4. Leseabschnitt: Kapitel 18 bis Kapitel 26 (S. 305 bis S. 408)

Xanaka

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Es ist so viel passiert. Kasia und Zuzanna haben möglicherweise überlebt. Das würde mich sehr freuen. Auch ist es Kasia durch ihre Geheimschrift gelungen die Verbrechen in Ravensbrück an den Vater zu senden. Das er diese weitergeleitet hat, scheint mir offensichtlich. Denn es wurde ja auch von anderen bereits darüber berichtet.

Catherine scheint Paul gefunden zu haben. Das freut mich zu lesen. Aber ich frage mich immer noch, was das mit den beiden anderen Frauen zu tun haben soll? Aber das Buch ist ja noch nicht zu Ende.

Herta scheint die Flucht aus dem Lager unentdeckt gelungen zu sein. Natürlich hat sie alles nur unter dem Aspekt der Pflichterfüllung getan. Ich bin gespannt, ob man wirklich noch lesen kann, was ihre Mutti dazu denken oder sagen würde, denn Gunter der Lebensgefährte hat sie ja gleich gemeldet.
Ich finde gut, dass solche Verbrechen nicht unentdeckt bleiben und dass die Verantwortlichen auch zur Verantwortung gezogen werden.
 
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Renie

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Ich will hier gar nicht groß auf die Inhalte eingehen. Sondern spreche hier nur ein paar Punkte an, die mir aufgefallen sind:

"Weihnachten"
Mir war zwar bewusst, dass Religion im Nationalsozialismus verpönt war. Doch es hat mich doch erstaunt, dass der Nationalsozialismus als Religionsersatz propagiert wurde. Und ratzfatz werden in dem "Weihnachtsspiel" christliche Symbole gegen Nazi-Symbole ausgetauscht. Fragwürdig ist natürlich, dass überhaupt an der Weihnachtsgeschichte festgehalten wird. Wie ist das zu verstehen: Wir sagen uns von der Religion los, aber nicht so richtig. Und um den Schein zu wahren, werden ein paar Nazi-Korrekturen vorgenommen.

"Lagerleben"
Das Leben im Lager entwickelt eine Eigendynamik. Durch die Massen an Gefangenen, für die das Lager nicht ausgelegt ist, haben die Deutschen die Ordnung nicht mehr im Griff. Sie sind zwar immer noch eine permanente Bedrohung. Doch die Gefangenen schaffen es, sich irgendwie durchzuwurschteln und die Deutschen auszutricksen.
Was ich fast nicht glauben konnte, war der Protestmarsch der Gefangenen (oder habe ich etwas falsch gelesen?). Wenn es einen gab, muss er für die Teilnehmer übel ausgegangen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es ein Demonstrationsrecht gab.
Und was ein deutscher Psychologe in Ravensbrück macht, der sich um die seelischen Befindlichkeiten der Gefangenen kümmern soll, ist mir auch ein Rätsel. Den nehme ich der Autorin nicht ab.
Aber in dem Gespräch zwischen Herta und dem Psychologen wird deutlich, was für massive seelische Probleme sie hat. Fragt sich nur, wie Hertas Seelenleben einzuordnen ist. Muss man seelisch nicht auf der Höhe sein (vorsichtig formuliert), um Hertas Job zu machen? Oder sind Hertas seelischen Probleme, die Folge ihres Jobs? Vermutlich stimmt beides. Habe ich jetzt Mitgefühl mit Herta? Definitiv nicht.

Ich frage mich immer noch, was mit Halina passiert ist. Ihr Verschwinden bleibt rätselhaft. Das ist doch so, oder habe ich wieder etwas überlesen?
 
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Mamskit

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Fragt sich nur, wie Hertas Seelenleben einzuordnen ist. Muss man seelisch nicht auf der Höhe sein (vorsichtig formuliert), um Hertas Job zu machen?
Ich denke, das ist so. Ich finde es nur schade, dass man so gar nicht erfährt warum sie so geworden ist. Zwar scheint sie sich ja doch erheblich an ihrer Mutter zu orientieren, die ihr die Nazi-Ideologie vorlegt. Aber der Vater scheint ja eine gegenteilige Gesinnung zu haben. Wie kommt es, dass sie davon so gar nichts übernehmen kann? Vielleicht ist er durch seine Erkrankung zu wenig präsent? Da hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht.
 
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Mamskit

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Ich frage mich immer noch, was mit Halina passiert ist. Ihr Verschwinden bleibt rätselhaft. Das ist doch so, oder habe ich wieder etwas überlesen?
Bisher wurde tatsächlich nichts dahingehend erwähnt. Ich finde es auch merkwürdig. Natürlich wurde über Halina immer aus der Sicht Hertas oder Kasias berichtet. Offensichtlich ist sie für Herta nicht wichtig genug, daher beschäftigt sie sich nicht weiter mit ihr und folglich wird aus ihrer Sicht nichts mehr berichtet. Kasia weiß auch nichts und kann uns folglich keine Informationen zur Verfügung stellen. Ich finde diesen "Erzählkniff" ganz interessant.
 
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Ich denke, dass ist so. Ich finde es nur schade, dass man so gar nicht erfährt warum sie so geworden ist. Zwar scheint sie sich ja doch erheblich an ihrer Mutter zu orientieren, die ihr die Nazi-Ideologie vorlegt. Aber der Vater scheint ja eine gegenteilige Gesinnung zu haben. Wie kommt es, dass sie davon so gar nichts übernehmen kann? Vielleicht ist er durch seine Erkrankung zu wenig präsent? Da hätte ich mir mehr Hintergrundinformationen gewünscht.
Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass wir später noch mehr über Hertas Hintergrund erfahren werden.:)
 
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wal.li

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Das mit diesem Religionsersatz, wusste ich nicht. Ich bin selbst nicht sehr religiös, aber das wirkt doch sehr zynisch. Und da sollen sich alle reingefunden haben?
Die Nazis merken so langsam, dass der Krieg verloren geht und sie fangen an, ihre Spuren zu verwischen. Ich habe den Eindruck, dass die Gefangenen sich organisieren und so die Möglichkeit haben, sich vor den Wärtern zu verstecken. Kasias Flucht ist aber sehr knapp und sie kommt mir auch sehr geschwächt vor.
Was mit Halina ist, weiß ich auch nicht. Ich dachte, entweder ist sie tot oder sie hat es zu ihrem Mann geschafft.
Caroline leidet zwar mit den Menschen mit, aber sie ist doch sehr behütet im fernen Amerika. Ich frage mich, wieso die anderen Länder nicht mehr Flüchtlinge aufgenommen und gerettet haben.
 
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