4. Leseabschnitt: Kapitel 19 bis Ende (Seite 229 bis 298)

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Der letzte Abschnitt hat mich überrumpelt! Das ist mir lange nicht mehr passiert.
Ich weiß allerdings noch nicht, wie ich das Ganze aufnehmen soll.
Eigentlich- verschwindet der Roman jetzt aus der Königsklasse "Anspruchsvolle Literatur/Belletristik", andererseits hat mich der Autor erwischt.

Erste Sahne finde ich die Meersache von Benjamin. Leitet ja auch konsequent zur Therapie über.

Aber was die Therapeutin am Ende der Therapie macht, würde nie und nimmer ein Therapeut tun. Benjamin müsste selber sehen und aussprechen, was Sache ist. Aber das ist eine Kleinigkeit.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Das Ende wirft natürlich ein ganz anderes Licht auf die Geschehnisse. Das muss ich erst mal sacken lassen.
Eigentlich- verschwindet der Roman jetzt aus der Königsklasse "Anspruchsvolle Literatur/Belletristik", andererseits hat mich der Autor erwischt.
Warum? Hältst Du das für einen billigen Trick des Autors?
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
@RuLeka : Ja, so ähnlich. Marktschreierisch. Für michs hätts das nicht gebraucht. Wär literarischer ohne Knalleffekt gewesen. Passt auch gar nicht zum lyrischen Wald, Haus, See. Der Atmosphäre. Plötzlich wirds ein Reißer. Eine Anbiederei ans ThrillerLeserPublikum. (Wie findet ihr die neue Schreibweise? Führe ich jetzt konsequent ein, man darf ja nun schreiben, wie man will, vllt bürgert es sich ein. Sprache verändert sich *ggg*. Das war das Totschlagargument fürs Gendern; also verändere ich die Sprache).
Brauch mr net. Kostet wohl einen Stern. Aber sonst wars schön.

Viel mehr hätte mich interessiert, warum die Familie eine Trinkerfamilie ist. Sie sind Adademiker. Oder kommen aus einem akademischen Hintergrund. Sind sie beruflich abgestürzt, waren sie überfordert mit den Kindern, was war los? D a s wäre ein gutes Ende gewesen. Und dann noch der kitschige Brief!!! Der hat die andere Hälfte vom fünften Stern gekostet. Ich sag ja, "Briefe" sind auf dem Index. /Gestern hab ich "vergessen", dass Donnerstag war. Schade. Jetzt gibt es erst ein NachderWahlDonnerstagsgeplauder. Vllt besser so. Wie viele von uns wohl Briefwahl gemacht haben? Ich ja.
 
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Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Die Schlägerei unter den Brüdern - dazu wird nichts weiter erklärt, aber der Autor braucht/e diese Szene, damit sich die Szene doppelt, wie die Polizei nach dem Unglück den Kiesweg herunter kommt. Dramaturgisch geschickt.
Die Brüder ham sich halt gekloppt, weil sie das früher oder später immer tun.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Den brutalen Tod der Mama nehm ich auch übel. Der flammende Fusspilz von P. ebenfalls. Alles Effekthascherei.
Aber die Suizidszene fand ich gut.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Dramaturgisch geschickt
Dramaturgie kann er. Aufbau und Sprache find ich nach wie vor sehr gut.
Aber am Ende bleiben ein paar Fragen offen.
Z.B. warum hat die Mutter ein schlechtes Gewissen? Weil sie sich nie gekümmert hat? Weil das Mädchen unter der Obhut der Brüder war? Weil die Eltern zu sehr mit ihrer Trinkerei beschäftigt war?
Den brutalen Tod der Mama nehm ich auch übel
Der ist stimmig. Die jahrelange Trinkerei musste Spuren hinterlassen und dass die Mutter keine ärztliche Hilfe in Anspruch nahm, passte zu ihr.
Erschrocken bin ich, als ich vom Alter der Mutter las. Anfang 50, als sie gestorben ist.


