Das empfinde ich auch so, sehr stark sogar. Für mich ist die Frage, inwiefern das den "Wert" des Romans mindert. Er hat einige sehr starke Szenen, die mich wirklich angerührt haben. Auch das Gesamte hat mich beeindruckt, Brookners gute Menschenkenntnis, ihre Klarheit.Swinging Sixties. Das konnte ich der Geschichte aber auch nicht anmerken. Da geht mit der Spitze 1968 eine gesellschaftliche Revolution durch viele Länder und in diesem Roman merkt man davon so gar nichts. Wie aus der Zeit gefallen.
„ Nur“?Sie ist und bleibt aber "nur" einsam und allein.
Kein Gefühl von Traurigkeit ?Emotional konnte mich gerade der Schluss leider nicht erreichen.
Schau Dir mal das Photo von Anita Brookner an! Das ist keine, die auf Barrikaden geht oder ihren BH verbrennt.Da geht mit der Spitze 1968 eine gesellschaftliche Revolution durch viele Länder und in diesem Roman merkt man davon so gar nichts. Wie aus der Zeit gefallen.
Aber kein einfacher. Schreiben geht nicht auf Befehl. Und außerdem braucht sie den Kontakt zu Menschen weiterhin, zumindest als Anschauungsmaterial.Das Schreiben wird für sie zu einer Therapie. Schreiben und auch Lesen sind ein empfehlenswerter Ausweg aus der Einsamkeit.
Da sie ja über den gesamten Roman hinweg in ihrer Lebensweise nicht gerade jung wirkt, könnte es schon zur hier vorgestellten Figur Frances passen. Aber passt es für ein breiteres Bild von Frauen Ende Zwanzig/Anfang 30? Ich kann es mir schlecht vorstellen.Passt diese Resignation schon zu einer Frau Anfang Dreißig?
Damit meinte ich, "nur einsam und allein aber nicht noch zusätzlich wahnsinnig", habe aber extra das "Nur" in Gänsefüßchen gesetzt, weil ich damit nicht ausdrücken will, dass einsam und allein zu sein eine Kleinigkeit wäre.„ Nur“?
Tatsächlich gar nicht. Keinerlei Emotion bei mir durch den Text bzw. bezogen auf den Text.Kein Gefühl von Traurigkeit ?
HahaSchau Dir mal das Photo von Anita Brookner an! Das ist keine, die auf Barrikaden geht oder ihren BH verbrennt.
Schon sonderbar! Aber vielleicht kannte Frau Brookner auch nicht die angesagten Klubs aus eigener Erfahrung.Selbst das schillernde Pärchen, handelt vollkommen öde und im selben Trott.
Auch dass Frances in einer Wohnung lebt, die im glitzy 30er Jahre Bohémestil eingerichtet ist und Alix die schweren, dunklen, total spießigen Möbel hat - schöne Ironie. Das Möchtegern-Glam-Paar ist total bürgerlich.Schon sonderbar! Aber vielleicht kannte Frau Brookner auch nicht die angesagten Klubs aus eigener Erfahrung.
Außerdem scheint das glamouröse Pärchen nicht sehr viel Geld gehabt zu haben und aß deshalb immer im gleichen Restaurant. Frances hat ja oft genug bezahlt.
Wo lest ihr das, dass der Roman 1968 spielt? Ich kann mich an gar keine Verortung in der Zeit erinnern.Da sie ja über den gesamten Roman hinweg in ihrer Lebensweise nicht gerade jung wirkt, könnte es schon zur hier vorgestellten Figur Frances passen. Aber passt es für ein breiteres Bild von Frauen Ende Zwanzig/Anfang 30? Ich kann es mir schlecht vorstellen.
Damit meinte ich, "nur einsam und allein aber nicht noch zusätzlich wahnsinnig", habe aber extra das "Nur" in Gänsefüßchen gesetzt, weil ich damit nicht ausdrücken will, dass einsam und allein zu sein eine Kleinigkeit wäre.
