4. Leseabschnitt: Kapitel 11 bis Ende (Seite 350 bis Ende)

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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Hier in diesem Leseabschnitt befassen wir uns mit Kapitel 12 bis zum Ende des Buches.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Ich bin auch mit diesem Abschnitt fertig und verbleibe nach dem Ende des Romans etwas verblüfft zurück.

Die Geschichte um Seema empfinde ich als einen möglichen Neuanfang. Es ist die Frage was das zwischen Barry und Seema war. Ich denke auf jeden Fall, dass zwischen Seema und Zameer eine tiefere Verbindung und vielleicht haltbarere Verbindung existiert. Seema wirkt glücklich, hat noch eine Tochter mit Zameer. Shiva hat mit dieser Schwester noch jemanden, der ihn stützt/unterstützt.

Dass Seema ihr zweites Kind von Barry nicht austrägt, kann ich verstehen. Sie hat schon mit dem ersten Kind genug zu tun. Wie soll sie das mit einem zweiten, eventuell ebenso autistischen schaffen?

Barry gibt mir einiges Kopfzerbrechen. Die verschiedenen Formen des Autismus variieren recht stark. Genetische Ursachen sind eine deutliche Ursache, Seemas Vater hat ja meiner Meinung nach genau deshalb so reagiert, er wird ja schon so etwas vermutet haben. Dadurch dass autistische Formen so variabel sind, unterscheiden sich Vater und Sohn so stark. Aber wenn man die Geschichte unter diesem Aspekt betrachtet, gewinnen vielleicht viele eigenwillige Handlungen Barrys ganz neue Bedeutungen, auch sein Talent mit Geld umzugehen in der Finanzwelt, auch seine manchmal mangelnden empathischen Möglichkeiten, auch seine Liebe zu Uhren, auch am Ende der Zusammenbau der kaputten.

Dass Shiva eine Bar-Mizwa macht hat ja auch eine Aussage, dass er seinen Vater einen Vogel-Vater nennt, der wegen der Arbeit wegfliegt, der vermisst wird. Einfach wunderschön. Und für Barry sicher wunderbar. Barry, der so sehr geliebt werden möchte.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Die Art wie der Vater von Seema hier versucht einen Zugang zum Kind herzustellen, hat mir sehr gefallen. Es ist perfekt, dass wir alle so unterschiedlich sind. Es wird immer jemanden geben, der Zugang zu jemand anderem findet und ihn damit etwas öffnet. Bei Autisten sicher ungleich schwieriger. Und hier schön gezeichnet.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Dass Seema schließlich sooo reagiert und ihren Mann beim FBI anzeigt. Hhhmm. Wer will das bewerten? Wer im Glashaus sitzt … Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, wird sehen wozu Menschen fähig sind. Eine Chance als Paar hätten beide in meinen Augen nicht mehr gehabt.
 

Anjuta

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8. Januar 2016
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Der letzte Teil des Buches lässt mich einigermaßen ratlos zurück. Barry kriegt sein Fett weg! Oder doch nicht? Er wird zwar von der Polizei wegen Insiderhandels verhaftet. Der Polizei liegen auch die notwendigen Beweise vor (in Form eines Videos, das Seema der Polizei liefert), aber anders als einige seiner Kollegen kommt er nicht etwa hinter Gitter, sondern muss nur eine Strafe zahlen. Die Familie bricht auseinander. Er trennt sich von Seema und Shiva. Ja, jede Menge Konsequenzen dieser krisenhaften Situation seines Lebens, die ihn dazu gebracht hat, das Land im Greyhound-Bus zu durchqueren. Und auf einer Seite dachte ich dann: Ja, das alles hat ihn wirklich verändert. Und auf der nächsten: Nein, das ist noch genau der alte A.... Barry. Ich habe keine Ahnung, wer Barry denn nun am Ende ist, und wofür er steht. Auch Lake Success - dieser Sehnsuchtsort des Romans schon laut Titel, bleibt für mich vollkommen konturlos und unklar. Ich weiß also derzeit nicht, was ich mit dem Roman anfangen soll und was er mir vermitteln wollte. Ich lass mal ein paar Tage vergehen und schaue, was ihr mir noch für Anregungen oder Erkenntnisse liefert bzw. was sich in meinem Kopf so entwickelt.
Confused
Anjuta
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Ich halte es wie Seema: "Sie sagte im Wesentlichen, sie möge nicht was Barry sei. Nicht wer, sodern was."
Barry kann sich aus allem raus kaufen, was sind schon 4,4 Millionen. Bei seinem zweiten Fonds den er in den Sand setzt, bleiben ihm "fünfundsiebzig". Ich war kurz am überlegen, 75,00 $ ? Nein, 75 Mio $. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
13 Jahre schert er sich nicht um seinen Sohn und dann das kitschige Vogelvater Ende. Barrys angeblicher Autismus dient doch nur dazu, sein Verhalten zu erklären ohne sich verantwortlich zu erklären. Denn bis zu seinem Greyhound Ausflug schien es niemandem aufgefallen zu sein, dass Barry Autist sei.

