So ausgiebig und intensiv liest man darüber ja auch eher selten, von daher könntest du richtig liegen. Es schien ihm wichtig, diese Intensität und die Nähe gut darzustellen, fast als erzähle er aus der ErinnerungDas hätte ich ja fast vergessen: Die Liebesszene am Ende dieses Kapitels fand ich ausgesprochen gut, so intensiv, dass ich mich frage, ob dies eigene Erfahrungen von Baldwin waren.
gar nicht so abwegig."Ist sie nicht bloß die Nächste in einer langen Reihe von Heimatlosen, Streunern und Zukurzgekommenen?"
"Kunst existiert nicht in einem Vakuum, sie ist nicht nur für Sie und Ihre Handvoll Freunde da. Himmel, wenn sie wüssten, wie satt ich diesen Schwachsinn über empfindsame junge Männer habe!"
"... Ich halte mich nicht für einen empfindsamen jungen Mann."
"Nein? Sie klingen wie einer und benehmen sich auch so. Sie blicken auf jeden herab. ..." (S. 210)
"War ich gut für dich?" - "Ja. Ja. Verlass mich nie."
Das ist schon irritierend. Und zeugt von tiefen Verletzungen, schlechten Erfahrungen und Unfähigkeit zu Nähe.Sie schlief, so sein Gefühl, auch um ihn zu meiden. ... Sie war in seinem Bett, aber sie war weit weg; sie war bei ihm und doch war sie nicht bei ihm. Tief im Verborgenen passte sie auf sich auf, hielt sich in Schach, bekämpfte ihn
Für mich ist die Diskrepanz zwischen unserer und der Sichtweise der Charaktere auf Rufus sehr kurios. Für die Familie und Freunde/Bekannten war er der gute und besondere Junge. Dass er seine Freundin vermöbelt hat, lassen ihm die meisten als Auswirkung seiner nervlichen Belastung (weswegen auch immer) oder Emotionalität? durchgehen. Für mich ist er einfach ein durchgeknallter Typ, zugegebenermaßen sensibel, der seine Aggressionen nicht im Griff hat, was durch nichts zu entschuldigen ist. Ich bin gespannt, ob es irgendwo einen gemeinsamen Nenner geben wird.Was sagt uns das über Rufus, den wir in dem Buch doch noch irgendwie entschlüsseln wollen, oder? Oder zumindest wollen wir ihm näherkommen mit unserem Verständnis seiner Person. Diesen Anspruch habe ich jetzt schon an den Roman. Mal schauen, ob er mir dabei helfen wird.
Eine solche Liebesszene zu schreiben, die soviel Gefühl und Leidenschaft transportiert, ohne dabei vulgäre Namen für Sexualorgane zu benutzen, ist Kunst. Ich empfand sie als überaus ästhetisch.Das hätte ich ja fast vergessen: Die Liebesszene am Ende dieses Kapitels fand ich ausgesprochen gut, so intensiv, dass ich mich frage, ob dies eigene Erfahrungen von Baldwin waren.
Ganz mein Gedanke.Ich bin mir nicht sicher, ob man Vs schriftstellerische Versuche ernst nehmen kann, oder ob V sich einfach nur als Bohemian sehen möchte.
Hm. Das habe ich anders gelesen. Aber stimmt, die Vokabeln kommen vor. Er gibt alles, um sie zum Höhepunkt zu bringen. Das mit Besitznahme gleichzusetzen ist schon schräg.Am Ende geht V als Sieger hervor, mit Ida als Trophäe.
Ja, das gebe ich zu. Aber ich traue dem Braten nicht. Für mich sind die beiden kein Liebespaar im Sinne von "Liebe des Lebens". Ich mag die Figur Vivaldo nicht, kann mit ihm nichts anfangen und dichte ihm daher sämtliche Schlechtigkeiten an.Das mit Besitznahme gleichzusetzen ist schon schräg.
Oh Du Anspruchshexlein Sprachlich ist es sicherlich keine herausragende Lektüre, aber wie Baldwin die Stimmungen beschreibt bzw. die Seelenlagen der Menschen finde ich schon grandios. Diese Unsicherheiten, Zerrissenheiten, die Wut und der Zorn sind unglaublich gut und nachvollziehbar beschrieben, sodass sich zumindest für mich manche bisher nicht so ganz schlüssige heutige Reaktionen aus dem Bereich von Black Lives Matter und der queeren Szene wirklich erklären.Durchschnittskost würde ich sagen.
Unbedingt! Da bin ich völlig bei dir. Trotzdem habe ich eine große Distanz zu den Figuren, die doch sehr auf sich selbst fixiert scheinen. Große pathetische Worte umd nichts dahinter. Ich bin gespannt, was z.B. Vivaldi bereit ist für seine ach so große Liebe zu tun, wenn es hart auf hart kommt... Ich sehe sehr viel Oberflächlichkeit. Aber zweifellos sehr gekonnt in Worte gefasst.Diese Unsicherheiten, Zerrissenheiten, die Wut und der Zorn sind unglaublich gut und nachvollziehbar beschrieben
Ja, da lag es ganz gewiss an der Frau, wenn es ihr nicht gefiel...Ja, da war er auch schon gewesen: scheuern, schieben, stoßen und eine tiefgefrorene Frau zu wecken versuchen..
Ich werde neugierig.Eigentlich kann ich mit keinem (außer Eric) etwas anfangen. Die Charaktere sind alle ich-bezogen, die andere Menschen benutzen (meinetwegen unbewusst).
Sorry, ich habe den Eric vorweggenommen, habe bei der Vielzahl der Leseabschnitte wohl den Überblick verloren.Ich werde neugierig.
Eric wird ja bislang nur häppchenweise vorgesetzt. Im ersten Abschnitt, als Rufus ihn erwähnt, war es für mich, so als ob ich eigentlich wissen müsste wer er ist. Hier wird er beiläufig bei Richards Feier erwähnt. Ich weiß, ich muss nur weiterlesen