4. Leseabschnitt: Kapitel 16 / Seite 241 bis Seite 321

Xanaka

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Zack hat Li gefunden und diese hat ihm ihre Geschichte in Bezug auf Leo erzählt. Im Grunde wurde auch Li von Leo benutzt, wobei deren Beziehung nachher wahrscheinlich auf einer anderen Ebene funktionierte. Leo wiederum muss auch sehr jähzornig und aufbrausend gewesen sein. Wehe dem ihm kam in dieser Phase jemand zu nah.

Während ich in diesem Abschnitt gelesen habe, überlegte ich immer wieder, wer denn nun der Mörder von Leo sein könnte. Da haben ja einige im Nachhinein ein Motiv. Auch finde ich dieses Beziehungsgeflecht, das sich da entwickelt hatte, merkwürdig. Zack würde gern mit Betty. Die wiederum liebt Adrian. Adrian ist in Li verknallt und lässt Betty wie eine heiße Kartoffel fallen. Und trotz allem scheinen sie immer noch mehr oder weniger befreundet zu sein. Lediglich Fredrik fehlt in diesem Kreis, warum auch immer?!

Aber es ist zumindest klar, warum Adrian damals den Mord gestanden hatte. Auch wenn er irgendwie gedacht hatte, dass er niemals verurteilt wird. Warum hat er das eigentlich gedacht? Werden wir wohl nicht erfahren. Sollte es Betty wirklich getan haben, was ich mir in Anbetracht der ganzen Umstände drumherum durchaus vorstellen kann, warum verdrängt sie die Tat dann und behauptet Zack gegenüber, dass Adrian ihr damals dem Mord gestanden hat.

Jetzt bin ich wirklich gespannt was dabei herauskommt.
 
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ElisabethBulitta

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"Die Uni hat sehr strenge ethische Prinzipien." (S. 242) Ethik hin oder her, und auch wenn alle Beteiligten erwachsen sind: Dieses Techtelmechtel bzw. Verhältnis mit einer Dozentin/einem Dozentin ist in dieser Situation sehr unschön, schon wegen des doch bestehenden Abhängigkeitsverhältnisses, schließlich wollen die Student*innen ja mal einen Abschluss machen. Und die Student*innen scheinen ihre Seminare alle nur bei Li zu haben. Nun ja, ich finde dieses Studium eh ein bisschen seltsam.
S. 258: "Aber manche Dinge muss man nicht verstehen." - Den Spruch hat Edvardsson von mir geklaut. Das sage ich auch immer, wenn mir Leute mit irgendwelchen seltsamen Erklärungen kommen. :)
Li Karpe hat ja ihr Leben total verändert. Da stellt sich noch die Frage, warum.
Leo wird nach wie vor als Kotzbrocken dargestellt, der sich von Anfang an kleine Mädchen als sogenannte Musen sucht und zudem noch brutal ist. Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, ob er selbst schreibt, oder ob er schreiben lässt. Jedenfalls ist er sehr, sehr suspekt.
Und bei dem ganzen Geflecht auch Beziehungen ist es auch kein Wunder, dass es irgendwann zu einer Katastrophe kommen musste.
Dass Betty keine DNA-Probe abgeben will, macht sie verdächtig, aber ich glaube dennoch nicht, dass sie die Täterin ist, denn das wäre zu einfach.
 
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ulrikerabe

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Li schrieb ein Gedicht "Kultureller Schmuck", Leo bezeichnete sie als kleines Schmuckstück...Sie lässt sich von ihm komplett vereinnahmen und manipulieren. Sie spiegelt sein Verhalten gegnüber ihren StudentInnen. Ihr ganzes Leben nimmt nach Leos Verschwinden eine radikale Wende, aus der Muse wird eine Hausfrau. Das nehm ich ihr oder dem Autor nicht ganz ab.

