- Auf der Suche nach einer Würde
- Die Abfahrt des Zuges
- Wo wart ihr in der Nacht
- Dona Frozinas Finessen
Na klar, über manche Dinge spricht man nicht - insbesondere in der damaligen Generation und erst recht nicht mit Männern über "Frauenthemen". Der gute Eduardo hat damit eine Scham-Grenze überschritten, auch, wenn er es sicherlich gut meinte. Und grässlich ist diese Form der Banalisierung der Menstruationsschmerzen, der Mann hat keine Ahnung.Kann mir jemand erklären (ich meine das wirklich ernst!!!!), warum das etwas Grässliches war und dass man da nur vor Scham erröten konnte?
Ich glaube, das Problem hast Du, weil Du mit der heutigen Zeit vergleichst. Damals alterten die Menschen schneller und die Lebenserwartung war eine andere. Wikipedia sagt:Liegt ihre Einschätzung dieses Altesrabschnitts (knapp 70) daran, dass sie selbst mit knapp 57 Jahren schon starb?
Hut ab, ich bin ausgestiegen.Bei der Geschichte 'Wo wart ihr in der Nacht' war ich echt stolz! Stolz auf mich, dass ich durchgehalten und die ganze Geschichte gelesen habe!
Donnerwetter, da habe ich scheinbar doch etwas verpasst.Doch sie streuten gemahlene Pfefferschoten auf ihre Genitalien und krümmten sich vor brennenden Schmerz. Und plötzlich der Hass............'
Danke schön für die Erklärung! (Das hat mich wieder einmal in meiner Freude bestärkt, in der heutigen Zeit leben zu dürfen! )Na klar, über manche Dinge spricht man nicht - insbesondere in der damaligen Generation und erst recht nicht mit Männern über "Frauenthemen". Der gute Eduardo hat damit eine Scham-Grenze überschritten, auch, wenn er es sicherlich gut meinte. Und grässlich ist diese Form der Banalisierung der Menstruationsschmerzen, der Mann hat keine Ahnung.
Boah, Du hast etwas gespürt? Ich habe weder was gespürt, noch verstanden!Dona Frozinas Finessen
Clarice muss gut gelaunt gewesen sein, als sie diese Geschichte geschrieben hat. Ich verspüre nämlich eine humorige Grundstimmung zwischen den Zeilen. Aber verstanden habe ich das Ende der Geschichte trotzdem nicht.
Huiiiii, das ist krass! Wie ich weiter oben schrieb 'Dann fiel mir ein, dass die heutigen 'älteren Herrschaften' ja ca. 10 Jahre jünger wirken als in früheren Jahren! (Vielleicht liegt es da dran! ' hatte ich auch schon an den Unterschied zu heute gedacht, aber wenn ich mir bewusst mache, dass ich in früheren Jahren einer 120-Jährigen entsprochen hätte,............Lebenserwartung Brasilien:
1950 bis 1955 50,8 Jahre
1980 bis 1985 63,5 Jahre
2015 bis 2020 75,6 Jahre
Wenn Du also die Figuren von damals in die heutige Zeit transportieren willst, entspräche eine Ü70-jährige aus diesen Geschichten einer um die 120-Jährigen in der heutigen Zeit. Und das ist definitiv alt, da kann frau auch schon mal geistig nicht mehr auf der Höhe sein und an körperlichen Wehwehchen leiden.
Im Taxi wusste sie ja auch ihre eigene Adresse nicht mehr. Ich fürchte die Diagnose ist eindeutig.Sie scheint verwirrt, wenn nicht dement zu sein.
Auch ich bin über diesen Satz (auf Seite 255) gestolpert und ja, ich habe es auch als ein kurzes Heraustreten aus der Geschichte empfunden. Beschwert sich da tatsächlich eine Protagonistin über ihre Schöpferin?!'Diese Clarice war ganz schön lästig'? (Schreibt sie da wirklich von sich, der Schriftstellerin?
