4. Leseabschnitt: Kapitel 11 bis 14 (Seite 196 bis Ende)

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Danke aber ich bin allergisch gegen Peanuts. Charlie Brown war dennoch immer gern anzusehen im TV.
Ist dein Problem. Für mich spielt es keine Rolle, ob ich einen Figurennamen korrekt schreibe. Ich werde mich da nicht verändern. Es sähe anders aus, wenn ich deinen Namen falsch schreibe, hier werde ich mir natürlich große Mühe geben, dass das nicht passiert.
 

Wandablue

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18. September 2019
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Brandenburg
Man hat in diesem Haus noch nie etwas erzählt bekommen, geschweige denn erklärt.
Dieser Satz, schön, dass du ihn zitierst, ist wohl in erster Linie für uns. Aber ich mag das, die Ironie, die darin ist, "glaub nicht, Leser, dass ich, Dörte, dir was erklären würde/müsste" - solche Kniffe gefallen mir natürlich sehr.
 

Christian1977

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8. Oktober 2021
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Genau wie die meisten von euch habe auch ich nicht mit diesem dramatischen Ende gerechnet. Vor allem, weil die eigentliche Handlung ja doch recht gemütlich voranging, ohne allerdings nie die Melancholie aus den Augen zu verlieren. Dabei ist "gemütlich" nicht negativ gemeint, denn ich habe diese Langsamkeit durchaus genossen.

Im letzten Abschnitt standen die Liebesbeziehungen eigentlich so sehr im Fokus, dass ich den armen Henrik fast schon aus den Augen verloren hatte. Und dann dieser Knall...

Eine sehr lustige Stelle möchte ich dennoch hervorheben:

S.207: "Butchered at birth", aber Hauptsache, keine Knitterfalten. Das ist herrlich. Vielleicht sollte ich meine Metalshirts auch mal bügeln...

Noch etwas, was mich persönlich nachdenklich gemacht hat: der Leuchtturmkalender als Weihnachtsgeschenk. Ich bekomme auch jedes Jahr einen... Fernstrahler? Ich werde das Geschenk jetzt mit anderen Augen betrachten. ;)
 

Barbara62

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19. März 2020
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Dagegen Eske, die unsicherer ist denn je, ob sie das will, dieses Inselleben, mit seinem Spagat zwischen Echtheit und Kommerz. Ihr Gefühl, dass alles nicht mehr stimmt. Ihre Freundin, deren Begeisterung für die Oberfläche sie nicht aushält; sie nimmt ihr übel, dass sie sich damit zufrieden gibt und die Brüche offenbar nicht wahrnehmen kann.
Sie hat ja schon einmal den Absprung versucht und ist gescheitert. Eske wäre auf dem Festland nicht überlebensfähig.

Familie Sander trauert um Henrik. Die Familienmitglieder, die vorher nicht miteinander geredet haben, kommen sich etwas näher.
Dass sie sich trotz allem nahestehen, merkte man schon im Kümmern um Ryckmer. Zuerst haben sich die Eltern um ihn bemüht und Jens hat die Nacht an seinem Bett verbracht, dann haben ihn die Geschwister behütet. Obwohl sie sich oberflächlich entfremdet hatten, ist die Verbundenheit tief.

Wer die Bemerkungen im Gästebuch des Pastors mit grüner Tinte geschrieben habe, würde mich trotzdem noch interessieren!
Ich tippe auf Klara. Lehmann weiß selbst, dass er bei ihr versagt hat.

Es hätte auch nicht gepasst, wenn alles gut ausgegangen wäre. Und ausgerechnet der Sohn, der nie zur See gefahren ist und Rettungsschwimmer gewesen ist, den nimmt sich die See. Die Unbarmherzige…
Ich denke sehr an Selbstmord, denn hätte er sonst Hannes Wollpulli getragen? Allerdings verstehe ich den Grund nicht so ganz. War er nicht immer völlig mit sich im Reinen? Wir wissen es nicht, da immer nur über ihn erzählt wird. Vielleicht war er ganz anders, als alle ihn wahrnahmen?

Reden immer noch nicht.
Aber sie kommunizieren. Das geht auch ohne Worte.
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Barbara62

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War ja klar, dass das Buch einer Atheistin (kann man herauslesen) einen funktionierenden Pastor nicht zulassen kann. The show must go on? Bullshit.
Was meinst du macht ein Pfarrer in einer Glaubenskrise, die Gottesdienste absagen, Trauernde nicht mehr besuchen? Er wird vorerst weitermachen und hoffen, dass er die Kurve bekommt. Genau das tut Lehmann. Man muss keine Atheistin sein, um das so zu vermuten. Lehmann hat Höhen und Tiefen erlebt, er hofft auf eine Wende und wird daran arbeiten. Da er erkennt, dass er bei Klara Loof versagt hat, sehe ich ihn auf einem guten Weg.
 
