4. Leseabschnitt: Kapitel 13 bis Ende (S. 141 bis Ende)

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Dass er seine Tochter über alles geliebt hat, wird deutlich an der Episode, die er Sir Ian und Sir Richard erzählt, es ist das einzige, was diesen unsympathischen Erfinder der eigenen Geschichte menschlich macht. Anrührend fand ich auch die Episode, in der sich Hans und Louis unterhalten und eine Form der Selbsterkenntnis einsetzt:
"Ein unerträglicher Widerling und erstklassiger Mistkerl sei dieser Louis, ein Untergang mit Bart und Haaren." (148)

Und dann fliegen alle Lügen auf und werden der Reihe nach aufgedeckt - gut gefallen haben mir die Stimmen, die ihm großes Erzähltalent bescheinigen und es wird deutlich, dass sein abstrusen Geschichten gerne geglaubt wurden.
Hat er allen nur einen Spiegel vorgehalten?
Und dann sein unrühmliches Ende als Jack Reed, da kann er einem fast leid tun. Am Ende bleibt nichts von ihm zurück...nur die Liebe seiner Tochter.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Dieser letzte Abschnitt las sich wieder flüssiger, weil ein klarer Zusammenhang zu sehen war. Louis war ein grandioser Geschichtenerzähler - nicht mehr und nicht weniger. In seiner Zeit wollten die Menschen aber Abenteuer- und Entdeckerberichte hören, die sich auch so zugetragen hatten...

Louis fällt tief. So wie sein ganzes Leben aus Höhen und Tiefen bestand.
Die Tochter bringt uns den Protagonisten näher, zeigt einen weichen Kern.
Würde man das Buch jetzt direkt noch einmal lesen, würde Vieles natürlich klarer, weil man nun die einzelnen Episoden in der ersten Hälfte in einen großen Zusammenhang bringen könnte. Dazu fehlt mir allerdings das Interesse, die Rezension wird nicht leicht werden.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Im 4. Teil nun hat mich das Kapitel 28 sehr amüsiert. Hier kommen stimmen aus der Rezeptionsgeschichte des Louis de Montesanto zu Wort und es zeigt sich: Die Wertungen gehen extrem weit auseinander., mit folgender von mir beobachteter Tendenz:
  • Die wissenschaftliche Seite zerreist ihn (alles Humbug),
  • die eher literarische Seite feiert ihn,
  • die politisch motivierte Seite zieht ihn auf seine Seite.
Das ist klasse gemacht vom Autoren. Aber auch verwirrend für den Leser, denn ich weiß immer weniger, was ich von dem Buch halten soll und was es mir eigentlich sagen will.
Und dann kommt da in Kapitel 29 noch einmal eine Verwirrung hinzu: da taucht auf einmal Jack Reed auf. Ich muss zugeben, es hat etwas gedauert, bevor ich mir ein Bild gemacht habe: Wer steckt dahinter?: Henri oder Louis selbst?
Ansonsten bin ich nun am Ende angelangt und ringe mit dem Fazit. Dazu muss ich noch mindestens einmal drüber schlafen und in mich gehen.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ansonsten bin ich nun am Ende angelangt und ringe mit dem Fazit.
Da geht es mir ebenso!
Diese verschiedenen Stellungnahmen waren in der Tat interessant. Hätte er sich als Romancier verdingt, wäre alles gut!
Für mich drängt sich jetzt nur die Frage auf, was man von dem Roman überhaupt glauben kann? Dieses abenteuerliche Schlachten der Warane, das Töten der Känguruh-Babies, Trinken von Blut....
Auch zuvor wurde möglicherweise viel Seemannsgarn gesponnen?
Heute Nacht wurden mir auch die Parallelen von Louis auf der Schildkröte und Baron von Münchhausen auf der Kanonenkugel deutlich...
Ich neige dazu, hier gar nichts für bahre Münze zu nehmen. Wie gut, dass wir den Autor danach fragen können. Ob wir eine Antwort bekommen, ist natürlich fraglich von wegen der künstlerischen Freiheit ;)
 
