4. Leseabschnitt: Der Streich (Seite 205 bis 265)

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich freue mich für Alle, die eine glückliche Eltern-Kind-Beziehung haben und hatten, aber das ist keine Selbstverständlichkeit.
Das mag alles sein.
Wir sprechen aber von dieser Familie, die Mutter-Sohn-Beziehung ist intakt. Im Gegenteil: Sam hängt an seiner Mutter, hat schon oft gelitten beim Gedanken an Ihren Tod. Dann stirbt sie, plötzlich, er hat ein sauschlechtes Gewissen, zieht sich zurück. Am Tag der Beerdigung muss er sich noch prügeln (auch das kostet Nerven!), kommt zu spät (Stress) und singt dann locker lustig einen Song mit allen Strophen...
Er ist eben ein Held. Klassisches Drama, Heldenepos.
Und schon bin ich zufrieden und gebe Ruhe:)
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Wenn die Eltern alt und grau werden und der Lebenskreis sich schließt, mag das angehen. Aber wenn eine halbwegs junge Frau und geliebte Mutter stirbt....
Mir ging das an der Realität vorbei. Das ganze Buch hat sehr viel amerikanisches Drama. Sehr bald werden die Filmrechte verkauft- ihr werdet sehen!:p
Und ich würde mir den Film ansehen, ganz bestimmt. Auch wenn einiges etwas an der Realität vorbei rauscht, habe ich meinen Spaß, und ich kann mir gut vorstellen, dass mir der Film gefallen würde.
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Es gab viele schöne Szenen, trotz des ganzen Dramas. Und die unschönen Dinge klären sich auch. Nach der Ohrfeige dachte ich erst, dass die Beziehung von Sam und seinem Dad nun komplett im Eimer ist, aber siehe da, alles wieder im Lot.
Die Aussprache zwischen Sam und seiner Schwester hat mir auch gefallen. Hier wurde auch mal Jeans Seite durchleuchtet. Vorher wirkte es so, als wenn sie einfach nur nicht daran denkt sich zu melden, aber in ihrem Leben war eine Menge los. Ihre Vorwürfe, dass sie sich bei ihrer Mutter nicht gemeldet hat, kann ich gut nachvollziehen. Es ist oft so, dass man hinterher die versäumten Dinge bereut.
 

Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Zugleich erkennt Sam aber auch an, dass es ein großer Wunsch seiner Mutter war, dass er Freunde findet. Vielleicht war die Mutter also gar nicht nur enttäuscht, als er nicht ins Restaurant kam, sondern auch glücklich?

Die Stelle finde ich sehr wichtig, denn so kann Sam für sich einen Weg finden diese Vorwürfe über Bord zu werfen
 
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Xirxe

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19. Februar 2017
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Wir sprechen aber von dieser Familie, die Mutter-Sohn-Beziehung ist intakt.
Du hast recht und auch nicht ;), aber ich stimme Dir im weiteren was Du geschrieben hast, auf jeden Fall voll und ganz zu. @Wandablue hat nämlich nicht von dieser Familie geschrieben, sondern ganz allgemein eine Aussage getroffen
aber beim Begräbnis der Mama ist man - ob man will oder nicht - einfach fertig.
Und die ist einfach nicht richtig.
Der kommt aber ohne Heldenmythen aus:D
Wie langweilig ;):D
 

Barbara62

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19. März 2020
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Baden-Württemberg
mit-büchern-um-die-welt.de
jaja - wobei ich tatsächlich mehr oder weniger intakte Familien im Blick hatte. Hast ja recht.Traurig, dass man nicht mehr davon ausgehen kann, dass dies der Normalfall ist.

Ich denke, desaströse Familien gab es schon immer, das ist kein "nicht mehr". Ob es zugenommen hat? Ich bin mir da nicht so sicher.
 
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Bibliomarie

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10. September 2015
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Der Krach mit dem Vater war unausweichlich, das musste alles raus und auch sein Abhauen verstehe ich. So reden Sam und sein Dad endlich mal miteinander. Da hilft vielleicht auch die Anwesenheit der Schwester, denn sie plagt sich auch mit schlechtem Gewissen, weil sie nie da war und selten anrief. So können sie sich gegenseitig trösten.

