4. Leseabschnitt: Kapitel 18 bis 24 (S. 170 - 228)

Wandablue

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Brandenburg
Ja, die Atmosphäre stimmt. Aber man sollte trotzdem wissen, dass es nicht authentisch, sondern völlig fiktional ist. Und Stephen sich einfach vorstellt, wie ein Soldat sich fühlen w ü r d e. Wir wissen aber dennoch nicht, ob es wahr ist.
 
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Literaturhexle

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Das ist nicht erwiesen. Stephen hatte keinen Schimmer von so was als er den Roman schrieb. Nicht mehr als wir.
Laut Biografie hat er sich sein Wissen angelesen und hatte das Talent, sich in seine Figuren hineinzudenken. Ich empfinde seine Schilderungen durchaus realistisch. Über den Stil kann man uneins sein, aber die Gefühle während der Schlacht können sich durchaus so darstellen (abgesehen von seiner Grossmannssucht im 3. Teil - da kam ich nicht mit.)
Stand nicht in Kollenders Roman, dass Crane mittlerweile der Ansicht war, er hätte Henry ein zweites Mal desertieren lassen sollen?
Da muss ich passen. Weiß ich nicht mehr.
 

Literaturhexle

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Ja, die Atmosphäre stimmt. Aber man sollte trotzdem wissen, dass es nicht authentisch, sondern völlig fiktional ist. Und Stephen sich einfach vorstellt, wie ein Soldat sich fühlen w ü r d e. Wir wissen aber dennoch nicht, ob es wahr ist.
Aber das würde doch für jede Erzählung über den Krieg gelten: welcher Soldat ist gleichzeitig Schriftsteller???
Man liest, man interviewt, man recherchiert. Dadurch bekommen die FIGUREN ihre Glaubwürdigkeit. Sonst dürfte es historische Romane ja überhaupt nicht geben - weil niemand dabei war:D

Es bleibt ein Roman. Keine Autobiografie.
 

RuLeka

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Da muss ich passen. Weiß ich nicht mehr.
Ich habe die Stelle gefunden: S. 122
„ Ich meine, jeder war begeistert von diesem Buch. Heute frage ich mich, ob ich den jungen Soldaten nicht hätte weiter desertieren lassen sollen, statt ihn seine Angst überwinden lassen. Vielleicht hätte der Junge wirklich ganz und gar weglaufen sollen.“
 

RuLeka

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Ja, die Atmosphäre stimmt. Aber man sollte trotzdem wissen, dass es nicht authentisch, sondern völlig fiktional ist. Und Stephen sich einfach vorstellt, wie ein Soldat sich fühlen w ü r d e. Wir wissen aber dennoch nicht, ob es wahr ist.
Dieses Buch war ein so großer Erfolg und es haben sicher nicht nur Menschen wie wir gelesen, die Kriege nicht persönlich erlebt haben. Im Gegenteil, zeitgenössische Leser waren überzeugt, dass Crane selbst an diesem Krieg beteiligt war. Anscheinend hat er damit doch die Gefühlslage eines Soldaten sehr gut getroffen.
 

Literaturhexle

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Er schreibt aber auch, dass es Kritiker gab.
Wandalein, natürlich gab es Kritiker/innen. Die gibt es doch immer. Du bist selber eine:D
Aber du kannst ihm nocht vorwerfen, dass er an dem Krieg selbst nicht teilgenommen hat. Was Ausnahmesituationen mit einem Menschen machen KÖNNEN, das beschreibt er aus meiner Sicht glaubwürdig. Aber wir sollten das so stehen lassen, wäre langweilig, wenn es nur eine Meinung dazu gäbe.
 

Barbara62

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Ein friedliches, versöhnliches Bild zum Abschluss. Die Mordmaschine wird wieder zum Menschen. Das hat mir auch gefallen.

Und doch kommen diese Menschen verändert aus dem Krieg zurück - und viele psychisch zerstört. Man kann die Klappe nicht einfach fallen lassen.
 

Barbara62

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Ja, die Atmosphäre stimmt. Aber man sollte trotzdem wissen, dass es nicht authentisch, sondern völlig fiktional ist. Und Stephen sich einfach vorstellt, wie ein Soldat sich fühlen w ü r d e. Wir wissen aber dennoch nicht, ob es wahr ist.

Wenn jeder Schriftsteller/jede Schriftstellerin erlebt hätte, worüber sie schreibt, was hätten wir da wohl für Literatur? ;) Manche Genres würden gleich ganz wegfallen...
 

Barbara62

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Der vierte Abschnitt hat mir wieder besser gefallen als der dritte, auch wenn ich das Pathos im Hinblick auf die Fahnen überhaupt nicht nachvollziehen kann. Ob Henry ein Mann geworden ist, wie er denkt? Er ist mit Sicherheit erwachsener geworden und er kennt jetzt seine Grenzen. Und er weiß, dass er seine Schwächen zwar vor anderen verbergen kann, aber dass er zukünftig mit diesen Gespenstern leben muss.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Das Gespräch zwischen dem General und dem Offizier ist an Zynismus nicht zu überbieten.
„ Gehen Sie mal davon aus, dass die wenigsten Ihrer Maultiertreiber überleben“, rief ihm der General noch nach. Der Offizier brüllte ein paar unverständliche Worte zurück und grinste.“ ( S. 174f.)
Die Soldaten sind nicht mehr als Kanonenfutter. Und die Ironie dabei: Henry will den Gegenbeweis antreten, um sich so an dem General zu rächen. Das würde dem nur ein müdes Lächeln abringen, denn so hätte sein Gerede ja sein Ziel erreicht.
Die Antwort darauf müsste desertieren sein, weil man merkt, wozu man benutzt wird.
Da war ich ehrlich erstaunt, bislang hätte ich eher vermutet, dass ihn das Gespräch demotiviert. Auch seine Gedanken zur Fahne, in ihr eine Art Schutz zu sehen, hat mich überrascht
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Im letzten Abschnitt kam es mir so vor, als wenn der Fokus sich geändert hat. Henry war in der Schilderung meist der Junge, es wirkte ein wenig fremd, da ich mich schon sehr an die vorherige Art und Weise gewöhnt habe. Allerdings hat Henry sich auch ein wenig verändert, auf diesen letzten Seiten. Ob er wirklich zum Mann geworden ist und seinen Frieden mit dem erlebten machen kann, wage ich zu bezweifeln. Er wird sicher noch mehr als einmal nachts von Träumen aufgeschreckt werden, und dabei wird es auch nicht vordergründig um solche Dinge wie das Gespräch zwischen den Generälen. Ich denke es sind viel schrecklichere Gedanken die einen dann heimsuchen.