Da geht es mir ebenso!Ansonsten bin ich nun am Ende angelangt und ringe mit dem Fazit.
Das hat er auf alle Fälle. Er hat den Leuten genau das präsentiert, was sie haben wollten. Als er feststellte, dass die Leute eher an seiner "Wilden" und der gemeinsamen Tochter interessiert waren, hat er ihnen sogar das präsentiert, nur in angepasster Form. "Wilde sind hässlich" - also hat er aus seiner Yamba eine hässliche Olle gemacht. Nur bei seiner Tochter ist er bei der Wahrheit geblieben.gut gefallen haben mir die Stimmen, die ihm großes Erzähltalent bescheinigen und es wird deutlich, dass sein abstrusen Geschichten gerne geglaubt wurden.
Hat er allen nur einen Spiegel vorgehalten?
In unserem Autorenchat stellt Michael folgende Frage:Ich neige dazu, hier gar nichts für bahre Münze zu nehmen. Wie gut, dass wir den Autor danach fragen können. Ob wir eine Antwort bekommen, ist natürlich fraglich von wegen der künstlerischen Freihei
Und dann kommt da in Kapitel 29 noch einmal eine Verwirrung hinzu: da taucht auf einmal Jack Reed auf. Ich muss zugeben, es hat etwas gedauert, bevor ich mir ein Bild gemacht habe: Wer steckt dahinter?: Henri oder Louis selbst?
Das sehe ich auch so!Hier soll man als Leser selbst verunsichert werden hinsichtlich der Frage was ist wahr und was ist fiktiv.
Wie ergeht es dir beim Lesen: Hat die Geschichte noch "Zug" für dich, liest du gerne weiter?
Genau so hätte ich das auch gesagt! Zum Schluss hin wurde das Lesen leichter, weil zusammenhängender.Dass ich den Roman gern gelesen habe, kann ich nicht sagen. Besonders am Anfang fand ich die einzelnen Kapitel zu unzusammenhängend, ein langer holpriger Anfang.
Jaaa! Den Gedanken hatte ich genauso. Er war nur schlimmer.Habt ihr auch an diesen "Helden" gedacht?
Dazu fehlt mir allerdings das Interesse, die Rezension wird nicht leicht werden.
Im Kapitel 28 wird das Verwirrspiel vom Autor wie ich finde gut verdichtet: Die unterschiedlichsten Reaktionen und Meinungen von Zeitungen und Interessengruppen werden hintereinander knapp dargestellt. Jeder hat seine eigene Wahrheit.
Ich denke, dass es das ist. Jeder findet seine eigene Wahrheit darin. Aber welche Wahrheit findet Louis? Denn er ist ein Hochstapler, der sich selbst erfunden hat. Was hat er wirklich erlebt, was hat er sich ausgedacht?
Ist es nicht Das, was einen Hochstapler auch ausmacht? Seine Glaubwürdigkeit bezieht er doch daraus, dass er selbst an sich glaubt....vielleicht glaubt er sie am Ende selbst.
Da geht es mir ebenso!
Diese verschiedenen Stellungnahmen waren in der Tat interessant. Hätte er sich als Romancier verdingt, wäre alles gut!
Für mich drängt sich jetzt nur die Frage auf, was man von dem Roman überhaupt glauben kann? Dieses abenteuerliche Schlachten der Warane, das Töten der Känguruh-Babies, Trinken von Blut....
Auch zuvor wurde möglicherweise viel Seemannsgarn gesponnen?
Heute Nacht wurden mir auch die Parallelen von Louis auf der Schildkröte und Baron von Münchhausen auf der Kanonenkugel deutlich...
Ich neige dazu, hier gar nichts für bahre Münze zu nehmen. Wie gut, dass wir den Autor danach fragen können. Ob wir eine Antwort bekommen, ist natürlich fraglich von wegen der künstlerischen Freiheit
Ja. Das stimmt. Ich habe zunächst alles geglaubt, wie es erzählt wurde. Als die Tarnung aber aufflog, kam mir in den Sinn, dass die Erzählungen über die Aborigines schon teilweise sehr krass waren....Die erste Hälfte des Buches stellte ich allerdings noch nicht alles in Frage. Die Tarnung flog bei mir erst in der zweiten Buchhälfte auf.
Auch in dem Punkt Stimme ich mit dir überein. Louis ist sprunghaft, in keiner Weise anpassungsfähig, ein Egoist. Er bleibt einem beim Lesen des Buches völlig fremd. Auch deshalb Tat ich mich schwer mit der Lektüre.Für mich ist es der Versuch das Leben eines Menschen nachzustellen, der seinen Platz nie gefunden hat. Dabei hätten mir echte Gefühle des Protagonisten sehr geholfen.