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Renie

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19. Mai 2014
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gut gefallen haben mir die Stimmen, die ihm großes Erzähltalent bescheinigen und es wird deutlich, dass sein abstrusen Geschichten gerne geglaubt wurden.
Hat er allen nur einen Spiegel vorgehalten?
Das hat er auf alle Fälle. Er hat den Leuten genau das präsentiert, was sie haben wollten. Als er feststellte, dass die Leute eher an seiner "Wilden" und der gemeinsamen Tochter interessiert waren, hat er ihnen sogar das präsentiert, nur in angepasster Form. "Wilde sind hässlich" - also hat er aus seiner Yamba eine hässliche Olle gemacht. Nur bei seiner Tochter ist er bei der Wahrheit geblieben.
Ich neige dazu, hier gar nichts für bahre Münze zu nehmen. Wie gut, dass wir den Autor danach fragen können. Ob wir eine Antwort bekommen, ist natürlich fraglich von wegen der künstlerischen Freihei
In unserem Autorenchat stellt Michael folgende Frage:
"Wie viele Details braucht ein Leser, um zu glauben, etwas sei wahr, auch wenn es allenfalls erfunden ist."
Also für mich ist dieser Roman ganz klar ein Spiel aus Fiktion und Wahrheit. Wir haben uns bisher die Seele aus dem Leib interpretiert, aber zu einem Ergebnis kommen wir nicht - außer, dass wir ratlos sind.;)
 

Leseglück

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7. Juni 2017
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Und dann kommt da in Kapitel 29 noch einmal eine Verwirrung hinzu: da taucht auf einmal Jack Reed auf. Ich muss zugeben, es hat etwas gedauert, bevor ich mir ein Bild gemacht habe: Wer steckt dahinter?: Henri oder Louis selbst?

Für mich ist Jack Reed gleich Louis gleich Hans. Es gibt also drei Versionen von ein und derselben Person. Damit zeigt sich für mich auch eine Entwicklung in der Persönlichkeit des Protagonisten im Laufe des Buches. Hans erschafft die Kunstfigur Louis und gelangt damit zu Anerkennung. Nach dem gesellschaftlichen Absturz wird er Jack, der gegen Egoismus predigt.

Mich hat die Geschichte mit der Tochter schon berührt. Zu spät, glaube ich hat Louis erkannt, dass er lieben kann. Er erzählt von einer Nacht als seine Tochter sehr krank war "Nie hätte er es für möglich gehalten, sich einem Menschen so nahe zu fühlen" Vielleicht wäre er ja auch bei seiner Tochter geblieben wenn er nicht den Mord an einem Aborigine begangen hätte...das bleibt ungeklärt. Jedenfalls aber hat er seinen Abgang selbst provoziert.
Seine Tochter hat ihn ebenfalls geliebt. Beide hatten große Freude daran phantasievolle Geschichten zu erfinden. Die Zuneigung zwischen Vater und Tochter scheint doch in der Geschichte ein Anker zu sein, an dem man sich festhalten kann, auch wenn andere Dinge zwischen Wahrheit und Fiktion wechseln.

Der Vergleich zwischen Baron Münchhausen auf der Kugel und Louis auf der Schildkröte ist super. Als ich das gelesen habe, @Literaturhexle und @Renie ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen: ja genau, auch das Bild auf dem Cover legt den Vergleich nahe.
Im Kapitel 28 wird das Verwirrspiel vom Autor wie ich finde gut verdichtet: Die unterschiedlichsten Reaktionen und Meinungen von Zeitungen und Interessengruppen werden hintereinander knapp dargestellt. Jeder hat seine eigene Wahrheit.
Dabei ist mir aufgefallen, dass einige Dinge, die als absurd bewertet wurden, meiner Meinung nach eigentlich stimmen: z.B. habe ich schon davon gelesen, dass Naturvölker Schnittwunden mit Spinnennetzen verarztet haben (ein Medizinprofessor bezeichnet das als das Bizarrste was er je gehört hat)
Der Broome Cronicle ist empört über Louis Aussage,wonach Australier wehrlose Aborigines erschossen hätten. Dies halte ich aber für realistisch usw. Hier soll man als Leser selbst verunsichert werden hinsichtlich der Frage was ist wahr und was ist fiktiv.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Hier soll man als Leser selbst verunsichert werden hinsichtlich der Frage was ist wahr und was ist fiktiv.
Das sehe ich auch so!
Du hast in deinem Beitrag wiede mal alles wunderbar zusammengefügt. Alles ist richtig. Du bleibst so sachlich dabei, manch anderer von uns (mich eingeschlossen) fühlt sich vom Autor mit seinem windigen, unsympathischen Protagonisten aufs Glatteis geführt...
Wie ergeht es dir beim Lesen: Hat die Geschichte noch "Zug" für dich, liest du gerne weiter?
 

Leseglück

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7. Juni 2017
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Wie ergeht es dir beim Lesen: Hat die Geschichte noch "Zug" für dich, liest du gerne weiter?

Den Roman habe ich schon zu Ende gelesen.

