@Literaturhexle
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Ich habe zwar keinen Krebs, fühlte mich aber auch als chronisch Kranke von diesem Buch erst wirklich verstanden – und bin jetzt sehr, sehr enttäuscht.⠀
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Ich hatte im letzten Leseabschnitt zwischendurch schon mal gedacht: vielleicht gibt es das Kind gar nicht? Aber ich bin erstaunt, wie das aufgelöst wird. Melody das ganze Geld zu geben, das kann ich nicht nachvollziehen.⠀
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Ja, an Stelle von Assia würde ich auch die Wahrheit wissen wollen. So wie sie bisher charakterisiert wurde, würde sie das bestimmt genauso sehen. ⠀
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Beim Kaufrausch der Kinderklamotten dachte ich mir erst, sie versuchten, damit zu provozieren, das Melody unter dem Gewicht ihres schlechten Gewissens zusammenbricht und gesteht. ⠀
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@RuLeka
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Am Anfang hat der Autor ein wunderbares Gespür für die Psyche krebskranker Frauen bewiesen, und jetzt kommt mir das so verschenkt vor...⠀
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@Wandablue
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Ja, ich dachte mir auch: Blutspur oder nicht, die leerstehenden Etagen würden mit Sicherheit gefilzt werden.⠀
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Rosa heile Welt hätte ich auch ganz furchtbar gefunden, damit wäre für mich alle Ernsthaftigkeit aus dem Fenster gesegelt. Ich hätte mir ein Ende gewünscht, in dem die Frauen Assia reinen Wein einschenken und Melody mit der Wahrheit konfrontieren. Wo das Buch zurückkehrt zu seinen Stärken: dem einfühlsamen, realistischen Umgang mit der Krebserkrankung und den psychischen Folgen.⠀
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@renee
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Für mich wird die herbe Enttäuschung einfach unter den Teppich gekehrt, indem die Frauen Assia alles verschweigen und sich von Melody quasi loskaufen. ⠀
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Ich hätte es sehr passend gefunden, hätte Melody den Geschenkesegen nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren können und hätte gestanden. Da wäre sehr viel persönliche Entwicklung aller Charaktere möglich gewesen.⠀
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"Aber eigentlich sehe ich dieses Buch auch als ein Plädoyer an den Kampfgeist der Erkrankten/der Geschundenen/der etwaigen Opfer. Etwas überzogen, ja. Aber dennoch als genau das."⠀
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Das hatte ich mir davon erhofft, und als das fing es meines Erachtens auch an. Aber es wäre in meinen Augen sehr viel wirkungsvoller gewesen, wären die Frauen mit ihrem Raubüberfall gescheitert und hätten sich dann darauf besonnen, den Kampfgeist in andere Bahnen zu lenken.⠀
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Für mich hat Assia einfach ein Recht auf die Wahrheit, sogar mehr als die anderen. Und die kämpferische, kratzbürstige Assia würde es wissen wollen, da bin ich mir sicher.⠀