4. Leseabschnitt - 3. Teil, Kapitel 9 bis 11 (Seite 231 bis 309)

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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Napoleon Morrissey wird ermordet aufgefunden und Father Damien verdächtigt Mary Kashpaw. Ich weiß nicht. Ich traue das eher Pauline Puyat zu. Was sagt ihr?
Kann mich da nicht so ganz festlegen, allerdings könnte Marys Durchsetzungsvermögen gepaart mit ihrem Gerechtigkeitssinn durchaus zu so einer Tat führen. Pauline traue ich es aber auch zu......Hilgegarde scheint sich allerdings ziemlich sicher zu sein, dass es Mary war. Mal schauen, ob wir es noch genauer erfahren
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Mary ist Damien sehr zugetan, dass hat dieser Abschnitt sehr deutlich gezeigt. Ihre Vertuschungen haben aber sicher auch eigennützige Interessen, denn so bleibt ihnen Father Damien erhalten.
Die Liebelei war sehr herzzerreißend, ein starker Entschluss dem Reservat treu zu bleiben und sich gegen die Liebe zu stellen. Agnes hatte arg zu kämpfen, aber Mary hat sie heraus leiten können. Louise Erdrich spielt hier sehr intensiv mit indianischen Bräuchen, das gefällt mir irgendwie, auch wenn sich vieles mit dem rationalen Verstand ja nicht erklären lässt.
 

ulrikerabe

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Father Damien bekommt Besuch, von Father Gregory und von der Liebe/vom Verlangen. Erstmal fand ich das Ganze sehr schön beschrieben. Ihr langsam erscheinendes Empfinden, ihre Weigerung dem Nachzugeben, dann doch eine Hingabe, dann ihr Abwägen und dann ihre Entscheidung für die Indianer. Und Mary Kashpaw ist die ganze Zeit da und wacht, ich meine sie hat etwas mitbekommen und als sie Father Damien schlafend betrachtet, das haarlose Kinn betrachtet und ihn dann durch die Rasierutensilien schützt und ihm hilft wieder zurückzufinden und auch die Hilfe von Nanapush in der Schwitzhütte. Hier zeigt es sich was für einen Stellenwert Father Damien inzwischen bei den Indianern hat. Und auch hier wundert es mich dass Father Damien seine Soutane ausziehen soll/darf, das Hemd aber nicht. Ahnt auch Nanapush etwas?
Louise Erdrich hat da einen sehr klingenden Ton angeschlagen. Ich fand die Verbindung zwischen Agens und Gregory eigentlich ziemlich traurig. Traurig, weil hier soviel, aus so vielen Gründen nicht sein kann. Der eine Priester eine Frau, der "richtige" Priester unterliegt dem Zölibat. Das kann, darf nicht sein. Hier kommt ganz stark dieser Widerstreit in Agnes/Damien zum Ausdruck.
 

ulrikerabe

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14. August 2017
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Die Feindschaften innerhalb der Ojibwe-Familien sind interessant und irgendwie gar nicht wirklich in ihrer ganzen Intensität für Außenstehende zu erfassen. Dass die Feindschaften in den Familien soweit gehen, dass sich gegenseitig gleich umgebracht wird, also gleich mal fünf Opfer auf einmal, das ist schon heftig. .
Seltsamerweise musste ich bei der Szene mit dem Mordversuch mit dem Auto im See an Stephen King denken. Ich forsche noch, woher die Assoziation kommt. :)

Vielleicht ist es einfach nur das perfekte Erzählen...
 
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parden

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Auch wenn ich nicht jeder Entwicklung folgen kann - die geisterhaften Erscheinungen erschließen sich mir nicht wirklich - gefällt mir der Roman weiterhin. Erdrich schafft solch eine schöne Annährung von Indianerbräuchen und Christentum - friedvoll und harmonisch. Nun gehen die Clans selbst alles andere als harmonisch miteinander um, aber dazu wurde hier ja schon einiges geschrieben. Mich rührte die Liebe zwischen den beiden Patern sehr, die Zerrissenheit bei der letztendlichen Entscheidung kam glaubhaft rüber.