Über das Geschriebene von Renie hinaus würde ich aus meiner heutigen Sicht noch hinzufügen: Ich würde vor Fremdscham versinken, wenn mein erwachsener Partner zu mir ernsthaft sagt: "Hast du Wehweh?" Wie zu einem kleinen unmündigen Kind. Aber in Sinne der Entstehungszeit gesehen, kannte der Mann sicherlich auch keine besseren Worte für "Menstruationsschmerz" als "Wehweh"...Danke schön für die Erklärung! (Das hat mich wieder einmal in meiner Freude bestärkt, in der heutigen Zeit leben zu dürfen! )
Ganz eindeutig. Denn es wird ja auch gleich im nächsten Satz der Bezug zur Vorgeschichte "Auf der Suche nach einer Würde" hergestellt, indem gesagt wird: "Sie brachte die Alte dazu zu schreien: 'Wo ! ist! hier! der! Ausgaaaang!'" Da muss ich schon sagen: Hut ab, warum auch immer eingebaut, aber ich habe noch nie in einerm Kurzgeschichtensammlung einen so dermaßen direkten Bezug zu einer vorherigen Geschichte gelesen. Was mir als Leserin das jetzt bringt, weiß ich auch nicht. Aber immerhin etwas, was ich glaube verstanden zu haben...Beschwert sich da tatsächlich eine Protagonistin über ihre Schöpferin?!
Hmmmm, das sehe ich nicht ganz so streng! Als Frisch/Jung-Verliebte fallen etliche sogar in eine Babysprache, wirken für andere albern! (Wenn sie sich in späteren Jahren noch mal hören könnten, wäre ihnen das damals Gesagte vielleicht sogar selbst peinlich! )Über das Geschriebene von Renie hinaus würde ich aus meiner heutigen Sicht noch hinzufügen: Ich würde vor Fremdscham versinken, wenn mein erwachsener Partner zu mir ernsthaft sagt: "Hast du Wehweh?" Wie zu einem kleinen unmündigen Kind. Aber in Sinne der Entstehungszeit gesehen, kannte der Mann sicherlich auch keine besseren Worte für "Menstruationsschmerz" als "Wehweh"...
Das ist doch schon mal ein guter Grund!Die Geschichte habe ich ebenso wie @otegami ganz stolz bis zum Schluss durchgehalten, aber auch irgendwie nur, um mir tolle Zitate für meine Rezension zu markieren.
Da gebe ich Dir vollkommen Recht! Bei 'Kissinger' und 'Viva' habe ich echt gegrinst.Da muss auf S. 232 echt erklärt werden, wer Händel ist, wenn jemand es aus dem Radio hört? Wenn im Text auf S. 233 schon alles dazu gesagt wurde, dass es sich bei "J'attendrai" um einen Titel Edith Piafs handelt, muss es in den Anmerkungen nochmals gesagt werden? Auf gleicher Seite muss in den Anmerkungen erläutert werden, wer Kissinger war? Aber die Anmerkung #23 auf Seite 235 gibt keinerlei Auskunft zu den "vollen Zähnen", selbst im Verweis auf #34? Auf S. 249 muss wirklich durch die Anmerkungen "Viva!" als Ausruf für "Leben!" erläutert werden??? Das habe ich hier gehäuft als merkwürdige Wahl der Anmerkungen empfunden.
Ah. Ich bin nicht alleinwerde ich doch wieder zum Ende der Geschichte abgehängt. Scheinbar fehlt mir immer der letzte Schritt, um in die Gedankenwelt der Clarice vorzudringen.
Ja. Für mich auch. Und das Futtern der Schlaftabletten wird sie nicht lichter machen...für mich ist die Dame eindeutig dement mit wenigen lichten Augenblicken.
Genauso empfinde ich es auch. Am liebsten hätte ich meinem Beitrag vorangestellt: "Ich will nicht mehr. Hab keine Lust mehr. Können wir jetzt wieder nachhause?"das mag alles bedeutungsschwanger und interpretierbar sein - ich habe aber die Lust verloren.
Jaaaa.Genauso empfinde ich es auch. Am liebsten hätte ich meinem Beitrag vorangestellt: "Ich will nicht mehr. Hab keine Lust mehr. Können wir jetzt wieder nachhause?"