Viel mehr hätte mich interessiert, warum die Familie eine Trinkerfamilie ist. Sie sind Adademiker. Oder kommen aus einem akademischen Hintergrund. Sind sie beruflich abgestürzt, waren sie überfordert mit den Kindern, was war los?
Darauf wird nicht eingegangen, hätte mich sehr interessiert. Du hast recht. Dieses Ende hätte es nicht gebraucht. Die Familie an sich bietet genügend Potential. Die Vernachlässigung und die Trinkerei war ja schon zuvor.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Hm. Ich bin zwar als Thriller-Leserin an knallige Effekte gewöhnt, aber von diesem Buch fühle ich mich auf ungute Weise an der Nase herumgeführt.
(Immerhin verstehe ich jetzt, warum es so wenig Info über den Hund gab - welche Rasse, zum Beispiel. )
Ich finde die Wendung am Ende unnötig und auch nicht so recht stimmig. Da heißt es, nach dem Unfall im Trafohäuschen hätte Benjamin "einige Tage" im Krankenhaus verbracht. Der Rücken war so übel verbrannt, dass die Kleidung mit der Haut verschmort war. Und dann heißt es in Kapitel 24, dass zwei Polizistinnen ankommen, dem verbrannten Jungen "gegen die Sommernachtskälte eine Wolldecke um die Schultern legen" und ihm geduldig Fragen stellen? Gehts noch?? Da stimmt doch was nicht. Oder habe ich etwas Wichtiges nicht verstanden?
Weiter: Wir haben im Lauf dieser Diskussion von Vernachlässigung durch die Eltern gesprochen. Von Molly heißt es mehrmals, dass sie äußerst ängstlich sei. Der Vater "hatte beschlossen, ihre Angst zu zähmen und Molly seine Liebe aufzuzwingen. Einmal am Tag schnappte er sie sich, um ihr seine Zuneigung zu zeigen. (...) Benjamin sah das Entsetzen in ihren Augen, starr und verängstigt lag sie da, jederzeit fluchtbereit." (S. 117)

Ich fand das schon ziemlich merkwürdig für einen Hund. Jetzt, wo wir wissen, dass es um ein kleines Mädchen geht, finde ich es noch merkwürdiger. Was sollen wir denn nach Meinung des Autors denken? Dass das Kind missbraucht wurde? Wie wäre eine solche Angst sonst erklärbar? Oder ist sie vielleicht geistig behindert? Die Beschreibung auf Seite 87 weist in diese Richtung. Sie will ständig getragen werden, die Familie denkt, dass sie vielleicht "Zeit braucht, um sich an sie zu gewöhnen", auch auf den Familienfotos taucht sie nicht auf ... Aber wenn das Kind behindert ist, dann wäre ja die Trinkerei und Nachlässigkeit der Eltern wirklich eine Ungeheuerlichkeit; und dass sie die Kleine mit den Brüdern im Wald herumlaufen lassen, während sie in aller Ruhe am See einen heben, das hätte eigentlich ein Gerichtsverfahren nach sich ziehen müssen.

Oder - dritte Möglichkeit -, Molly war in Wirklichkeit ganz anders, weder besonders ängstlich noch überhaupt irgendwie auffällig, und Benjamin fantasiert das nur irgendwie zusammen (ebenso wie er fantasiert, dass sie eine Hündin sei). Aber warum sollte er ihr diese Eigenschaften andichten? Ich könnte verstehen, dass er als Verdrängung des Erlebten sie als Haustier sehen möchte, das macht es weniger schlimm. Aber warum als so neurotisches Haustier?

Ich kann es drehen und wenden wie ich will, es passt irgendwie nicht zusammen, und ich finde es auch überflüssig und ärgerlich. Schade, weil mir das Buch sonst wirklich sehr gefallen hat. Am liebsten würde ich diese Schlusswendung einfach wieder vergessen.
 
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Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Hm. Ich bin zwar als Thriller-Leserin an knallige Effekte gewöhnt, aber von diesem Buch fühle ich mich auf ungute Weise an der Nase herumgeführt.
(Immerhin verstehe ich jetzt, warum es so wenig Info über den Hund gab - welche Rasse, zum Beispiel. )
Ich finde die Wendung am Ende unnötig und auch nicht so recht stimmig. Da heißt es, nach dem Unfall im Trafohäuschen hätte Benjamin "einige Tage" im Krankenhaus verbracht. Der Rücken war so übel verbrannt, dass die Kleidung mit der Haut verschmort war. Und dann heißt es in Kapitel 24, dass zwei Polizistinnen ankommen, dem verbrannten Jungen "gegen die Sommernachtskälte eine Wolldecke um die Schultern legen" und ihm geduldig Fragen stellen? Gehts noch?? Da stimmt doch was nicht. Oder habe ich etwas Wichtiges nicht verstanden?
Weiter: Wir haben im Lauf dieser Diskussion von Vernachlässigung durch die Eltern gesprochen. Von Molly heißt es mehrmals, dass sie äußerst ängstlich sei. Der Vater "hatte beschlossen, ihre Angst zu zähmen und Molly seine Liebe aufzuzwingen. Einmal am Tag schnappte er sie sich, um ihr seine Zuneigung zu zeigen. (...) Benjamin sah das Entsetzen in ihren Augen, starr und verängstigt lag sie da, jederzeit fluchtbereit." (S. 117)

