Gewartet wird auf den Tod von Mr. Featherstone, vor allem Fred erhofft sich davon das Ende seiner Schulden.
Der Abschnitt beginnt mit einer ausführlichen Schilderung seiner Fehlinvestitionen - der unglückliche Pferdekauf ist wohl symptomatisch für sein mangelndes Händchen beim Handeln.
Tragisch sind die Folgen für die Garths, zum ersten Mal wird Fred bewusst, dass es den anderen nichts nutzt, dass es ihm Leid tut, dass er den Wechsel nicht zurückzahlen kann.
"Aber sie hatte bewirkt, dass Fred zum ersten Mal so etwas wie Gewissensbisse verspürt. (...) Er hatte sich mit den Problemen und dem möglichen Schaden, die ihnen sein Wortbruch bereiten konnte, nicht beschäftigt, denn bei hoffnungsvollen jungen Herren ist es nicht üblich, dass sie sich Gedanken über die Nöte anderer Leute machen." (337)
Die Verbindung zwischen den Familien wird in dem Zusammenhang auch erklärt:
"Die Garths hatten Fred sehr gern, denn er war einer der Ihren: Als nämlich er und Rosamond noch kleine Kinder waren, ging es den Garths besser; die oberflächlichen Verbindungen zwischen den zwei Familien durch Mr. Featherstones zwei Ehen (die erste mit Mr. Garths Schwester, die zweite mir der von Mrs. Vincy) hatten zu einer Bekanntschaft geführt, die eher zwischen den Kindern fortgesetzt wurde als zwischen den Eltern..." (314)
Fred gesteht Mary, dass er ihrem Vater das Geld nicht zurückzahlen kann, ein Umstand, der sie darin bestärkt, ihn nicht erhören zu wollen. Da zeigt sie Größe, Umsicht, Bodenständigkeit, während Fred einen Zusammenbruch erleidet. Er hat Typhus und wird durch einen glücklichen Zufall von Mr. Lydgate behandelt. Ein Umstand, der dazu führt, dass dieser in näheren Kontakt mit Rosamond tritt, die sich ihre Zukunft mit dem Arzt schon in allen Farben ausmalt, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Zwischen den beiden herrscht zunächst ein Missverständnis, denn Mr. Lydgate will mitnichten jetzt schon heiraten, sondern sich auf seine Stelle und wissenschaftlichen Studien konzentrieren.
"Rosamond kam es vor, als wären sie und Lydgate so gut wie verlobt. (...) Zugegeben, Lydgate hegte den gegenteiligen Gedanken, nämlich unverlobt zu bleiben..."(368)
Währenddessen kehren die Casaubons - Doro desillusioniert - von den Flitterwochen zurück. Interessanterweise gibt uns der auktoriale Erzähler einen entscheidenden Hinweis - ausgerechnet beim Anblick der Miniatur von Mr. Casaubons Tante Julia, die so unglücklich geheiratet hatte, Wills Großmutter, kommen ihr die Tränen.
Ein Verweis auf die eigene unglückliche Ehe und die eventuell bevorstehende Mesalliance mit Will (?) Gleichzeitig berichtet ihr Celia bei ihrer Ankunft von der bevorstehenden Hochzeit mit Sir James, worüber Doro sehr erfreut ist.
Der Erzähler gibt jedoch auch Mr. Casaubons innerer Verfassung Raum und schildert seine Sicht der Dinge - so verhindert er eine zu einseitige Darstellung der Dinge - er geht sogar soweit, dass er offen zugibt: "Ich für meinen Teil habe Mitleid mit ihm" (380), da sich seine Erwartungen an die Ehe mit einer jungen, wissbegierigen Frau nicht erfüllt haben, weil er von Selbstzweifeln zerfressen bleibt, die ihn auch zur Eifersucht gegenüber Will treiben, obwohl Dorothea in dieser Beziehung tatsächlich unschuldig ist. Die Briefe seines Vetters führen jedenfalls zu einem Streit mit seiner Frau, in der sie selbstbewusst ihre Meinung vertritt, und in der Folge davon zu einem Schwächeanfall - und wieder wird Mr. Lydgate gerufen.
Er rät Doro dazu, dass sich Mr. Casaubon schonen solle, ein Umstand, der diesen unglücklich machen werde, wie sie sehr klar erkennt. "Er hat sich sein ganzes Leben lang abgemüht und auf sein Ziel geblickt. Ihm liegt nicht anderes am Herzen. Und mir liegt nichts anderes am Herzen." (392)
Eine Ausspruch, der Lydgate tief beeindruckt "ein Schrei von Herz zu Herz" (392).
Seine "Verbindung" zu Rosamond wird in der Zwischenzeit zum Gespräch in Middlemarch, so dass die junge Frau von ihrer Tante Mrs. Bulstrode direkt darauf angesprochen wird, ob sie verlobt sei - es ist Stadtgespräch (!). Rosamond verneint und Mrs. Bulstrode verdonnert ihren Mann Lydgate auszuhorchen, der nichts von einer Verlobung erwähnt, worauf sie wiederum jenem nahelegt, sich von Rosamond fernzuhalten. Alles, um den guten Ruf zu wahren und schließlich will er sich noch nicht von den Sirenen binden lassen, wie es der Pfarrer ausdrückt. Doch schließlich kommt es zur schicksalshaften Begegnung der beiden, in der Rosamond ihm mehr oder weniger ihr Herz ausschüttet und ihre Tränen rühren Lydgate so sehr, dass er sich seinen Gefühlen überlässt und nach "einer halben Stunde verließ er das Haus als verlobter Mann, dessen Seele nicht ihm selbst gehörte, sondern der Frau, der er sich verbunden hatte." (407)
Die unschlagbare Macht der Frauen - Tränen!
Der Abschnitt kehrt am Ende zu seinem Anfang zurück, denn die Geier kreisen in Mr. Featherstones Haus, in dem sich Mrs. Vincy mit Fred einquartiert hat, und warten auf ihr Erbe. Das Kapitel 32 hat wirklich satirische Züge. Und dann stirbt Peter Featherstone, wobei er Mary bittet, eines der beiden Testamente, die er gemacht hat zu verbrennen. Doch erneut zeigt sie ihre Umsicht, denn sie weigert sich, irgendetwas anzurühren, damit man ihr nicht nachsagt, sie habe zu ihren Gunsten gehandelt. Auch sein Geld nimmt sie nicht an, sondern bleibt sich und ihren Grundsätzen treu. Ob das für alle Beteiligten ein Vorteil sein wird?