Bezüglich des Hundes, der der Suppe 'entstieg' - begeben sich Indianer nicht auch in bestimmten Ritualen in einen Rauschzustand und 'sehen' dann Dinge, die man ansonsten nicht sehen kann? Insofern: wer weiß, was in der Suppe war... Aber Agnes erschien dieser Hund als Teufel, der sie in Versuchung bringen will.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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Es stellt sich die Frage, ob der Hund der Fantasie von Agnes entsprungen ist, oder tatsächlich erschienen ist. Vorher ist er ja schon mal aus der Ferne aufgetreten, in Begleiitung eines Mannes. Er scheint ja eine Anlehnung an den Teufel und dessen Versuchungen zu sein und kündigt schon das Auftreten von Father Wekkle an.
Könnte der Hund nicht auch eine Parallele zur indianischen Mythologie ziehen, in der junge Indianer auf der Suche nach ihrem Totemtier in die Wildnis ziehen?
Ich sehe den Hund, wie vieles in dem Roman, als Vision an, bei der die Person, die die Vision empfängt, wahrscheinlich nicht weiß dass es eine solche ist.
Es könnte die Verbundenheit von Agnes zur alten Indianischen Kultur sein, die sie solche haben läßt, aber sie ist sich dessen (noch) nicht bewusst.
Aber so ganz genau darüber nachdenken mag ich auch nicht, ich nehme es einfach hin, dass es in der Geschichte vorkommt.
 
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milkysilvermoon

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Mir gefällt dieser Abschnitt bisher am besten. Die Episode mit dem Auto war recht spannend. Und die Liebe zu Gregory hat mich berührt, weil Agnes hin- und hergerissen ist zwischen ihrer Begierde und ihrer Aufgabe im Reservat.

Mit den ganzen mystischen Komponenten kann ich immer noch nicht so viel anfangen, aber mittlerweile bin ich in der Geschichte richtig angekommen und es hat sich ein Lesefluss eingestellt.

Ich finde es ein bisschen schade, dass die vielen Sätze in indianischer Sprache nur zum Teil erklärt werden. Manchmal bin ich nicht sicher, ob ich alles richtig verstehe.
 
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milkysilvermoon

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Father Gregory hat Agnes erkannt, aber doch nicht ihr Wesen ergründen können. Alles hätte er akzeptiert, sogar seine eigene Todsünde in den Augen der Kirche, aber das Agnes weiterhin Father Damien bleiben will, kann er nicht verstehen.

Ich denke, er ist in der Hinsicht einfach ein Mann seiner Zeit. Unvorstellbar für ihn, dass eine Frau ein Priesteramt ausübt, zumal wenn sie es gar nicht aus existenziellen Gründen müsste, da er schon irgendwie für sie sorgen könnte, wenn sie sich für ihn entscheiden würde...

Mit dieser Szene bin ich nicht wirklich klar geworden. Der Hund kann ein indianisches Symbol sein. aber wofür. Und warum sieht Agnes/Damien diesen Hund. Das stelle ich jetzt einfach in den Bereich der Metaphysik, dann kann jegliche Erklärung passen.

Mich wundert gerade, dass der Hund von mehreren von euch mit dem Glauben der Indianer und deren Mystik gesehen wird. Im Christentum kennt man den Höllenhund doch auch. Für mich steht der Hund im Roman im Zusammenhang mit dem Teufel, also der christlichen Lehre.
 

Bibliomarie

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Ich finde es ein bisschen schade, dass die vielen Sätze in indianischer Sprache nur zum Teil erklärt werden. Manchmal bin ich nicht sicher, ob ich alles richtig verstehe.

Ich hatte anfangs auch gedacht, dass es wenigstens am Ende des Buches eine Übersetzung gibt, aber leider nein. Manches erschließt sich aus dem Sinn, aber eine Erklärung wäre wirklich gut gewesen.
 
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