4. Leseabschnitt: Kapitel 16 bis einschl. 24 (Seite 207 - 284)

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Ich muss zugeben, dass mich die Beschreibung und die Vorbereitung des Überfalls amüsiert haben. Es ist aber so überzogen, man kann es nicht ernst nehmen. Und muss auch nicht. Es ist eben Klamauk. Ein bisschen so wie bei James Bond oder Bonnie und Clyde (Hörensagen, kenn ich nicht).
Allerdings stieg ich auch da aus, als die Damen im Obergeschoss verschwanden. Als ob die Polizei nicht das gesamte Haus durchsuchen würden! und das akribisch! Oder als Jeanne den Hausflur putzt. (Genau hier wäre Gelegenheit für eine surrealistische Szene gewesen - siehe unten).

Na gut. So weit. Ich fand es trotzdem eben lustig. Vllt gerade wegen seiner Überzogenheit.
Schön, dass du dich amüsiert hast, @Wandablue . Ich konnte weder lachen noch sonst etwas. Ich habe es gelesen, aber nicht wahrgenommen, weil es mich überhaupt nicht erreicht hat...
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Er kann nicht ständig zwischen Ganovenklamouk und Ernst hin und herswitchen, das glaubt kein Mensch.
Das hat mich auch sehr gestört. Nein, auch wenn ich nicht ganz so böse und genervt urteile wie Literaturhexle, meinen Lesegeschmack hat das Buch ab dem ersten Drittel verfehlt. Leider.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Ja, Renee: so ist es gemeint, aber es ist nicht gelungen. Es ist albern. / Ach schade, das hätte ich in die Rezi schreiben können/sollen. Vllt macht der King das ja. Ich freu mich auch auf deine Rezi, Renee, lass uns bald mal wieder uneinig sein ,-).
Das ist mein Eindruck zum Buch, danke für diese klare Aussage.
Dass ich enttäuscht bin ist eine Sache - das liegt an meiner Erwartung.
Dass Sorj Chaladon hier total übertrieben hat und auch dabei nicht konsequent blieb kreide ich dem Buch als Schwäche an. Und dass er mich erst auf einem literarisch gelungenen Weg in eine Krebsgeschichte führte, dann ein Klamauk daraus wurde und er am Ende wieder zur Krebsgeschichte zurückkam, allerdings mit reichlich Pathos und Abendrotstimmungskitsch, nehme ich dem Buch auch übel. Aber das ist (Nur) meine Meinung. Und ich hätte mich auch auf eine literarische Perdita Durango eingelassen, aber das eben dann konsequent.
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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@Literaturhexle

Ich habe zwar keinen Krebs, fühlte mich aber auch als chronisch Kranke von diesem Buch erst wirklich verstanden – und bin jetzt sehr, sehr enttäuscht.⠀

Ich hatte im letzten Leseabschnitt zwischendurch schon mal gedacht: vielleicht gibt es das Kind gar nicht? Aber ich bin erstaunt, wie das aufgelöst wird. Melody das ganze Geld zu geben, das kann ich nicht nachvollziehen.⠀

Ja, an Stelle von Assia würde ich auch die Wahrheit wissen wollen. So wie sie bisher charakterisiert wurde, würde sie das bestimmt genauso sehen. ⠀


Beim Kaufrausch der Kinderklamotten dachte ich mir erst, sie versuchten, damit zu provozieren, das Melody unter dem Gewicht ihres schlechten Gewissens zusammenbricht und gesteht. ⠀

@RuLeka

Am Anfang hat der Autor ein wunderbares Gespür für die Psyche krebskranker Frauen bewiesen, und jetzt kommt mir das so verschenkt vor...⠀

@Wandablue

Ja, ich dachte mir auch: Blutspur oder nicht, die leerstehenden Etagen würden mit Sicherheit gefilzt werden.⠀

Rosa heile Welt hätte ich auch ganz furchtbar gefunden, damit wäre für mich alle Ernsthaftigkeit aus dem Fenster gesegelt. Ich hätte mir ein Ende gewünscht, in dem die Frauen Assia reinen Wein einschenken und Melody mit der Wahrheit konfrontieren. Wo das Buch zurückkehrt zu seinen Stärken: dem einfühlsamen, realistischen Umgang mit der Krebserkrankung und den psychischen Folgen.⠀

@renee

Für mich wird die herbe Enttäuschung einfach unter den Teppich gekehrt, indem die Frauen Assia alles verschweigen und sich von Melody quasi loskaufen. ⠀

Ich hätte es sehr passend gefunden, hätte Melody den Geschenkesegen nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren können und hätte gestanden. Da wäre sehr viel persönliche Entwicklung aller Charaktere möglich gewesen.⠀

