Mir geht es ähnlich, Manches lese ich richtig gerne, Manches erweckt den Wunsch, die Seiten nur zu überfliegen.Ich empfinde mich in diesem Roman irgendwie als furchtbar launischen Leser und frage mich, ob es an mir bzw meiner Tagesform oder am Buch liegt? Es gibt Passagen, die ich richtig toll finde und im nächsten Moment langweile ich mich ziemlich. Und das hat nichts mehr mit den unterschiedlichen Erzählsträngen zu tun.
Tatsächlich konnte ich mit der Opa-Szene gar nichts anfangen, aber Mrs Bray mag ich. Ihre Beschreibung als Frau mit "verschwommenen Moralvorstellungen" ist doch herrlich! Sie ist eine treue Seele, aber schaut auch, wo sie bleibt. An Selbstbewusstsein mangelt es ihr nicht und sie würde ihre Arbeitgeber sicher jederzeit mit allen Mitteln verteidigen.Aber dann wieder Mrs Bray und ihre Gerissenheit, der vermeintliche Geisterkram. Ich glaube, sie soll so eine Figur sein, die absolut jeder toll finden muss. Leider bewirkt so etwas bei mir in der Regel das Gegenteil...
Was mich stört, ist weniger der Bauernsohn, denn er kann natürlich intelligent und durchsetzungsfähig sein. Aber zu Beginn hieß es, dass Andrew wegen seiner Verpflichtungen auf der Farm die Schule nur lückenhaft besuchen konnte. Gibt es also keinerlei Zugangsvoraussetzungen zum Jurastudium? Und dann verkürzt er es auch noch? Da fehlt mir jede Erläuterung.Nun, es ist ein Roman und es ist nicht einfach zu verstehen, wie ein einfacher Bauernsohn tatsächlich erfolgreich Jura studieren konnte, aber diese Erklärung ist mir zu einfach.
Da bin ich ganz bei dir! Eine sympathische Figur.aber Mrs Bray mag ich. Ihre Beschreibung als Frau mit "verschwommenen Moralvorstellungen" ist doch herrlich! Sie ist eine treue Seele, aber schaut auch, wo sie bleibt. An Selbstbewusstsein mangelt es ihr nicht und sie würde ihre Arbeitgeber sicher jederzeit mit allen Mitteln verteidigen.
Andere Zeiten, andere Sitten. Offenbar sind Protektion, Auftreten, Kleidung und Leumund wichtiger als andere "Zugangsvoraussetzungen". Man bleibt gerne unter sich. Den Makel des Bauernsohns hat Andrew irgendwie hinter sich lassen können - durch Geschick, Selbststudium und Anpassungsfähigkeit.Gibt es also keinerlei Zugangsvoraussetzungen zum Jurastudium? Und dann verkürzt er es auch noch? Da fehlt mir jede Erläuterung.
Genau. In mir weckt der Roman noch nicht mal das Interesse, im Internet weiter zu suchen. Fertiglesen/ Rezi und gut.aber ich habe den Eindruck, dass für mich nichts dabei ist, das bleibt.
Das trifft es genau! Manchmal packen mich Passagen, Beschreibungen, und manches kommt einem furchtbar öde und viel zu ausschweifend vor.Es gibt Passagen, die ich richtig toll finde und im nächsten Moment langweile ich mich ziemlich.
Es gibt Passagen, die ich richtig toll finde und im nächsten Moment langweile ich mich ziemlich.
Aber dann wieder Mrs Bray und ihre Gerissenheit, der vermeintliche Geisterkram.
Ich versuche es auch mit einem gewissen Maß an Fatalismus. Ich suche keinen tieferen Sinn mehr in dem Roman, wahrscheinlich wollte Lee den erreichen, aber ich glaube auch, dass er sich da etwas übernommen hat. Wenn ich dann auf die goldenen Passagen stoße, wie den Opa, freue ich mich, ansonsten hoffe ich, dass irgendwann mal wieder Gold kommt - wenn das Schicksal es will...Meine - fast schon - Gleichgültigkeit lässt mich den Text nun mehr genießen. Die einzelnen Episoden haben ihre so ganz eigenständige Gültigkeit und da ist mir dann der Gedanke gekommen, ob Lee vielleicht einfach zuviel wollte.
Zum einen gibt es den großartigen, weil New York gestaltenden, Green, der gewürdigt werden soll
ich habe weder erfahren, wie Green zum Vater von Greater New York wurde, noch etwas über seine Anwaltstätigkeit, noch wie Samuel Tildens politische Karriere ablief, wofür er stand. Das ist mir einfach zu wenig.
Und das ärgert mich so. Schließlich sollte ein gedruckter Roman auch ohne WLAN und Google funktionieren. Denn irgendwie habe ich wie @Barbara62 das Gefühl, dass der Mehrwert des Romans erst erreicht wird, wenn ich mir selbst die Hintergrundinformationen zusammensurfe. Ich fühle mich sonst sehr oft inspiriert, Fiktion mit Fakten abzugleichen bei Texten dieser Art - aber hier habe ich wie @Literaturhexle kein Interesse und werde mich verweigern. Das spricht nicht gerade für den Roman.Ich werde vermutlich als größten Gewinn das mitnehmen, was ich mir anschließend an Informationen über Green und Tilden aus dem Internet hole.