Naja, vielleicht mag ich auch einfach nur keine Männer, die ihre Familie verlassen.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Ich denke am Ende tut es ihm sogar leid, dass er seiner Familie so etwas angetan hat, das ist in meinen Augen etwas, was hervorgehoben werden sollte. Schaut Seema mit so einem anklagenden Auge auf Barry? In meinen Augen nicht, sie sieht ja auch ihre eigene Beteiligung an dem ehelichen Geschehen/ihre eigenen Fehler. Und wenn sie nicht anklagt … Ich glaube auch nicht, dass die Person Barry uns leid tun sollte. Durch diese Überzeichnung der Person Barry wird ja genau dies erschwert/verhindert. Der Autor zeigt eine Verbindung von zwei Personen, die eigentlich gar nicht zusammenpassen, dass was daraus entstehen kann und wie beide daraus wieder herauskommen. Und da dies in dem Buch für beide soweit passt, ist dies doch soweit gut gelöst. Ich finde sogar die Zeichnung beider Charaktere recht gut und interessant, mit Ecken und Kanten, mit positiven und negativen Aspekten, aus ihrer Situation heraus handelnd und ihr Leben verändernd. Sie sind in meinen Augen beide nicht gezeichnet um zu gefallen, sondern eher um zu zeigen, dass das Leben manchmal nicht rund ist und dann Aktionen gefragt sind.
Sehr interessant ist dieser autistische Aspekt bei Barry, was auch immer man dazu denken kann, in vielerlei entspricht Barry in seinem Denken und Handeln nicht der Norm, oder? Inwieweit der frühe Tod der Mutter und ein empathiearmer Vater dazu beigetragen haben, soll jetzt mal einfach dahingestellt sein. Interessant finde ich den Punkt, dass so ein Mensch hier an der Spitze der Gesellschaft landet. Da die führende Wirtschaft bei unseren Gesellschaften indirekt an der Spitze steht, unseren Reichtum mit ermöglicht, frage ich mich, was dies über unsere Gesellschaften aussagen soll. Denn ich glaube nicht, dass diese Geschichte einfach mal so dahinplätschert/daher erzählt wird, ich denke der Autor möchte hier auf etwas zeigen, Diskussion anregen. Was sagt ihr?
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Denn bis zu seinem Greyhound Ausflug schien es niemandem aufgefallen zu sein, dass Barry Autist sei.
Fällt den jede autistische Form sooo auf? Ich denke dass die schweren Formen auffallen, ja, aber ist dies bei leichteren Verläufen auch so, oder fällt das nicht eher dem näheren Umfeld auf, dem Umfeld welches den Betroffenen näher kennt?
 

ulrikerabe

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ISehr interessant ist dieser autistische Aspekt bei Barry, was auch immer man dazu denken kann, in vielerlei entspricht Barry in seinem Denken und Handeln nicht der Norm, oder? Inwieweit der frühe Tod der Mutter und ein empathiearmer Vater dazu beigetragen haben, soll jetzt mal einfach dahingestellt sein. Interessant finde ich den Punkt, dass so ein Mensch hier an der Spitze der Gesellschaft landet. Da die führende Wirtschaft bei unseren Gesellschaften indirekt an der Spitze steht, unseren Reichtum mit ermöglicht, frage ich mich, was dies über unsere Gesellschaften aussagen soll. Denn ich glaube nicht, dass diese Geschichte einfach mal so dahinplätschert/daher erzählt wird, ich denke der Autor möchte hier auf etwas zeigen, Diskussion anregen. Was sagt ihr?
Autist wird man doch nicht gesellschaftliche Prägung. Oder irre ich hier?
Alle Menschen, die an der Spitze der Macht, sei es in Politik oder Wirtschaft..., entsprechen wohl nicht der "Norm", denn sonst wären sie ja nicht an der Spitze. Aber nicht jeder der von "der Norm abweicht" ist gleich psychisch krank.

Deswegen meine ich auch, dass Barry nicht ins Autismus Spektrum passt. Gibt es so etwas wie "ein bissschen Autist"?