Die Prügelei war wie eine Katharsis für Sam, Chuck Bannister mag im Augenblick körperlich stärker gewesen sein, aber Sam ging aus der Prügelei als Sieger hervor und dann kam die Beerdigung. Zuerst die salbungsvollen Worte des Reverend und dann die – wieder absolut filmreife - Szene mit Sam an der E-Gitarre und Jean an der Orgel. Hier wurde auch deutlich ein Band zwischen Sohn und Vater gestärkt.

Ja, das ist alles schön und ein kleines bisschen sentimental, aber wird dann wieder durch eine komische Szene gebrochen. Wells kann schon auf der Klaviatur der Gefühle spielen.

Und dann noch Abschied von den Freunden mit dem Wissen, dass die vier nie wieder so zusammentreffen werden.

Da passte auch der Spruch mit den Freundschaften in der Schule und im Knast.
 

claudi-1963

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Ja, das mit dem Anzug habe ich verstanden. Ich finde diese Szene auch absolut schlüssig. Aber dass Sam ausgerechnet am Tag der Beerdigung auch noch an Chuck gerät, hätte es für mich nicht gebraucht. ;)

Also das finde ich jetzt nicht schlimm. Im Gegenteil ich fand es gut, das er trotz seines demolierten Aussehens vor allen gesungen hat.
 
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claudi-1963

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Und es sind auch nicht wirklich meine Erinnerungen an diese Zeit, weder bei Alkohol und Drogen, noch bei den Filmen komme ich in Nostalgiestimmung - was aber sicher an mir liegt.

Da muss ich dir zustimmen, ich hatte auch nie was mit Drogen zu tun und auch Alkohol habe ich nur wenig genossen. Die Filme kenne ich zwar ein paar, jedoch auch nicht alle. Trotzdem haben mich ein paar Szenen wieder in meine Vergangenheit eintauchen lassen. Doch ich weiß nicht ob die Altersgruppierung für dieses Buch eher bei jüngeren zu suchen ist. Den die kennen diese Filme und Musik ja noch weniger wie wir.
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Ja, schon, Kingle, aber beim Begräbnis der Mama ist man - ob man will oder nicht - einfach fertig. Ich habe übrigens das geliehene Buch zurückgeschickt heute - so ungefähr nach 2 Jahren .. wer nicht so viel Geduld wie der King hat, sollte mir nix leihen.
Zum einen tut er doch nur das was seine Mutter sich für das Begräbnis gewünscht hat, nämlich ein Lied von Billy Idol. Zudem denke ich hat ja Sam und sein Vater schon zuvor viel zu lange gelitten und auch die Tage nach dem Tod war er total fertig. Vielleicht sind dann da einfach bei der Beerdigung keine Tränen mehr da? Ich denke jeder trauert anders an so einem Tag, die einen können nicht weinen die anderen dafür die ganze Zeit.
Ob es eine Show ist kann ich nicht sagen, da es heute wirklich Menschen gibt die ihre Beerdigung gerne anders haben möchten. Ich war bisher noch auf keiner wo es so eine Show gabe, aber ich denke das es sowas gibt.
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Selbst dann hält sich die Trauer bei mehr oder weniger Menschen in Grenzen. Ich freue mich für Alle, die eine glückliche Eltern-Kind-Beziehung haben und hatten, aber das ist keine Selbstverständlichkeit. Oder wenn ich mitbekomme, wie sofort nach dem Tod ums Erbe gestritten wird, egal was die Eltern wünschten ... Ein Freund von mir arbeitet als Nachlassverwalter und was der so erzählt, das kann einem den Glauben an die Menschheit verlieren lassen.
Deshalb: Es gibt Solche und Solche.
Da würde ich nicht mit Dir wetten ;)
Da muss ich dir zustimmen, ich habe auch schon das Gegenteil erlebt. Von daher gebe ich dir recht, jeder trauert anders, wie ich ja schon zuvor geschrieben habe.
 
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Amena25

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23. Oktober 2016
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Großartig fand ich dann das Begräbnis, Sam auf der Gitarre und seine Schwester an der Orgel, es sind Szenen wie diese, die diesen Roman trotz der Ereignisse nie vollständig in Trostlosigkeit abgleiten lassen.

Auch wenn es etwas unrealistisch und filmreif wirkt, mir hat diese Szene trotzdem gut gefallen. Es ist ja nicht so, dass alle in Begeisterungsstürme ausbrechen bei Sams und Jeans ,,Konzert" ;)
Es nimmt der ganzen Beerdigungssituation auch etwas von ihrer Tristesse.