Wir sind uns einig: Erst Reden, dann Lachen.Das ist die emotionale Seite, die ist auch wichtig. Aber ohne die andere gehts nicht.
Wir sind uns einig: Erst Reden, dann Lachen.Das ist die emotionale Seite, die ist auch wichtig. Aber ohne die andere gehts nicht.
Das ist aber freundlich ausgedrückt!aber vielleicht zum Teil etwas langweilig,
Ja, aber unbedingt. Ich weiß gar nicht wie ich diese Längen überlebt habe. Die Hälfte der Seiten hätte es auch getan.Man hätte lektorisch straffen und kürzen müssen.
Das sehe ich auch so. In dem ganzen überfrachteten Wust von "klugen" Sätzen, die irgendwie bedeutsam klingen sollen und der handlungsarmen Detailverliebtheit, die die eigentliche Handlung immer wieder vernachlässigt, verschwimmen Ziel und Funktion und werden fast unkenntlich.Aber @ Literaturhexle hat die verschiedenen Anliegen des Autors gut herausgearbeitet, bei ihm gehen sie in der ausufernden Handlung eher verloren.
Ja, strengt mich auch nur noch an. Ein Roman, bei dem die Erzählinstanz sich selbst abfeiert und das auf eine Art, die die eigene Cleverness und einen Genieverdacht gegen sich selbst unterstreicht - nicht meins, dabei liebe ich besondere Erzählinstanzen.Alles Mögliche, Sätze, die purer Blödsinn sind - das Ausschweifende, die Beispiele, die gesuchten Bonmots, alles.
Es beruhigt mich, dass Du das genauso siehst. Es liegt also nicht nur an mir, dass mich das Buch überhaupt nicht erreicht hat.Das sehe ich auch so. In dem ganzen überfrachteten Wust von "klugen" Sätzen, die irgendwie bedeutsam klingen sollen und der handlungsarmen Detailverliebtheit, die die eigentliche Handlung immer wieder vernachlässigt, verschwimmen Ziel und Funktion und werden fast unkenntlich.
Ganz bestimmt nicht. Für mich ist das tatsächlich ein Roman, in den ich zumindest augenblicklich mit viel Aufwand etwas reininterpretieren müsste, damit ich ihm etwas „abgewinnen“ kann. Aber da bin ich ab einem gewissen Punkt nicht mehr gewillt . Wenn dies eintritt, ist das für mich ein Zeichen dafür, dass das Buch und ich nicht wirklich zusammenpassen. Ich stelle für mich dann auch immer das „Handwerk“ infrage. Es gibt eben Romane wie „Nachleben“ oder „Eine Laune Gottes“ - da passt alles, sie funktionieren auf allen Ebenen und sie öffnen sich unmittelbar für Interpretationen. Das begeistert mich, wenn Autoren das so hinbekommen! Oder das Buch muss so mitreißend mich in eine andere Welt entführen, dass das „Literarische“ gar nicht mehr so wesentlich ist. Dafür kann ich mich auch begeistern. Hier ist im Augenblick aber weder das eine noch das andere gegeben.Es liegt also nicht nur an mir, dass mich das Buch überhaupt nicht erreicht hat.
Den fand ich auch sehr gelungen!der Einstieg auf S. 226 ist klasse: "Es heißt, manche Bücher altern schlecht..."
Ja, Rico kommt da nicht gut weg und schmarotzt sich durch's Leben! Als er weg ging, konnte ich das ja noch nachvollziehen, aber dass er schon mal aus Dussligkeit seinen Pass vergaß.......... . Und da hört er auf und dortGelungen finde ich die abwechselnde Erzählweise: mal erleben wir Rico, mal Simon. Dadurch wird die Diskrepanz zwischen den beiden deutlich: Simon hat fleißig gearbeitet..........
Wenn man liest, w a s für einen Aufwand er damit betrieben hat! Wenn er diesen Aufwand geschickt eingesetzt hätte, hätte er wahrscheinlich auch das Ruder auch rumreißen können. Aber da kommt schon der Gedanke auf, ob er das überhaupt will! (Bei solchen Typen sind ja immer die anderen schuld! Selbstreflektion? Fehlanzeige!Indessen hat sich Rico ein Netz aus Lügen gesponnen.
Ohja, solche Menschen gibt es! (Dass er Simón rausgeschmissen hat, konnte ich ja sogar nachvollziehen! )Onas Vater z.B. reicht es nicht, Simon rauszuwerfen und kein Geld in sein Projekt zu stecken, nein, er muss ihm seine ganze Karriere verbauen
*Giggel* so habe ich das auch interpretiert!indem er mit dessen Tochter anbandelt. (Die Folgen hätte er wirklich vorhersehen können - aber vermutlich wähnt er sich noch immer manchmal in einem Abenteuerroman und kann nicht anders.)
Och, ich kenne da ein paar weibliche Veganer, die scheint der Autor auch zu kennen!Die Frauen sind meist in einer Mission unterwegs, aber ihre Mission wird oberlehrerhaft vorgetragen, sie dozieren und Simon findet es nervig.
