Ich bin schon durch mit dem Buch und wollte nur nicht zuweit vorpreschen.Habt ihr sie Diskussion aufgegeben @Renie@ulrikerabe ?
Nein, ich habe nicht aufgegeben und habe den Roman in einem Rutsch zu Ende gelesen. Ich bin nur an einem Punkt angelangt, dass ich U.s Handlungsweise nicht mehr verstehen konnte. Daher fällt es mir schwer, mich bei der Diskussion einzubringen. Verrückterweise hat mir das Buch gefallen, weil ich es sprachlich sehr genossen habe. Wäre der Roman ein Mensch, würde ich ihm sagen: "Ich verstehe dich nicht. Aber ich mag dich trotzdem."Habt ihr sie Diskussion aufgegeben @Renie@ulrikerabe ?
Mein Verständnis habt ihr. Durch diesen Abschnitt habe ich mich gequält. Die ganze Grundstimmung ist befremdlich. Diese E. (Auch die Tatsache, dass wir keine Namen erfahren, schafft Distanz) ist ebenfalls eine unterkühlte, maskenhafte Person. Sie schläft mit Männern, empfindet aber nichts. Sie liebt eine Puppenstube, kreiert Paradiese für reiche Bürger. Am Ende bekommt U. seine Totenmaske. Man könnte wahrscheinlich jedes Kapitel durchdiskutieren. Es befindet sich viel Symbolik im Roman. Doch ehrlich: dieser Roman ist dermaßen fernab von meiner Lebens-und Verstehenswirklichkeit, dass mir das Interesse daran fehlt. Es ist alles so seltsam. Auch U. ist nicht ganz koscher, er wird ja auch von E. als Gespenst bezeichnet. Diese Manie, Körperabdrücke zu nehmen, ohne sich davon trennen/sie verkaufen zu wollen, lässt ebenfalls auf eine schwierige Psyche schließen.
Mich würde eure Meinung interessieren. Seid ihr am Ende auch nur noch froh gewesen, fertig zu sein?
Ich frage mich bei der Lektüre immer mehr nach dem Sinn. Der ganze Text ist unglaublich distanziert geschrieben. Der Schriftsteller, der der Ich-Erzähler ist, hat zu zwei Frauen eine Beziehung bzw. etwas, was er als solches bezeichnen könnte. Er lässt keine Nähe zu genauso wie auch die Frauen, mit denen er zusammen ist, keine Nähe zulassen. Alles ist unglaublich kalt und ohne Sinn- und Zweckzusammenhang. Deshalb irritiert ihn auch so die ganz einfache und eigentlich vollkommen verständliche Frage des Warums von Seiten der Schriftstellerin. Sie wirft ihn praktisch komplett aus der Bahn, bringt ihn zum Schreiben des Berichts, verfolgt ihn darin immer wieder, aber er nähert sich nicht nur nicht der Antwort auf die Frage, sondern er nähert sich noch nicht einmal der Frage an sich. Ich lese, aber ich finde keinen Anknüpfungspunkt, der mein Interesse oder Gefühl wecken könnte.
Korea muss so kalt sein!
Ist leider der Schluss, den ich ziehen muss.
Ich kann mich nur anschließen. Ich quäle mich durch die Seiten, wo ich die ersten 150 Seiten total spannend fand. Ich bin zwar schon durch, aber es ist leider kein Buch, über das ich gerne schreibe, bin eher froh, das Ende erlangt zu haben. Ich finde, dass E. hier nicht reinpasst, der ganze Kontext schien mir wie aus den Fingern gesaugt zu haben.
Ihre gelegentlichen Absenzen verwirren U, und mich auch.
L. taucht nur mehr indirekt auf, da E. die Skulturen von L.'s Händen für einen Kunden erwerben will. U. will sich nicht davon trennen. Ist es das künstlerische Werk oder die Erinnerung an L. an dem er hängt?
Diese E. (Auch die Tatsache, dass wir keine Namen erfahren, schafft Distanz) ist ebenfalls eine unterkühlte, maskenhafte Person. Sie schläft mit Männern, empfindet aber nichts. Sie liebt eine Puppenstube, kreiert Paradiese für reiche Bürger. Am Ende bekommt U. seine Totenmaske.
Man könnte wahrscheinlich jedes Kapitel durchdiskutieren. Es befindet sich viel Symbolik im Roman. Doch ehrlich: dieser Roman ist dermaßen fernab von meiner Lebens-und Verstehenswirklichkeit, dass mir das Interesse daran fehlt. Es ist alles so seltsam.
Auch U. ist nicht ganz koscher, er wird ja auch von E. als Gespenst bezeichnet. Diese Manie, Körperabdrücke zu nehmen, ohne sich davon trennen/sie verkaufen zu wollen, lässt ebenfalls auf eine schwierige Psyche schließen.
Deshalb irritiert ihn auch so die ganz einfache und eigentlich vollkommen verständliche Frage des Warums von Seiten der Schriftstellerin. Sie wirft ihn praktisch komplett aus der Bahn, bringt ihn zum Schreiben des Berichts, verfolgt ihn darin immer wieder, aber er nähert sich nicht nur nicht der Antwort auf die Frage, sondern er nähert sich noch nicht einmal der Frage an sich.
Korea muss so kalt sein!
Ist leider der Schluss, den ich ziehen muss.
Verrückterweise hat mir das Buch gefallen, weil ich es sprachlich sehr genossen habe. Wäre der Roman ein Mensch, würde ich ihm sagen: "Ich verstehe dich nicht. Aber ich mag dich trotzdem."
Ich kann mich nur anschließen. Ich quäle mich durch die Seiten, wo ich die ersten 150 Seiten total spannend fand. Ich bin zwar schon durch, aber es ist leider kein Buch, über das ich gerne schreibe, bin eher froh, das Ende erlangt zu haben. Ich finde, dass E. hier nicht reinpasst, der ganze Kontext schien mir wie aus den Fingern gesaugt zu haben.
Und schon fühle ich mich nicht mehr alleinMir gefällt das Buch, auch wenn es so ziemlich das Gegenteil eines Wohlfühlbuches ist...
Das ist doch immer das Tolle am gemeinsamen Lesen: Alle lesen dasselbe Buch und nehmen es dennoch grundverschieden auf. Ich kann gönnen und freue mich, wenn es euch @Renie und @Mikka Liest gefallen hatJa, seltsam ist es auf jeden Fall, aber ich bin dennoch fasziniert von dem Buch! (Oder vielleicht gerade deswegen?)
Das ist doch immer das Tolle am gemeinsamen Lesen: Alle lesen dasselbe Buch und nehmen es dennoch grundverschieden auf. Ich kann gönnen und freue mich, wenn es euch @Renie und @Mikka Liest gefallen hat
Ja, eigentlich kannst du mit aus meiner Sicht befremdenden Texten weit besser umgehen als ich. Für mich schwebt Kafka in einer anderen Welt, aber ich kenne nur wenige Kurzgeschichten (über meine Kinder) und "Die Verwandlung" aus der wunderbaren Playmobil-serie "Klassik to go"...Eigentlich müsste ich diese "Distanziertheit", die durch die Abkürzung der Namen entsteht, von Kafka gewöhnt sein -
DAS kannte ich zum Beispiel noch nicht - werde ich mir aber gleich heute Abend mal anschauen *g*. Danke für den Hinweis darauf!!!"Die Verwandlung" aus der wunderbaren Playmobil-serie "Klassik to go"...