Ich fand das schon ziemlich merkwürdig für einen Hund. Jetzt, wo wir wissen, dass es um ein kleines Mädchen geht, finde ich es noch merkwürdiger. Was sollen wir denn nach Meinung des Autors denken? Dass das Kind missbraucht wurde? Wie wäre eine solche Angst sonst erklärbar? Oder ist sie vielleicht geistig behindert? Die Beschreibung auf Seite 87 weist in diese Richtung. Sie will ständig getragen werden, die Familie denkt, dass sie vielleicht "Zeit braucht, um sich an sie zu gewöhnen", auch auf den Familienfotos taucht sie nicht auf ... Aber wenn das Kind behindert ist, dann wäre ja die Trinkerei und Nachlässigkeit der Eltern wirklich eine Ungeheuerlichkeit; und dass sie die Kleine mit den Brüdern im Wald herumlaufen lassen, während sie in aller Ruhe am See einen heben, das hätte eigentlich ein Gerichtsverfahren nach sich ziehen müssen.

Oder - dritte Möglichkeit -, Molly war in Wirklichkeit ganz anders, weder besonders ängstlich noch überhaupt irgendwie auffällig, und Benjamin fantasiert das nur irgendwie zusammen (ebenso wie er fantasiert, dass sie eine Hündin sei). Aber warum sollte er ihr diese Eigenschaften andichten? Ich könnte verstehen, dass er als Verdrängung des Erlebten sie als Haustier sehen möchte, das macht es weniger schlimm. Aber warum als so neurotisches Haustier?

Ich kann es drehen und wenden wie ich will, es passt irgendwie nicht zusammen, und ich finde es auch überflüssig und ärgerlich. Schade, weil mir das Buch sonst wirklich sehr gefallen hat. Am liebsten würde ich diese Schlusswendung einfach wieder vergessen.
Mollys Angst ist schon erklärbar. Am Anfang wird uns ja gesagt, wie schnell die Launen der Eltern bzw. ihre Stimmungen umschlagen. Und dass Molly, weil sie das jüngste Kind ist, ganz besonders darunter leidet. Sie ist schwer verunsichert. Ich glaube nicht an eine andere Art der Behinderung oder der sexuellen Übergriffe.

Aber dennoch: ja, der Autor macht das natürlich absichtlich. Das ist das Marktschreierische daran. Schade, es wäre sonst ein richtig gutes Psychogramm geworden.

Ach ja, die Verbrennungen. Hier hofft der Autor darauf, dass wir nicht aufmerksam sind. Das hat er hingemurkst und die Details um des Effekts willen hingeschlampt. Im Thriller nehme ich das nicht übel. Den Überraschungseffekt hat er gut hingekriegt. Dafür musste er Abschläge in Kauf nehmen.*ggg*.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Mollys Angst ist schon erklärbar. Am Anfang wird uns ja gesagt, wie schnell die Launen der Eltern bzw. ihre Stimmungen umschlagen. Und dass Molly, weil sie das jüngste Kind ist, ganz besonders darunter leidet. Sie ist schwer verunsichert.
Es heißt von Molly, dass sie "Angst vor der Welt" habe und am liebsten immer getragen werden möchte. Das heißt, sie sucht Körperkontakt. Nur beim Vater liegt sie "starr und verängstigt, jederzeit fluchtbereit" da. Das heißt, sie sucht Körperkontakt nur zur Mutter und zu Benjamin, den Vater meidet sie. Wie gesagt - was meint denn der Autor, was ich davon denken soll? Das wüsste ich gerne mal. Ich möchte mit einem solchen Widerspruch nicht aus dem Buch entlassen werden.

Als Motor für all das, was mit den Jungen nicht stimmt - Nils' Zurückgezogenheit, Pierres Wut, Benjamins Todessehnsucht, die ja in dem Erdkeller schon zutage tritt - hätte es diese Wendung nicht gebraucht. Ich finde sie reißerisch und platt. Schade, ich hätte dem Buch gern fünf Sterne gegeben, weil es wunderschöne Szenen hat, aber dafür gibts Abzug.
 
