4. Leseabschnitt: Kapitel 13 bis Ende (S. 141 bis Ende)

[Leseglück]

Frage mich die ganze Zeit, was mir persönlich dieser Roman gegeben hat. Habe ich etwas mitgenommen?

Louis hat sein Leben auf seine verquere und exzentrische Art gelebt. Bewundernswert oder erstrebenswert ist dies für mich nicht..

Ging mir auch so...ich frage mich ob es Leser gibt, die aber gerade dieses egoistische an Louis bewundernswert finden können. Sein Wille sich nicht einsperren zu lassen usw. Vielleicht ist das Buch für andere Leser als uns gemacht?
Ich jedenfalls habe aus dem Roman mitgenommen, dass so ein Leben bedauernswert ist, dass Louis einen hohen Preis bezahlt hat. Ich habe mich in meiner sesshaften Lebensart bestätigt gefühlt

 

[parden]

Die Entlarvung fand ich schon ziemlich schonungslos. Nun, Louis hat auch schonungslos gelogen, aber wenn so viele zugeben, dass sein Bericht als Roman klasse gewesen wäre, warum dann nicht einfach einen Roman draus machen und sagen, es ist ein Roman.

Das erinnert mich irgendwie an die angeblichen Hitlertagebücher von Konrad Kujau. Da käme auch keiner auf die Idee, nach der Entlarvung als Fälschung das Buch trotzdem zu drucken und zu sagen: geniale Erzählkunst...

 

[parden]

Ging mir auch so...ich frage mich ob es Leser gibt, die aber gerade dieses egoistische an Louis bewundernswert finden können. Sein Wille sich nicht einsperren zu lassen usw. Vielleicht ist das Buch für andere Leser als uns gemacht?
Ich jedenfalls habe aus dem Roman mitgenommen, dass so ein Leben bedauernswert ist, dass Louis einen hohen Preis bezahlt hat. Ich habe mich in meiner sesshaften Lebensart bestätigt gefühlt

ICH gehöre jedenfalls sicher nicht zur Zielgruppe und habe am Ende nur zwei Fragen: Für wen ist das Buch geschrieben? Und warum wurde es geschrieben? Es ergibt für mich einfach keinen Sinn. Baron von Münchhausen gibt es schon - hier haben wir die tragische Version davon. Aber mit so einem unsympathischen Charakter, dass mir dazu außer Befremden und Widerwärtigkeit nichts einfällt. Und ob das Leben bedauernswert ist? Immerhin hat er bis zum Schluss so gelebt, wie es ihm gefiel. Von Reichtum hat er nie viel gehalten und er hatte genug zum Leben, musste sich aber keinen Regeln mehr beugen. Er selbst sah es wohl nicht als bedauernswert an...

 

[Literaturhexle]

Aber mit so einem unsympathischen Charakter, dass mir dazu außer Befremden und Widerwärtigkeit nichts einfällt.

So hart in deinem Urteil habe ich dich noch gar nicht erlebt, @parden
Dass ich etwas speziell bin in dem, was ich lesenswert finde, wusste ich schon. Du bist ja wesentlich breiter aufgestellt- und trotzdem lehnst du das Buch ab...
Vielleicht ist es für Leute gemacht, die nicht immer einen Sinn suchen und sich über den blöden Louis einfach amüsieren und ihn nicht ernst nehmen?
Für Leser, die auch den Weg nach LA von Fante gut fanden?
Aber für jene ist es fast wieder zu anspruchsvoll. Man muss sich ja schon Mühe mit der Geschichte geben.

 

[parden]

So hart in deinem Urteil habe ich dich noch gar nicht erlebt, @parden
Dass ich etwas speziell bin in dem, was ich lesenswert finde, wusste ich schon. Du bist ja wesentlich breiter aufgestellt- und trotzdem lehnst du das Buch ab...
Vielleicht ist es für Leute gemacht, die nicht immer einen Sinn suchen und sich über den blöden Louis einfach amüsieren und ihn nicht ernst nehmen?
Für Leser, die auch den Weg nach LA von Fante gut fanden?
Aber für jene ist es fast wieder zu anspruchsvoll. Man muss sich ja schon Mühe mit der Geschichte geben.

Es gibt ja durchaus positive Rezensionen zu dem Buch, also scheint es doch eine Zielgruppe zu geben. Und hart im Urteil? Nicht oft, aber gelegentlich schreibe ich auch Verrisse... So weit kommt es hier aber nicht...