Simon die Weihnachtskarte übel. Das ist es, was sein Ego nicht verträgt: zurückgewiesen zu werden. Irgendwo steht doch sogar, dass beide aus demselben Holz geschnitzt sind. Auch Simon kann das angeblich nicht vertragen.

Ich weiß nicht, Xirxe, ob man hier jemandem auf den Leim gehen kann. Ich empfinde den Stil nicht als persönlich. Für mich erzählt ein auktorialer Erzähler, der uns natürlich stärker Simons Perspektive näher bringt. Seine Fortschritte sind nachvollziehbar. Allerdings habe ich auch manchmal mit den Augen gerollt, wenn er Teile der Therapie einfach abgelehnt hat. Man kann zweifellos die Sexualität bei solchen Tätern nicht außen vor lassen. Auch dort hat Simon Defizite, wenn er auch sonst als lernwilliger, sich selbst hinterfragender Charakter rüber kommt.
Trotzdem hat Mack seine Kollegen nur scheinbar an der Entscheidung teilhaben lassen. Pro forma. Sie stand längst vor der Sitzung fest, deshalb wollte er auch nichts zu seiner W-Karte sagen, deren Inhalt seine fachliche Objektivität in Frage gestellt hätte. Mack ist ein selbstgerechter Armleuchter!

Auch dass man sich nicht von seinen Kumpels verabschieden kann, ist menschenunwürdig.
Niemand hätte es verstanden. Simons Kollegen hätten den Aufstand geprobt. Das kann man sich ersparen, indem man heimlich still und leise.... Ein Mörder hat keine Lobby.
Die ganze Verlegung ist nicht sauber. Ich hoffe, dass Alan mit seinem Einspruch noch etwas erreicht.
Vielleicht hat der tumbe Tev Simon am Ende einen Gefallen getan, weil seine Akte jetzt zwangsläufig wieder in die Hand genommen werden muss. Therapiemöglichkeiten sollten sich ja an die jungen Straftäter richten, bei denen noch etwas zu ändern ist. Dass diese Aktion ungerechtfertigt war, müsste jedem klar sein.

Und warum lässt man Typen wie T soviele Freiheiten,
Weil man Angst vor ihm hat? Weil er Geld hat und die Leute schmieren kann? Schon ein sehr extremer Typ. Er wollte Simon zeigen, wo der Hammer hängt und ihn ein für alle Mal zum Schweigen bringen.
Ich mag gar keinen Stopp hier einlegen,
Das ist das Spiel, auf das wir uns bei jeder Leserunde einlassen :p
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Es ist erstaunlich, wie tapfer Simon die Verlegung erträgt. Er will sich nicht unterkriegen lassen. Sein Weg ist noch nicht zu Ende. Erfreulich, dass er im Pädagogik Referat die Möglichkeit bekommt, an einer Fernuni Fortbildung zu betreiben. Ein Hoffnungsschimmer! Simon hat sein Verhalten schon gut in den Griff gekriegt. Dass er mit einem Typen wie Tev allerdings ruhig reden und ihn zur Ehrlichkeit seiner Frau gegenüber überzeugen wollte... - da hat er seine Grenzen nicht erkannt. Er ist eben nicht mehr in Therapie, wo alle dieselben Regeln kennen und achten, sondern im brutalsten Knast, den die Insel zu bieten hat.
 

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Ei, ei ei - was für ein Schlag ins Gesicht...Auch wenn man Simon´s (mörderische) Vergangenheit nicht außer Acht lassen darf, bin ich ganz bei @Emswashed , dass er ein (willkürliches) Opfer der Justiz und von MacKenzie geworden ist. Warum muss das Ego von so vielen Menschen immer VOR allem anderen kommen? Was ist daran so schlimm, mal einen Fehler einzugestehen und ihn zu akzeptieren als ein Abschnitt im Lebensbuch? :rolleyes:
Ich bewundere Simon, dass er sich trotzdem nicht unterkriegen lässt und immer versucht, das Beste aus der Situation zu machen...
Tja, mit meiner Einschätzung, warum er im Krankenhaus landet habe ich wohl mal wieder kilometerweit daneben gelegen...:rolleyes::D
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Ich glaube, es ist einfacher: Mack nimmt Simon die Weihnachtskarte übel. Das ist es, was sein Ego nicht verträgt: zurückgewiesen zu werden. Irgendwo steht doch sogar, dass beide aus demselben Holz geschnitzt sind. Auch Simon kann das angeblich nicht vertragen.
Stimmt, damit könntest Du recht haben!
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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In meinen Augen hat Simon durchaus Fortschritte in Wentham gemacht. Ihn jetzt wieder in den normalen Strafvollzug zu verfrachten, finde ich unfair. So sollte die Arbeit eigentlich nicht aussehen. Was hier als manipulativ beschrieben wird, halte ich für ganz normale Versuche, die fast jeder Mensch unternehmen würde.
Was nun in seiner alten Einrichtung abläuft ist heftig. Es könnte Simon ernsthaft geschadet haben, in wie weit wird der nächste Abschnitt zeigen
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Niemand hätte es verstanden. Simons Kollegen hätten den Aufstand geprobt. Das kann man sich ersparen, indem man heimlich still und leise.... Ein Mörder hat keine Lobby.
Die ganze Verlegung ist nicht sauber. Ich hoffe, dass Alan mit seinem Einspruch noch etwas erreicht.
Es ist eine feige Aktion gewesen. Man hätte ihm wenigstens die fadenscheinige Erklärung an die geben müssen, dass er bei einigen Therapien nicht mitgemacht hat und das Grundvoraussetzung für die Maßnahme ist, damit hätte er zumindest etwas anfangen können. Natürlich hätte er es trotzdem nicht eingesehen, aber professioneller wäre es allemal. Aber leider hast du da völlig Recht, der Weg war der leichtere
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Warum ist T so überaus gewaltsam? Simon hat doch alles gemacht, was er wollte.
Ich denke er weiß genau, dass er den Text an Carmel selbst nie so hätte formulieren können, und will auf keinen Fall das jemand davon etwas erfährt, wie er dazu gekommen ist. Gewalt wird bei ihm sicher imer das Mittel gewesen sein um alles durchzusetzen. Wenn man sein Verhalten mit Simon vergleicht ist dieser wunderbar ausgeglichen. Simon war richtig wütend und dennoch hat er es versucht ruhig zu klären, schade, dass diese Einstellung durch den Vorfall nun vielleicht ins Wanken geraten könnte
 

