Unbedingt!Darf ich das weiterdenken...?
Danke für die bereichernden Bezüge!Mir sind die biblischen Anklänge im letzten Teil aufgefallen,
Unbedingt!Darf ich das weiterdenken...?
Danke für die bereichernden Bezüge!Mir sind die biblischen Anklänge im letzten Teil aufgefallen,
Das gilt aber auch für dich ebenso wie für alle anderen! Ich finde es echt toll, wie diskussions- und interpretationsfreudig ihr bei diesem Buch alle seid - es lohnt sich total, genau hinzuschauen. Auch die Bibelanlehnungen: hätte ich niemals nicht gesehen. Habt vielen Dank! Gemeinsam sieht man einfach mehr (zumindest, wenn es was zu sehen gibt).sondern auch über alles, was ihr hier so äußert und was mein Verständnis fürs Buch nochmal erweitert und vertieft.
Ja, das finde ich auch. Diese Stelle - wo Kari zu Mari spricht - sieht von außen wirklich wie ein grober Holzschnitt aus, kantig und wortmager, aber in diesem einem Satz übermittelt sie Mari so viel Trost!Ganz, ganz wunderbar und tröstlich.
Sie versucht, es besser zu machen, als die anderen bei ihr. Zu irgendetwas muss ihr Unglück ja gut gewesen sein und vielleicht gibt ihr der Umstand, dass sie jetzt helfen konnte, selbst etwas zurück.Kari überwindet offenbar ihre eigene Verzweiflung, indem sie anderen hilft. Das sind so Abgründe, durch die sie schon gegangen ist.
Und vielleicht ändert sich auch etwas in der Beziehung zu den Inselbewohnern. Ich kann mir schwer vorstellen, dass sie ihr genauso ablehnend begegnen wie zuvor.Sie versucht, es besser zu machen, als die anderen bei ihr. Zu irgendetwas muss ihr Unglück ja gut gewesen sein und vielleicht gibt ihr der Umstand, dass sie jetzt helfen konnte, selbst etwas zurück.
Ja genau!Sie versucht, es besser zu machen, als die anderen bei ihr.
Das hab ich exakt genauso empfunden, auch wenn es gegen Ende wieder besser wurde .Dieser Abschnitt hat sich für mein Empfinden etwas gezogen
Hier hatte ich eher den Wahnsinn (wie bei Andreas) im Kopf - aber deine Interpretation ist auch möglich .Er hat eine Begegnung mit dem Tod (der Gesichtslose) - zumindest interpretiere ich das so.
Vielleicht weil sie näher am Geschehen dran waren als sie im "Hellen" zugeben wollten und sich später umso mehr geschämt haben? Wir wissen es nicht - interpretieren kann man viel *g*.Manche Leute haben sich im Schweinestall versteckt, weil sie nicht gesehen werden wollen. Warum nicht?
Ja, das fand ich ein so überragend tröstliches Bild - totale Gänsehaut .Schön fand ich die Insel des Lichts in Ingas Zimmer, wo die Mutter Totenwache hält.
Sehe ich genauso!Da sehr vieles offen bleibt und es Vesaas meiner Meinung nach darum geht zu zeigen wie schnell der Mensch seine Besinnung verlieren kann, welche Rolle Gruppendynamik spielt und was nach dem "Aufwachen" (dem Ende der Hetzjagd) mit einer Gemeinschaft passiert
Ja, die stoische Ruhe und das Nichtgesagte drücken "mehr" Trauer aus als es Tränen können. Aber wie ich schon in einem anderen Abschnitt schrieb: die "richtige" Art zu trauern gibt es nicht - da muss jeder für sich seinen Weg finden.Äußerlich ja - gerade in diesem Text hat für mich das Ungesagte aber ein großes Gewicht. Es schwingt immer etwas mit, das mir die Erschütterung der Eltern durchaus vermittelt.
Die Scheune hat für mich etwas kathedralenhaftes - da geht man ja auch zur Buße hin.Sie sind in die Scheune gekommen in der Hoffnung auf Absolution. Doch Karl dankt ihnen nicht. Sie erkennen, dass sie alleine sind, alleine mit ihren Taten leben müssen. Einige verkriechen sich im dunklen, dreckigen Schweinestall - sie begeben sich auf Augenhöhe mit den Schweinen, die auch nur ihren Trieben folgen. Ich sehe das wie die Totenwache von Haug und Dal als eine Art Buße.
Besser kann man es nicht ausdrücken, liebe @Irisblatt !Ich assoziieren ja gerne rum. Ein Keim ist ein Symbol für Hoffnung und Leben. Wenn ein Samenkorn keimt, dann entwickelt sich etwas, wird es gehegt und gepflegt und bekommt alles, was es braucht, dann entsteht eine kräftige Pflanze, die auch widerstandsfähig ist.
Hier wird ein Keim genannt, der unter dem Staub war - Staub und verdeckt sein, sind keine Idealbedingungen - aber nichtsdestotrotz ist es ein Keim. Es besteht Hoffnung auf ein Leben nach den Ereignissen.
Dann fallen mir natürlich noch die eher negativen Redewendungen rund um Keim ein: Etwas im Keim ersticken, der Keim des Bösen - in diesen Fällen möchte man nicht, dass aus dem Keim eine kräftige Pflanze wird.
Jeder Mensch hat die Anlage, zu Grausamkeiten - diesen Keim gilt es zu ersticken. Den Keim der Menschlichkeit hingegen gilt es zu hegen. Vermutlich ist Karl derjenige, der den Keim des Bösen am besten im Griff hat. Allerdings hat auch er noch Entwicklungsbedarf, wenn es um sein Mitgefühl gegenüber Rolv geht.
Es ist, als ob die Tiere alles genauso durchmachen wie die Menschen. Am Anfang ein Mord im Schweinestall und am Ende die Sanftmut des Pferdes.Meine Lieblingsszene des ganzen Buches ist, als die Braune an Rolv knabbert. Hier präsentiert sich ein Tier mal wieder empathischer und menschlicher als der Mensch selbst. So etwas nimmt mich immer mit.
Das hat mir auch gut gefallen, Inga ist ja in dem ganzen Chaos zur Randfigur geworden.Schön fand ich die Insel des Lichts in Ingas Zimmer, wo die Mutter Totenwache hält.
Kari Ness handelt sehr selbstlos, wenn man bedenkt wie sie immer behandelt wurde. Rolv brauchte diesen Anstoß definitiv, ich denke auch, dass er sich sonst viel etwas angetan hätteHier war ich von Kari Nes überrascht. Ohne sie wäre Rolv vielleicht nicht zurückgekehrt.