Ich kenne es aus dem Urlaub, dass Briten und Schweden die größten Alkoholexzesse hingelegt haben - um die hieß es immer einen großen Bogen machen. In
diesem Artikel ist es auch ausführlich geschildert mit möglichen Erklärungen.
Wenn ich Eure Beiträge so lese, bin ich doch ganz froh, ein schlichtes Gemüt zu haben und mir keine Gedanken darüber machen zu müssen, was literarisch nun eine gut gemachte Wendung ist oder nicht. Dass ich somit nicht zu den wenig Auserwählten mit einem besseren Geschmack gehöre - damit werde ich wohl leben können.
Für mich kam dieser Abschluss wie ein Knall, ungefähr so wie ich die Schilderung des elektrischen Schlages erlebt habe. Kein Wunder, dass Benjamin das verdrängte ebenso wie die beiden Brüder. Nach einem solchen Vorfall sollte eine psychotherapeutische Behandlung für die ganze Familie eigentlich Pflicht sein, aber so etwas war damals vermutlich noch eher die große Ausnahme.
Ich sehe gar nicht sooo viele Ungereimtheiten. Die Polizei war als erstes vor Ort, der Krankenwagen kam erst danach. Klar hängen die Polizistinnen dem völlig durchfrorenen verwirrten kleinen Jungen etwas um, damit er sich aufwärmen kann und klar, stellen sie ihm Fragen. Ob er sie beantwortet hat, bleibt unklar, aber wohl eher nicht.
Die 'Vergangenheitserzählungen' im ersten Teil stammen wohl alle aus dem Sommer, in dem das Unglück geschah, denn ob der kleine Benjamin sie die ganze Zeit hätte herumtragen können, wage ich zu bezweifeln. Die immer wiederkehrenden Aussetzer könnten zeitlich auch erst nach dem Unglück begonnen haben, denn sie deuten auf eine dissoziative Störung hin, die nach einem solchen Erlebnis kein Wunder wäre. So könnte die scheinbare Lieblosigkeit der Eltern auch erst nach diesem Geschehen entstanden sein, nur Benjamin verortet sie schon in diesem Sommer.
Ja, das ist ein abruptes Ende und vieles bleibt im Vagen, was aber auch zeigt, was ein solches Trauma im Menschen auslösen kann. Die Erinnerung bastelt sich in gewisser Weise ihre eigene Realität um ein Weiterleben ermöglichen zu können.