Barbara62

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19. März 2020
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Aber wie auch immer: Ist es nicht schrecklich, wie das Wohl eines oder mehrerer oder vieler Menschen von den Entscheidungen eines Einzelnen abhängt? Und man unfähig ist, sich dagegen zu wehren?
Einerseits hast du natürlich recht, andererseits scheint Mackenzie die Verantwortung zu tragen, wenn ein Straftäter mit einer positiven Prognose entlassen und dann rückfällig wird. Ich könnte diese Verantwortung niemals tragen!

Ich stelle übrigens fest, dass Simon uns ganz schön auf seine Seite gezogen hat, Mackenzie, so unsympathisch er ist, hat da nicht ganz unrecht. Die Regeln in Wentham sind so, dass man sich auf alle Therapien einlassen muss, das macht Simon nicht. Er ist smart, intelligent, sieht gut aus - da verzeiht man schon mal leichter, das sollten wir nicht aus dem Blick verlieren. Immerhin geht es letztlich darum, wie schnell er wieder in Freiheit kommt. Vergessen wir bei aller Sympathie für Simon nicht das Opfer und die Hinterbliebenen!

Erstaunlich finde ich, dass Alan sich weiterhin kümmert, über Gefängnisgrenzen hinweg. Das ist doch ausgesprochen positiv - bei all dem Hin und Her.
 

Emswashed

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9. Mai 2020
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Einerseits hast du natürlich recht, andererseits scheint Mackenzie die Verantwortung zu tragen, wenn ein Straftäter mit einer positiven Prognose entlassen und dann rückfällig wird.
Er hätte ihn ja nicht entlassen, aber zumindest weitertherapieren können.... Ich habe das schon als persönliche Entscheidung Mackenzies gesehen, der Simon nicht wirklich wohlgesonnen ist. Andererseits hat mich Simon auch schon ganz schön manipuliert.:rolleyes:
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Vergessen wir bei aller Sympathie für Simon nicht das Opfer und die Hinterbliebenen!
Ja, man muss da aufpassen.

Mit Mackenzie hast du Recht: Er trägt die Verantwortung und Simon hat sich schon länger einem wesentlichen Therapieteil widersetzt. Das plötzliche Handeln beweist für mich dennoch die Verstimmung durch die Karte. Da hat Simon unwillentlich seinen Nerv getroffen...
 

Barbara62

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19. März 2020
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Mit Mackenzie hast du Recht: Er trägt die Verantwortung und Simon hat sich schon länger einem wesentlichen Therapieteil widersetzt. Das plötzliche Handeln beweist für mich dennoch die Verstimmung durch die Karte. Da hat Simon unwillentlich seinen Nerv getroffen...
Da reagiert Mackensie eindeutig unprofessionell.
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Einerseits hast du natürlich recht, andererseits scheint Mackenzie die Verantwortung zu tragen, wenn ein Straftäter mit einer positiven Prognose entlassen und dann rückfällig wird.
Zwischen Entlassung und Weiterführen der Therapie ist aber doch ein ziemlicher Unterschied; es ging ja 'nur' um Letzteres. Zudem ist es sicherlich auch in einer Therapie angesagt, die PatientInnen über die Konsequenzen ihres Tuns und Nichttuns deutlich zu informieren. Nicht nur in der Form "Sie sollten, es wäre besser ...", sondern ganz klar: "Wenn Sie diesen Teil nicht machen, dann ...". Es menschelt hier einfach zu sehr, die Professionalität ist auf der Strecke geblieben, wie Du ja auch schon geschrieben hast.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Da reagiert Mackensie eindeutig unprofessionell.
Definitiv. Mich hat auch gewundert, dass er sich komplett gegen seine Mitarbeiter gestellt hat. Ich bin davon ausgegangen, dass er die Ansichten der anderen, und diese wollten Simon weiter therapieren, mitberücksichtigen wird. Doch das hat er nicht getan, ob das die gemeinsame Arbeit unter den Therapeuten begünstigt, wage ich zu bezweifeln
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Doch das hat er nicht getan, ob das die gemeinsame Arbeit unter den Therapeuten begünstigt, wage ich zu bezweifeln
Na ja, er ist Chef. Wenn mein Chef was anordnet, was ich für falsch halte, grummele ich auch - aber dann ist wieder gut. Er ist halt Chef. Wenn er meint, man schreibt das Jahr 2024, dann ist das so ;-)
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Na ja, er ist Chef. Wenn mein Chef was anordnet, was ich für falsch halte, grummele ich auch - aber dann ist wieder gut. Er ist halt Chef. Wenn er meint, man schreibt das Jahr 2024, dann ist das so ;-)
Klar, aber dann hätte er direkt entscheiden können, sich mit dem Team zu beraten, war dann komplett überflüssig. Seine. Meinung und der Entschluss waren unabwendbar.