"Tiefgreifende Entwicklungsstörung" heißt es auf der Seite der österreichischen Autismushilfe. "in seiner sprachlichen und/oder nicht-verbalen Kommunikation beeinträchtigt", "Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen", "Störung der Wahrnehmungsverarbeitung"

Das sollte doch jemandem auffallen, Leyla, Leylas Eltern, den Professoren in Princeton, Seema, Seemas Eltern.

Auf Shiva trifft fast alles der Kriterien zu, aber auf Barry? Mir ist das zu inkonsequent vom Autor. Barry hat durchaus Probleme, aber für einen Autisten halte ich nach wie vor nicht.

Meine persönliche Erfahrung beruhrt zwar nur auf einer betroffenen Person. Vielleicht haben Außenstehende für diesen jungen Mann nur das Etikett "seltsam" übrig, aber dessen Verhalten war durchaus auffällig (uch wenn es nicht so ausgeprägt war, wie Shiva geschildert wird): kein Körperkontakt, konnte auch keinen Augenkontakt herstellen, sozial absolut inkompetent, aber ein begnadeter Fotograf. Ohne Anleitung und Unterstützung wäre er nicht alltagsfähig gewesen.

Mir gefällt einfach nicht, dass der Autor gar nicht mal so ungewöhnliches Verhalten zum Autismus macht. Nicht jede empathielose Person ist Autist. Schlichte Verantowrtungslosigkeit ist keine psychische Krankheit. Damit wird echt Betroffenen kein Gefallen getan.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Unter dem Begriff Autismus wird eine Entwicklungsstörung verstanden, die in sehr viele verschiedene Formen zu unterteilen ist. Also Autist ist nicht gleich Autist. Bekannt sind verschiedene Formen; wie der frühkindliche Autismus, hochfunktionaler Autismus, atypischer Autismus, Asperger-Syndrom, Inselbegabung. Und auch bei diesen Formen denke ich nicht, dass jeder Mensch gleich betroffen ist, es wird auch hier Unterschiede geben. Also ist dies insgesamt ein sehr weites Spektrum und betrifft Menschen unterschiedlich stark.

Und ich wollte hier nicht andeuten, dass jeder, der von der Norm abweicht, psychisch krank ist!!! Ich habe geschrieben, "Sehr interessant ist dieser autistische Aspekt bei Barry, was auch immer man dazu denken kann, in vielerlei entspricht Barry in seinem Denken und Handeln nicht der Norm, oder?" und "Interessant finde ich den Punkt, dass so ein Mensch hier an der Spitze der Gesellschaft landet." Und habe damit gemeint, dass ein Mensch der an der Spitze der Gesellschaft landet in meinen Augen Kompetenzen im Umgang mit anderen Menschen haben sollte. Gut, dies betrifft dann sicherlich auch die Größe der Firma und damit auch die Menge der Mitarbeiter. Aber trotzdem hat man Kontakt zu anderen und Erfolg ermisst sich sicherlich auch aus dem emotionalen Quotienten, den ein Mensch mitbringt oder auch aus der Größe der Manipulationsfähigkeit. Aber gut, vielleicht denke ich hier etwas zu blauäugig. Aber aus genannten Aspekten wundert mich die Position Barrys. Und ich wundere mich über die Platzierung Barrys durch den Autor und frage mich was er damit ausdrücken möchte. Ich hoffe ich habe mich nicht wieder missverständlich ausgedrückt!!!
 

ulrikerabe

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Und habe damit gemeint, dass ein Mensch der an der Spitze der Gesellschaft landet in meinen Augen Kompetenzen im Umgang mit anderen Menschen haben sollte. !
Ich fürchte, das ist Wunschdenken. Natürlich gibt es Führungskräfte, die gut mit Menschen können. Aber echte Machtpostionen erhält man mmn nicht durch Empathie.

Ganz interessant dazu ist das Buch von Karen Duve:
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.

Und was uns Gary über Barry sagen will? Keine Ahnung. Eigentlich ist alles ziemlich desillusionierend. Die Reichen bleiben reich und im Zentrum der Macht sitzt tatsächlich ein Psychopath. Wie Barry habe ich nichts dazu gelernt. :)
 

ulrikerabe

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Ganz was anderes: Ich würde zu gerne im Originaltext lesen, was Barry zu Shiva sagt, wenn er ihm die Uhr zeigt. Den Buchstabe W in das Wirt Uhr zu quetschen ist ja schon eher sehr konstruiert.
Watch ergibt da schon sehr viel mehr Sinn, vor allem weil watch ja auch anschauen bedeutet.
 

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Leseglück

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So jetzt habe ich das Buch auch zu Ende gelesen.