Was ich sehr interessant fand, ganz allgemein, aber auch für das Buch (im Buch) ist Leos Aussage über autobiografische Texte. "Der Schriftsteller lebt in jedem Text, und zugleich lebt der Text außerhalb seines Autors.....Belletristik soll nicht objektiv und sachlich sein, ganz im Gegenteil. Der Autor erlebt den Text, während er ihn schreibt."
Was hat Zackarias denn nun wirklich selbst "erlebt"?
 

Amena25

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Auch finde ich dieses Beziehungsgeflecht, das sich da entwickelt hatte, merkwürdig. Zack würde gern mit Betty. Die wiederum liebt Adrian. Adrian ist in Li verknallt und lässt Betty wie eine heiße Kartoffel fallen.
Das kann ich mir wiederum gut vorstellen, gerade bei jungen Menschen, die noch nach ihrer Identität und ihrem Lebensziel suchen.
Und dass man sich bei verschmähter Liebe nicht gleich abwendet, sondern weiterhin den Kontakt sucht, so wie Zack, kann ich auch gut nachvollziehen. Das gibts im richtigen Leben leider auch!
 

Renie

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In diesem Abschnitt wird mir zum ersten Mal bewusst, dass Zack's Roman unterschiedliche Erzählperspektiven hat. Jetzt fehlt mir nur noch eine Perspektive von Leo. Es interessiert mich doch, was in seinem kranken Hirn vor sich geht. Schade, aber das werden wir wohl nie erfahren. Schließlich ist er das Opfer.

Auch finde ich dieses Beziehungsgeflecht, das sich da entwickelt hatte, merkwürdig. Zack würde gern mit Betty. Die wiederum liebt Adrian. Adrian ist in Li verknallt und lässt Betty wie eine heiße Kartoffel fallen. Und trotz allem scheinen sie immer noch mehr oder weniger befreundet zu sein.
Dieses Hin und Her finde ich auch sehr verwirrend. Habe ich das richtig verstanden. Erst war Adrian mit Betty zusammen. Dann kam Li dazwischen. Und jetzt ist Betty wieder die Dame seines Herzens?
Was ich sehr interessant fand, ganz allgemein, aber auch für das Buch (im Buch) ist Leos Aussage über autobiografische Texte.
Ging mir genauso. Generell mag ich an diesem Buch die Ansammlung von Weisheiten aus dem Literaturbetrieb:
"das perfekte Buch hat 373 Seiten" (da musste ich doch glatt nachsehen, wieviele Seiten dieses Buch hat ;))

oder
"In unserer Konsumgesellschaft ist das Buch zur Handelsware geworden, und es ist keine Kunst mehr, vom Schreiben zu leben, ungeachtet der literarischen Qualität eines Textes." (S. 293)
Nun ja, das sehe ich natürlich anders: es ist wahrscheinlicher, als Schriftsteller zu verhungern als davon leben zu können.
Die Frage nach der literarischen Qualität stellt sich dabei nicht.;)
 
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ElisabethBulitta

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"In unserer Konsumgesellschaft ist das Buch zur Handelsware geworden, und es ist keine Kunst mehr, vom Schreiben zu leben, ungeachtet der literarischen Qualität eines Textes." (S. 293)
Nun ja, das sehe ich natürlich anders: es ist wahrscheinlicher, als Schriftsteller zu verhungern als davon leben zu können.
Die Frage nach der literarischen Qualität stellt sich dabei nicht.;)

Dieser Satz hat mich auch ein wenig irritiert. Wobei man allgemein sagen muss, dass es heute schon die Tendenz gibt: Hauptsache produzieren. Was, das ist egal. Aber klar, als Schriftsteller*in von den Werken zu leben, ist schwierig. Doch das war schon immer so.
 
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Xanaka

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Dieses Hin und Her finde ich auch sehr verwirrend. Habe ich das richtig verstanden. Erst war Adrian mit Betty zusammen. Dann kam Li dazwischen. Und jetzt ist Betty wieder die Dame seines Herzens?
Ja, so habe ich es verstanden. Wobei sein eigentliches Interesse immer Li galt. Betty war in meinen Augen immer nur ein Notnagel, oder Lückenbüßer.
 
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