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Renie

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War ja klar, dass das Buch einer Atheistin (kann man herauslesen) einen funktionierenden Pastor nicht zulassen kann.
Ich glaube, der Pastor hätte funktioniert, sofern man ihn gelassen hätte. Den Härtetest hatte er außerhalb der Urlaubssaison, allein unter den Alt-Insulanern, die ihm gegenüber äußerst skeptisch waren - schließlich war er jemand von Außerhalb. An denen hat er sich die Zähne ausgebissen. Dann fehlte ihm seine Katrin, also gab es keinen, mit dem er persönliche Dinge und Sorgen bereden konnte. Und da ein Pastor auch nur ein Mensch ist, wundert mich nicht, wenn einem Herrn Lehmann die Ablehnung und Einsamkeit aufs Gemüt schlägt, was ihn aber noch lange nicht zu einem schlechten Pastor macht, sondern lediglich zu einem Pastor, der gerade ein seelisches Tief hat.
 

Sassenach123

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Als ich diesen Abschnitt begann dachte ich, hier wird von der Autorin ein rührseliges Happyend vorbereitet. Ryckmer fängt sich und findet eine Frau, seine Eltern arrangieren sich auf harmonische Weise mit dem neuen Zustand, doch dann kommt es knüppelhart. Henrik ertrinkt, weil er zu weit rausgeschwommen ist. Hat er sich verschätzt? Ein Böses Unglück oder gar ein Freitod? Wie werden es nie erfahren, genauso wenig wie die Familie hier in dem Roman. Die See gibt, die See nimmt, war das erste was mir dazu einfiel.
Mit dieser Wendung hat Dörte Hansen mich total überrascht.
 

Sassenach123

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Und Eske…tja…steckt immernoch in der Selbstfindung und ihr Anker ist die Insel, ihre Heimat.
Ja, das fand ich schön, da es ja auch mal anders war, und es sie eher weggezogen hat. Sie hat sich nun für die Insel entschieden
Gefreut habe ich mich auch, aber irgendwie ist er doch sehr leicht vom Alkohol losgekommen.
Das ging mir auch durch den Kopf. Er hatte ja massive Alkoholprobleme, wir reden ja nicht von hier und da einem Gläschen zu viel.
und irgendwann holt sie sich die ganze Insel.
Das wird gut herausgearbeitet, und lässt mich einige Probleme der Inselbewohner unter einem neuen Blickwinkel sehen
Dass sie sich trotz allem nahestehen, merkte man schon im Kümmern um Ryckmer. Zuerst haben sich die Eltern um ihn bemüht und Jens hat die Nacht an seinem Bett verbracht,
Jens, der immer fort war, und wenn er mal da war, mussten die Kinder sich erst an ihren Vater gewöhnen, zeigt nun als alter Mann wie wichtig ihm seine Kinder sind. Eine schöne Szene dieses Abschnitts
weil wir über Henrik nur von außen erfahren, niemals von innen.
Das hat mich immer ein wenig gestört. Henrik wirkte immer so unbekümmert, aber ich habe von Anfang eine Innenansicht von ihm vermisst. Jetzt, nach dem Ende umso mehr
 

Wandablue

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Brandenburg
Dann fehlte ihm seine Katrin, also gab es keinen, mit dem er persönliche Dinge und Sorgen bereden konnte
Aber ja klar, die gibt es. Ein Pfarrer/Pastor ist kein Alleinherrscher, er hat ein Gremium, den Gemeinderat. Mit diesem kann man sich besprechen. Oder mit einem Seelsorger. Oder mit einem Kollegen, es gibt Telefon, man kann sich besuchen, es gibt tausend Möglichkeiten!
 

Barbara62

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19. März 2020
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Baden-Württemberg
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Aber ja klar, die gibt es. Ein Pfarrer/Pastor ist kein Alleinherrscher, er hat ein Gremium, den Gemeinderat. Mit diesem kann man sich besprechen. Oder mit einem Seelsorger. Oder mit einem Kollegen, es gibt Telefon, man kann sich besuchen, es gibt tausend Möglichkeiten!
Dazu braucht es mehr Mut als zu einem Gespräch mit der Ehefrau und daher sicher mehr Bedenkzeit. Alles, was du aufzählst, ist höherschwellig. Langfristig wird er es vermutlich machen, aber nicht sofort. Er hofft ja noch, dass es schnell vorübergeht.