Bei mir bleiben Fragen: Ist Barry am Ende nun doch geläutert. Hat er verstanden, dass ihn sein Sohn geliebt und vermisst hat bzw. ist ihm plötzlich sein Sohn so wichtig geworden? Die letzten Abschnitte scheinen das nahe zu legen. So dass ich doch ein bisschen Mitleid mit ihm empfinden konnte.
Aber: die Figur Barry ist in dem Buch überwiegend mit fast sarkastischer Distanz dargestellt. Barry wird als ein Mensch ohne echte Empathie beschrieben. Man könnte ihn als unmoralischen Menschen oder als krank im Sinne einer autistischen Störung beschreiben. Und jetzt am Ende soll er liebesfähig sein? Die tragische Wendung am Ende kann ich nicht ganz ernst nehmen.

Seema scheint dagegen ihr Glück gefunden zu haben. Mich hat hier nur gestört, dass sie ohne Skrupel das Geld genommen hat, das Barry durch skrupellose Manipulationen verdient hat. Nur die Anzeige und natürlich ihre Trennung zeigt eine klare Distanzierung zu der Lebensweise von Barry.
 

Leseglück

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parden

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So, aus die Maus. @renee hat die Autismus-Spektrums-Störung in ihrer Vielseitigkeit gut erläutert, und auch ich bin der Meinung, dass Barry durchaus in dieses Spektrum fällt. Mir ist nur immer noch nicht klar, was diese Anhäufung von Autismus in diesem Roman aussagen soll? Eine autistische Gesellschaft, in der jeder nur noch um sich selbst kreist? Keine Ahnung.

Mir hat der Roman nicht sonderlich gut gefallen, er lässt mich auch ratlos zurück, letztlich aber zufrieden, weil er endlich ein Ende hat. Vermutlich habe ich doch zu wenig Einblicke in die Verhältnisse Amerikas, um die Andeutungen / Anspielungen des Romans ausreichend zu erfassen und wertzuschätzen, immerhin wurde die ewige Markennamenauflistung zuletzt zumindest weniger.

Ich mache mir jetzt mal Gedanken über eine Rezension, muss das Gelesene aber noch sacken lassen...
 
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KrimiElse

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Ich bin auch mit diesem Abschnitt fertig und verbleibe nach dem Ende des Romans etwas verblüfft zurück.
So geht es mir auch...
Trump hat die Wahl gewonnen, das Land geht den Bach runter, aber es gibt für Barry und Seema am Ende kleine Wohlfühlinseln. Und das nach der vielen zynischen bissigen Kritik - nein, das passt für mich irgendwie nicht. Oder begreife ich die Botschaft am Ende nicht?
 

KrimiElse

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Dass Shiva eine Bar-Mizwa macht hat ja auch eine Aussage, dass er seinen Vater einen Vogel-Vater nennt, der wegen der Arbeit wegfliegt, der vermisst wird. Einfach wunderschön. Und für Barry sicher wunderbar. Barry, der so sehr geliebt werden möchte.
Mir ist das ehrlich gesagt ein bisschen Zuviel Friede am Ende dieses doch ansonsten recht bösen Buches. Klar, Barry will geliebt werden, aber ich mag nicht, dass er bis zum Ende bekommt was er sich wünscht, noch dazu ein bisschen zu rosarot.
Barry war als Figur anfangs ein Unsympath, im Laufe des Buches ist man vielleicht versucht, ihn wegen seiner Freundlichkeit und Unvoreingenommenheit genau wie sein Umfeld zu mögen und vergisst dabei aber leicht, dass er Geld wie Heu auf Kosten anderer scheffelt und sich dessen sehr wohl bewusst ist, dies einfach nur verdrängt. Ich möchte das auch nicht schönreden damit, dass er ein Nerd ist - nein. Ich frage mich jetzt am Ende des Buches, ob Barry stellvertretend für Trump steht, denn Andeutungen diesbezüglich gab es ja einige.
 

KrimiElse

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Anjuta
Mir hat das Buch gut gefallen - bis auf das letzte Kapitel, das mich ratlos zurücklässt. Ich denke, dass Barry davongekommen ist (obwohl ich im allerersten Moment an seinen Tod dachte, als ich den letzten Satz las, aber so ist das sicher nicht zu verstehen)
Lake Luccess war der Sehnsuchtsort, aber 10 Jahre nach Trump ist das Viertel wohl heruntergekommen, wie so vieles. Ganz sacht werden Klimaveränderungen ganz am Ende des Buches angedeutet (vor Barrys Haus ist das Land jetzt oft überschwemmt). Und die Sehnsucht ist verschwunden, Lake Success ist konturlos geworden.