Ich hab bisher hauptsächlich geschrieben was ich gut oder interessant fand. Dass ich den Roman gern gelesen habe, kann ich nicht sagen. Besonders am Anfang fand ich die einzelnen Kapitel zu unzusammenhängend, ein langer holpriger Anfang. Am Ende hatte der Roman dann doch einen gewissen Sog für mich. Aber der Sprachstil hat mir wenig Spaß gemacht, wenn ich ehrlich bin. Die Sätze sind teilweise holprig. Ich hab kaum schöne oder treffende Sätze gelesen. Oder bin ich zu streng? Vieles liest sich eher wie eine Reportage.

Noch eine Frage: Einige von uns haben doch John Fante, der Weg nach LA gelesen. Der Held dort hat auch Insekten gequält, hat seine Mitmenschen beschimpft und hat gelogen. Habt ihr auch an diesen "Helden" gedacht? Ganz so schlimm fand ich nun den Louis nicht, er hat sich zumindest entwickelt und er hat einen einigermaßen nachvollziehbaren Grund für sein Verhalten, auch wenn man es nicht gut heißen kann.
Nur so ein Gedanke über zwei von verschiedenen Autoren erfundene Wüstlinge :)
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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Dass ich den Roman gern gelesen habe, kann ich nicht sagen. Besonders am Anfang fand ich die einzelnen Kapitel zu unzusammenhängend, ein langer holpriger Anfang.
Genau so hätte ich das auch gesagt! Zum Schluss hin wurde das Lesen leichter, weil zusammenhängender.
Habt ihr auch an diesen "Helden" gedacht?
Jaaa! Den Gedanken hatte ich genauso. Er war nur schlimmer.
Ich dachte immer, für mich sei es nicht wichtig, ob ein Protagonist sympathisch sei.... Bei diesen beiden Büchern gibt es durch die Figur aber einen klaren Abzug. Ein Verhalten muss nachvollziehbar sein, finde ich. Das war hier nicht der Fall - vielleicht auch wegen des Spiels mit der Wahrheit. Keine Ahnung.
Danke für dein ehrliches Feedback @Leseglück ;)
 
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Anjuta

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@Literaturhexle, jetzt sind wir mal nicht einer Meinung, was nicht oft vorkommt. Aber bei mir war es genau andersherum.
Am Anfang hat mir der Roman Spaß und Vergnügen gemacht mit seinen Sprüngen in Zeit und Ort. Da fühlte ich mich positiv herausgefordert und intellektuell unterhalten. Und es war auch für den Leser gefühlt ein Abenteuerroman.
Zum Ende hin, war ich eher genervt, als es scheinbar geordnet ablief. Da verlor das Buch für mich seinen abenteuerlichen Reiz und ich weiß immer noch nicht, was es eigentlich von mir wollte. Und was es statt Abenteuerroman eigentlich ist oder sein will.
 
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Bibliomarie

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Nun also der tiefe Fall des Louis. Er sonnt sich in der Anerkennung, aber es ist nicht weit bis zur Entlarvung. Und mit der gleichen Vehemenz mit der bisher bewundert wurde, wird er jetzt verdammt.

Dann sein Ende als Jack Reed, der verwirrt und verwahrlost in der Gosse hockt.

Auf Seite 147 wird das sehr schön geschildert: .... der große Louis, in Jahren der Vorbereitung geformt, Tag für Tag zur Perfektion gefeilt und auf Hochglanz poliert....... aber nun begann aus der Ferne die Stimme von Hans Roth zu klagen...

Old Lady Long schreibt nur noch ein Wort auf ihre Liste "Liebe", das ist ein schönes Schlusswort für ihn.
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Im Kapitel 28 wird das Verwirrspiel vom Autor wie ich finde gut verdichtet: Die unterschiedlichsten Reaktionen und Meinungen von Zeitungen und Interessengruppen werden hintereinander knapp dargestellt. Jeder hat seine eigene Wahrheit.

Ich denke, dass es das ist. Jeder findet seine eigene Wahrheit darin. Aber welche Wahrheit findet Louis? Denn er ist ein Hochstapler, der sich selbst erfunden hat. Was hat er wirklich erlebt, was hat er sich ausgedacht?
 

Leseglück

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7. Juni 2017
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Ich denke, dass es das ist. Jeder findet seine eigene Wahrheit darin. Aber welche Wahrheit findet Louis? Denn er ist ein Hochstapler, der sich selbst erfunden hat. Was hat er wirklich erlebt, was hat er sich ausgedacht?