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Reaktionen: kingofmusic und Renie

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Ich möchte mit einem solchen Widerspruch nicht aus dem Buch entlassen werden.
Äh, tscha ... musst du aber. Mit dem Abzug hast du recht. Das ist bei mir auch so.
Aber an sex. Missbrauch glaube ich einfach nicht. Es gibt sonst keinerlei Hinweise darauf. Und der Autor hat das mit Mollys Zurückgezogenheit eben nur so vage erklärt. Und näher konnte er nicht, weil er sich sonst verraten hätte. Aber mit den Launen der Mutter und dass das für Molly nicht erklärbar war, das steht auch irgendwo. Den Rest - mit der Angst vor der Welt - hat sich Benjamin zusammenfantasiert.
 

Die Häsin

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Aber an sex. Missbrauch glaube ich einfach nicht. Es gibt sonst keinerlei Hinweise darauf.
Ich ja auch nicht. Es gibt ja noch dieses spätere Kapitel mit dem Tod des Vaters, in dem der Papa mit den Langlaufübungen als richtig netter Kerl erscheint. So eine Innigkeit zwischen ihm und Benjamin hätte es bestimmt nicht gegeben, wenn Benjamin einen solchen Verdacht gegen ihn hätte haben müssen. Nur - wenn der Autor eine derart dramatische Darstellung wählt (Entsetzen, Starre, Verängstigung), dann muss ihm doch klar sein, welche Fragen sich der Leserin aufdrängen. Bin ich wirklich die einzige, der es so geht und die findet, der Autor schuldet uns eine Erklärung?

Ich finde es immer noch ein tolles Buch. Vieles darin klingt immer noch in mir nach, die Sache mit dem Birkenhain, der Rothirsch, der versuchte Selbstmord ...
Und wie Benjamin vor dem brennenden Sicherungskasten panisch überlegt, was nun zu tun ist, und plötzlich mit vollständiger Ruhe (!) feststellt, dass es doch eigentlich gar nicht drauf ankommt, das ist ein literarischer Geniestreich.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Ich finde sie reißerisch und platt. Schade, ich hätte dem Buch gern fünf Sterne gegeben, weil es wunderschöne Szenen hat, aber dafür gibts Abzug.
Geht mir genauso. Ich war mir bis zum letzten LA sicher, dass es ein 5 Sterne - Buch ist, doch nun bleiben, um des Effektes willen einen Punkt Abzug. Es bleiben dadurch zu viele Ungereimtheiten und mir wäre es lieber gewesen, der Autor hätte uns mehr über die Hintergründe dieser dysfunktionalen Familie erzählt.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Nur - wenn der Autor eine derart dramatische Darstellung wählt (Entsetzen, Starre, Verängstigung), dann muss ihm doch klar sein, welche Fragen sich der Leserin aufdrängen. Bin ich wirklich die einzige, der es so geht und die findet, der Autor schuldet uns eine Erklärung?
Mir scheint, der Autor hat es von Anfang an auf diesen Effekt abgesehen gehabt. Er hat sein Buch so konsturiert. Schade, dass ihm im Laufe des Schreibens nicht klar wurde, was er da eigentlich geschrieben hat und dass der Effekt nicht nötig wäre. Und noch schader, dass die Lektoren ihn darauf nicht aufmerksam machen.
Andererseits wäre der Roman sonst nicht auf der schwedischen Bestsellerliste ganz nach oben gewandert. Deswegen ist es ein Verkaufsschlager geworden.
Ich hätte sofort misstrauisch werden müssen, als ich las, schwedischer Bestseller.
Aber man hofft ja immer, die Allgemeinheit anderer Länder hätte einen besseren Geschmack.
Dem ist also nicht so.
Man kann darüber beruhigt sein oder beunruhigt. *ggg*. Je nach Blickwinkel.
Noch 32 Stunden bis zum Wahlausgang. Oder so.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Noch 32 Stunden bis zum Wahlausgang. Oder so.
Ich bin da ganz ruhig. So ruhig wie Benjamin vor dem brennenden Sicherungskasten.
Vor ein paar Tagen sah ich eine Journalistenrunde, in der jeder eine Einschätzung bzgl des Wahlausgangs abgeben sollte. Einer antwortete: "Wie auch immer die Wahl ausgeht, die Neujahrsansprache wird von Frau Merkel gehalten."
Wir werden monatelang verfolgen können, wie die gutbezahlten Damen und Herren Politiker und Innen sich für eine Regierungsbildung zerreißen, und das Leben wird weitergehen wie bisher. Hat nicht Belgien mal jahrelang ganz ohne Regierung weitergemacht? Geht auch.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Ich fasse mal das Statement der Häsin zusammen:
Vor der Wahl Wasser holen und Holz hacken.
Nach der Wahl Wasser holen und Holz hacken.