Tatsächlich gar nicht. Keinerlei Emotion bei mir durch den Text bzw. bezogen auf den Text.
Haha. Ja, das steht ja auch noch einmal im Nachwort, dass sie sich zu ihrer Zeit sogar gegen den Feminismus ausgesprochen hat. Aber in 1968 passierte ja noch viel mehr. Und wenn nur, dass zumindest Nick und Alix mal Frances mit auf eine Party in einen der vielen Musikclubs Londons genommen hätten. Dorthin trieb es auch viele Kreative aus besserem Hause. Aber nein, sie gehen immer ins selbe Lokal gleich unten im Haus. Jeden einzelnen Tag... Sprich: Selbst das schillernde Pärchen, handelt vollkommen öde und im selben Trott.
Weiß ich jetzt auch nicht. Bei Perlentaucher steht zum Beispiel: "Rezensentin Anna Flörchinger schaut mit Anita Brookners Roman von 1983 zurück auf die Arbeits- und Lebensverhältnisse im London der achtziger Jahre ..."Wo lest ihr das, dass der Roman 1968 spielt? Ich kann mich an gar keine Verortung in der Zeit erinnern.
Sehe ich genauso. Sie hätte sehr wohl Menschen, die für sie da sind. Eigentlich schreckt sie vor jeder engeren Bindung zurück. James wird erst so richtig interessant, als er sich Maria zuwendet.Mir scheint das Problem doch mehr in Frances' Psyche zu liegen.
Das kann garnicht sein. Da muss sich die Rezensentin täuschen. Brookner selbst ist 1928 geboren und Frances scheint Parallelen zu ihrer Biographie aufzuweisen. Es müssten die frühen 1960er Jahren sein. Da kann ich mir solche Typen, wie im Buch beschrieben, besser vorstellen.Wenn es in den Achtzigern spielt -
Wie oben erwähnt, hatte ich die Aussage mit den Swinging Sixties aus dem Nachwort von Daniel Schreiber. Im Text könnte man nur die Verortung herleiten, da die Ich-Erzählerin, als sie vom Erwerb der Wohnung in London durch ihre Eltern spricht, es so formuliert, als sei sie damals noch nicht dabei, also noch nicht geboren, gewesen. Ich habe jetzt nicht mehr die Jahreszahl im Blick, aber es war gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, 1944 oder so. Wenn die Ich-Erzählerin direkt danach geboren wurde, wäre sie Ende der Sechziger Mitte Zwanzig, was doch in etwa hinkommen müsste, oder?Wo lest ihr das, dass der Roman 1968 spielt? Ich kann mich an gar keine Verortung in der Zeit erinnern.
Vor allem in solchen Leserunden wie hier.und auch Lesen sind ein empfehlenswerter Ausweg aus der Einsamkeit.
Geht mir genauso. Höchstens eine Prise Glücksgefühl, weil ich das Buch jetzt durchhabe.Tatsächlich gar nicht. Keinerlei Emotion bei mir durch den Text bzw. bezogen auf den Text.
Ein Psychogramm , ein sehr detailliertes und stimmiges. Da der Roman wie aus der Zeit gefallen scheint, kann ich hier keine Gesellschaftskritik erkennen. Dass Frances keinen Zugang zu der Klasse von Alix und Nick finden kann, liegt weniger an deren Dünkel sondern an Frances selbst.Ich lese das Buch als Psychogramm und finde es als solches sehr gelungen, aber irgendeine Form von Sozialkritik erkenne ich darin nicht.
Und wäre sie anders, könnte es ihr gelingen? Na, ich weiß nicht. Das kann man, glaube ich, doch bezweifeln. Bestenfalls durch Heirat.Ein Psychogramm , ein sehr detailliertes und stimmiges. Da der Roman wie aus der Zeit gefallen scheint, kann ich hier keine Gesellschaftskritik erkennen. Dass Frances keinen Zugang zu der Klasse von Alix und Nick finden kann, liegt weniger an deren Dünkel sondern an Frances selbst.