Mein Eindruck ist: das Lügen oder besser gesagt das Geschichten ausdenken gehört zum Charakter von Louis. Für ihn gibt es zwischen Wahrheit und Lüge keinen Unterschied. Es macht ihm Spaß sich Geschichten auszudenken, vielleicht glaubt er sie am Ende selbst.
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Zumindest seine Tochter hat ihn geliebt und wenigstens war sie in seinen Gedanken.
Die Entlarvung fand ich schon ziemlich schonungslos. Nun, Louis hat auch schonungslos gelogen, aber wenn so viele zugeben, dass sein Bericht als Roman klasse gewesen wäre, warum dann nicht einfach einen Roman draus machen und sagen, es ist ein Roman.
Louis Absturz ist schon hart und wie er in Vergessenheit gerät, so dass nachher nicht einmal mehr sein Grab gefunden wird, ist doch schade.
Ich bin etwas unschlüssig, wie ich dem Buch begegnen soll. Mein Genre ist es nicht, das wusste ich vorher, irgendwie fand ich die Abenteuer schon beeindruckend, doch dass ich nun unbedingt weitere Reise- oder Lebensberichte lesen möchte, kann ich nicht sagen.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Frage mich die ganze Zeit, was mir persönlich dieser Roman gegeben hat. Habe ich etwas mitgenommen?

Louis hat sein Leben auf seine verquere und exzentrische Art gelebt. Bewundernswert oder erstrebenswert ist dies für mich nicht. Es entstand durch diese Einstellung meinerseits während des Lesens ein sehr großes Unverständnis. Ich erwarte nicht das andere Menschen ihr Leben so leben wie ich, und ich bin sicher aufgeschlossen für andere Lebensweisen und Perspektiven, aber hier konnte ich überhaupt keinen Sinn erkennen.
Für mich ist es der Versuch das Leben eines Menschen nachzustellen, der seinen Platz nie gefunden hat. Dabei hätten mir echte Gefühle des Protagonisten sehr geholfen.

Old Lady Long war eine Bereicherung, ich habe mich für sie freuen können, dass ihr Vater sie geliebt hat und ihr Leben ein gutes Ende nahm. Wenn ich also dem Buch etwas abgewinnen kann, ist es die Tatsache, dass Louis trotz seiner Verschrobenheit etwas richtig gemacht hat. Er gab ihr das Gefühl das er Stolz auf sie ist, sie liebt. Die Geschichte mit dem Känguruh, welches angeblich auf Louis Befehle reagierte, war ein Lichtblick für mich, der mich mit vielem versöhnen konnte.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Da geht es mir ebenso!
Diese verschiedenen Stellungnahmen waren in der Tat interessant. Hätte er sich als Romancier verdingt, wäre alles gut!
Für mich drängt sich jetzt nur die Frage auf, was man von dem Roman überhaupt glauben kann? Dieses abenteuerliche Schlachten der Warane, das Töten der Känguruh-Babies, Trinken von Blut....
Auch zuvor wurde möglicherweise viel Seemannsgarn gesponnen?
Heute Nacht wurden mir auch die Parallelen von Louis auf der Schildkröte und Baron von Münchhausen auf der Kanonenkugel deutlich...
Ich neige dazu, hier gar nichts für bahre Münze zu nehmen. Wie gut, dass wir den Autor danach fragen können. Ob wir eine Antwort bekommen, ist natürlich fraglich von wegen der künstlerischen Freiheit ;)

Der Vergleich mit Münchhausen ist mir komplett entgangen, aber du hast völlig recht.
Die erste Hälfte des Buches stellte ich allerdings noch nicht alles in Frage. Die Tarnung flog bei mir erst in der zweiten Buchhälfte auf.
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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Die erste Hälfte des Buches stellte ich allerdings noch nicht alles in Frage. Die Tarnung flog bei mir erst in der zweiten Buchhälfte auf.
Ja. Das stimmt. Ich habe zunächst alles geglaubt, wie es erzählt wurde. Als die Tarnung aber aufflog, kam mir in den Sinn, dass die Erzählungen über die Aborigines schon teilweise sehr krass waren....
Dank "Dschungelcamp" haben wir zwar schon etwas über absonderliche Ernährungsgewohnheiten gelernt..., doch manches erschien mir trotzdem zu ungeschlacht.
Für mich ist es der Versuch das Leben eines Menschen nachzustellen, der seinen Platz nie gefunden hat. Dabei hätten mir echte Gefühle des Protagonisten sehr geholfen.
Auch in dem Punkt Stimme ich mit dir überein. Louis ist sprunghaft, in keiner Weise anpassungsfähig, ein Egoist. Er bleibt einem beim Lesen des Buches völlig fremd. Auch deshalb Tat ich mich schwer mit der Lektüre.