Ich bin schon ziemlich kribbelig. Immerhin hab ich mich in einem Punkt "bewegt". Wahlmündigkeit schon mit 16. Ich war vorher dagegen. Jetzt dafür. (Allerdings tendiert Politik zu Extremen, wählt man 2025 ab 16, wählt man 2029 ab 14, und 2030 wählen wohl schon Grundschüler, sobald man schreiben kann).
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Ich weiß zwar, dass hier manche ( Wanda) keine zusätzlichen Informationen zu Buch und Autor möchten. Ich schon.
@Wanda kann das ja einfach ignorieren.
Schulmann ist in Schweden bekannt für seine Memoirs; “ Die Überlebenden“ ist sein erster Roman. Hier nun eine Information zu seinem auf Deutsch noch nicht erschienen Buch . ( Die Seite ist übersetzt.)

Alex Schulman spricht in seinem bisher meist selbst veröffentlichten Roman über die Suche nach Versöhnung mit seiner alkoholkranken Mutter.

Es ist Sommer. Alex Schulman ist auf der Farm seiner Mutter, um sie zu überreden, sich in einer Reha-Klinik einzuschreiben. Das reicht jetzt. Er will seine Mutter zurück. Die glückliche Mutter, an die er sich seit seiner Kindheit erinnert. Was ist zwischen ihnen wirklich schief gelaufen?

Durch Alex' tiefgreifende und schmerzhafte Rückblenden in die Kindheit kann der Leser die knisternde Beziehung zwischen Mutter und Sohn verfolgen und, als die Kluft zwischen ihnen am größten zu sein scheint, der verzweifelten Suche des erwachsenen Kindes folgen, die Beziehung zu reparieren.

Vergiss michist eine bewegende und zutiefst persönliche Schilderung einer problematischen Beziehung zwischen Mutter und Sohn, von Ko-Abhängigkeit, Sehnsucht und dem unermüdlichen Bedürfnis nach Versöhnung.

Mehr Informationen zu Autor und Buch gibt es auf der dtv - Seite.
 

Die Häsin

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11. Dezember 2019
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Rhönrand bei Fulda
Ach ja. Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich mich nicht für Shuggie Bain und für die Überlebenden eingetragen. Obwohl - ist ja wurscht. Ich möchte beide Bücher nicht missen.

Vom Schotten Shuggie mal abgesehen - das Verhältnis der Schweden zum Alk ist, gehe ich nach meinen Lektüren, schon merkwürdig.
Ich habe die komplette Wallander-Serie gelesen und kam damals aus dem Wundern nicht heraus. Der Alkohol ist Dauerthema, obwohl Saufen ja in Schweden ein teurer Spaß ist. Kurt Wallander trinkt nicht nur gerne, er geht sogar ins "Systembolaget" eine Flasche Whisky kaufen mit dem erklärten Ziel, sich zu betrinken. Das aber keineswegs täglich. Ich würde ihn nicht als Trinker bezeichnen. Nur fand ich es für einen erwachsenen Menschen merkwürdig, den Plan zu fassen, sich zu besaufen.
Noch merkwürdiger fand ich, dass Wallander in einem der späten Romane (kann sein im letzten, als sich seine Demenz schon abzeichnet) seine Exfrau zum Alkoholentzug schicken will. Ist das Projektion oder was?
Knausgard stellt als Jugendlicher fest, dass halb besoffen rausgeschmissenes Geld ist. Sowohl sein Papa als auch die alte Oma oder Großtante (weiß ich jetzt nicht mehr genau) sind Säufer. Schon der kleine MIchel aus Lönneberga - meine ich mich zu erinnern - wird als Erwachsener Bürgermeister und als erstes unternimmt er etwas gegen "diese schreckliche Sauferei".
Ist das Trinken in Schweden ein Volksproblem? Mehr als bei uns? Und wie bezahlen die Schweden das?