*Gg* an diese Zeit kann ich mich auch noch seeeeehr gut erinnern! Diskutieren ging über alles! Stundenlang!"Dinge renken sich nicht ein, indem man ein ernstes Gespräch führt, sondern indem man mit jemandem wieder richtig lachen kann." In den Siebzigern, die mich (Jahrgang 1957) geprägt haben, war das ernsthafte Gespräch eine Art Fetisch. Man glaubte, schlechthin alles mit einem ernsthaften Gespräch lösen zu können.
Mir auch!Also das Kapitel über die Lachszucht zum Beispiel hat mir sehr gut gefallen.
Ich weiß, was du meinst, finde aber, dass das nur nach außen hin stimmt. Rico ist in meinen Augen eine tragische Figur. Eigentlich hätte er so große Möglichkeiten, versaut sie sich aber selbst durch notorische Lügen und eine völlig falsche Selbsteinschätzung. Ein hochintelligenter Mann, der wie ein lächerlicher Hanswurst daherkommt. Aber innerlich zerrissen und wahrscheinlich mit großen Selbstvorwürfen.Bei solchen Typen sind ja immer die anderen schuld! Selbstreflektion? Fehlanzeige!
Wieso 'aber'? Deine Meinung ergänzt doch nur meine Beschreibung von Rico!.... finde aber, dass das nur nach außen hin stimmt.
Das "Aber" galt deiner Anmerkung "Selbstreflexion? Fehlanzeige". Das glaube ich nämlich gerade nicht. Weil ich meinte als Leser seine innere Zerrissenheit spüren zu können, seine Selbstzweifel und damit eben auch die Reflexion. Auch wenn er sie nach außen hin nicht geäußert haben mag.Wieso 'aber'? Deine Meinung ergänzt doch nur meine Beschreibung von Rico!
Schick uns mal ein paar in die Leserunde. Nur der Duft reicht nichtWundert Euch also nicht, wenn bald ein köstlicher Plätzchenduft in der Luft liegt! )
Es steht zwar Simon im Mittelpunkt, aber Rico dürfte genauso sich selbst überlassen aufgewachsen sein - nur dass er keinen großen Cousin-Bruder hatte...Weil ich meinte als Leser seine innere Zerrissenheit spüren zu können, seine Selbstzweifel und damit eben auch die Reflexion.
Seine Zerrissenheit und seine Selbstzweifel: JA! Reflexion: immer noch NEIN!Das "Aber" galt deiner Anmerkung "Selbstreflexion? Fehlanzeige". Das glaube ich nämlich gerade nicht. Weil ich meinte als Leser seine innere Zerrissenheit spüren zu können, seine Selbstzweifel und damit eben auch die Reflexion. Auch wenn er sie nach außen hin nicht geäußert haben mag.
Da gebe ich Dir sowas von Recht! Leider lernen das manche nie! (Und am schärfsten finde ich es dann noch, wenn sie damit kokettieren, dass sie 'immer Kind geblieben sind'! )Rico ist ein eher trauriger Held, ein ewig Kind gebliebener. Aber so hart kann ich mit ihm auch nicht ins Gericht gehen. Wahrscheinlich, weil seine Verletzungen für uns Leser doch iwie sichtbar sind. Damit will ich sein Verhalten aber keineswegs rechtfertigen. Er sollte in seinem Alter Verantwortung tragen können. Er ist verkorkst.
Genau das ist mein Problem. Mir fehlt dann einfach irgendwann die Geduld und der Enthusiasmus. Ich kann mich kaum dazu aufraffen, nun noch die letzten Abschnitte über mich hinweg plätschern zu lassen...Die hier benannten womöglichen Aussagen des Romans - ja, kann sein. Aber wenn ich sie wie Nadeln im Heuhaufen suchen muss, weil hier viel um nichts herum geschrieben wird und einen einfach nur einlullt, dann mag ich einfach nicht mehr nach möglichen Bedeutungsebenen suchen.
So etwas verstehe ich auch nicht! Aber ich kenne solche Familien: da wird ein Thema (meistens ein Neidthema - 'die und jene bekommen alles in den Hintern geschoben') bis zum Erbrechen immer wieder durchgekaut, stundenlang mit wachsender Begeisterung, aaaaaber was bei den einzelnen Familienmitgliedern los ist, was die bewegt......... nix!!!! Absolut nix!!!!! Da sind die normalsten Dinge nicht bekannt! Da wird einfach nicht drüber geredet! Für mich auch absolut unverständlich!Was ich überhaupt nicht verstehe: Das Baraja soll jetzt geschlossen werden. Die Stammkunden wissen davon, aber Simón erfährt es nicht von seinen Eltern. Warum reden die nicht mit ihm??? Vielleicht hätte er noch eine Idee, wie das Lokal zu retten ist, würde womöglich selbst mit einsteigen? Aber auch er nimmt es jetzt einfach so hin, ein wenig deprimiert, aber so what.