"Aber eigentlich sehe ich dieses Buch auch als ein Plädoyer an den Kampfgeist der Erkrankten/der Geschundenen/der etwaigen Opfer. Etwas überzogen, ja. Aber dennoch als genau das."⠀

Das hatte ich mir davon erhofft, und als das fing es meines Erachtens auch an. Aber es wäre in meinen Augen sehr viel wirkungsvoller gewesen, wären die Frauen mit ihrem Raubüberfall gescheitert und hätten sich dann darauf besonnen, den Kampfgeist in andere Bahnen zu lenken.⠀

Für mich hat Assia einfach ein Recht auf die Wahrheit, sogar mehr als die anderen. Und die kämpferische, kratzbürstige Assia würde es wissen wollen, da bin ich mir sicher.⠀
 

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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@Literaturhexle

Das mag ich so an unserer Runde hier! Wir sind ein anspruchsvoller Haufen. Oje, das klingt aber verflixt elitär, wen ich das so schreibe...⠀

Ich wollte das Buch auch mögen, und am Anfang war ich auch wirklich begeistert!⠀

@MRO1975

Ja, der Autor hat mich am Anfang total eingefangen... Ich hatte ja ein paar Mal geschrieben, dass mich die Schilderungen sehr an meine eigenen Krankenhaus- und Krankheitserfahrungen erinnerten, und das war wirklich großartig geschrieben. ⠀

Jetzt bleibt bei mir nur Enttäuschung.⠀

@MRO1975

Sie hätten das Geld zurückgeben können. Irgendwo verstecken – vielleicht in der leeren Etage, wo sie sich versteckt hatten? – und dann der Polizei einen anonymen Hinweis geben. Oder es benutzen, um Brigitte ihre letzten Wochen so schön wie möglich zu machen?⠀

@milkysilvermoon

Ja, genau! Assia würde ihnen allen die Freundschaft aufkündigen, wenn sie das wüsste, da bin ich mir sicher.⠀

Jeanes Charakterentwicklung versandet einfach. Sehr ernüchternd.⠀

@Literaturhexle

Ich stimme dir zu! Offene Fragen sind für mich auch völlig ok, wenn das Ende zum Buch passt und den Bogen in irgendeiner Form schließt.⠀

Oh Gott, erinnere mich nicht an den unsäglichen letzten Roman von Joel Dicker... Der hat mich so enttäuscht!⠀

@kingofmusic

Ich kann die positiven Stimmen nachvollziehen, wenn es um die Schilderung des Lebens mit so einer Krankheit geht, aber alles andere war für mich auch ein Flopp...⠀
 

Literaturhexle

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Ich hatte im letzten Leseabschnitt zwischendurch schon mal gedacht: vielleicht gibt es das Kind gar nicht?
Da habe ich deinen Spürsinn bestaunt :)
Ja, an Stelle von Assia würde ich auch die Wahrheit wissen wollen. So wie sie bisher charakterisiert wurde, würde sie das bestimmt genauso sehen. ⠀
Genau!
Ich hätte mir ein Ende gewünscht, in dem die Frauen Assia reinen Wein einschenken und Melody mit der Wahrheit konfrontiere
Zumindest hätte das dann einen realistischeren Schwenk ergeben. Soviel Altruismus ist einfach unglaubwürdig - zumal die Frauen nicht im Geld gebadet haben (Ich meine hier den Klamottenkauf).

Ich stimme dir in allen Punkten leidenschaftlich zu!
 
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Mikka Liest

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Dass Sorj Chaladon hier total übertrieben hat und auch dabei nicht konsequent blieb kreide ich dem Buch als Schwäche an. Und dass er mich erst auf einem literarisch gelungenen Weg in eine Krebsgeschichte führte, dann ein Klamauk daraus wurde und er am Ende wieder zur Krebsgeschichte zurückkam, allerdings mit reichlich Pathos und Abendrotstimmungskitsch, nehme ich dem Buch auch übel.

Kann ich nur unterschreiben...
 

Literaturhexle

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Das mag ich so an unserer Runde hier! Wir sind ein anspruchsvoller Haufen. Oje, das klingt aber verflixt elitär, wen ich das so schreibe...⠀
Haha! Das klingt aber nur elitär. Wir wissen ja alle, was du meinst;)
Oder es benutzen, um Brigitte ihre letzten Wochen so schön wie möglich zu machen?⠀
Schöne Idee. Das hätte was gehabt. Stattdessen schieben sie es einer Hochstaplerin nach, der noch nicht mal klar ist, dass ihre Tarnung aufgeflogen ist!

Joel Dicker und der größte Spaß, den ich nie hatte :p. Aber vielleicht hast du die Runde ausgelassen.
 

KrimiElse

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