Ich finde es sehr interessant, wie quasi die Generation vor meiner sich an die Nazi-Zeit herantasten muss. Immer noch bin ich fassungslos, wie das totgeschwiegen wurde.
Hier dachte ich, Strobel hat selbst etwas damit zu tun. Zumindest weiß er, wer der Täter ist.
So ging es mir auch. Er war kurzweilig und hat dich gut weg gelesen.Wenn ich die Ungereimtheiten und Unwahrscheinlichkeiten außer Acht lasse, fand ich diesen Abschnitt recht spannend.
Genau. Es ist ein bisschen viel...na ja - ein Roman darf vereinfachen, aber es macht die Geschichte halt unrealistisch.
Wobei persönliches Leid persönliches Leid ist. Die wenigsten relativieren ihre eigene Situation, nur weil es andere noch härter getroffen hat. Nicht die gesamte Zivilbevölkerung hatte zudem Kriegsschuld auf sich geladen. Und ausgebombt zu sein, mit kleinen Kindern und ohne Mann stelle ich mir auch hart vor. Da darf man auch mal jammernWütend machte mich immer nur das Opfergehabe der Leute.
Sie wurden ausgebombt - sie mussten leiden - sie haben gehungert usw. Die Ursache wurde komplett ausgeblendet.
Ich habe während des Lesens auch oft darüber nachgedacht, wie die Erinnerungen an den Krieg in meiner Familie gehandhabt wurden. Meine Eltern sind während des Krieges geboren, können also nicht viel dazu beitragen. Aber meine Großeltern haben den Krieg sehr bewusst erlebt. Dennoch war der Krieg nie ein Thema bei uns. Ich habe nur später gehört, dass mein Großvater in russischer Kriegsgefangenschaft war. Da war ich aber schon größer. Das muss in den 70ern gewesen sein. Und ich musste gezielt danach fragen. Mehr war aber nicht in Erfahrung zu bringen. Ich habe also keine Ahnung, was mein Opa im Krieg gemacht hat. Es wurde einfach nicht darüber gesprochen. Insofern kann ich diese Verdrängungsversuche von Thomas Eltern und anderen in diesem Buch nachvollziehen. Der Krieg war für die Deutschen ein unangenehmes Kapitel, über das man am besten nicht gesprochen hat. Aber Vergangenheitsbewältigung durch Verdrängung funktioniert nicht. Daher ist es gut, dass die nachfolgenden Generationen den Finger in die Wunde gelegt haben und noch legen.Meine Mutter hat selbst 2 Jahre Lager überlebt und nie darüber gesprochen und jede Frage abgeblockt. Einmal habe ich als 10-12 Jährige eine Foto von ihr gefunden, dass nach der Befreiung für einen vorläufigen Pass aufgenommen worden war, ein ausgemergeltes Gesicht mit misstrauischem Blick von unten, wie ein geprügelter Hund. Es hat mich geschockt, so meine Mutter zu sehen. Als ich sie danach fragte, fing sie nur an zu weinen.
Meine Schwiegereltern sagten auch immer, das sie nie etwas gewusst hätten, aber wenn sie von der Vergangenheit erzählten, haben sie manchmal unbemerkt etwas preisgegeben, so dass ich sicher war, sie hatten schon eine Ahnung.
Wütend machte mich immer nur das Opfergehabe der Leute.
Sie wurden ausgebombt - sie mussten leiden - sie haben gehungert usw. Die Ursache wurde komplett ausgeblendet.
Das stimmt. Und es war der böse Russe (ist es heute noch), der viel Leid bei den Deutschen verursacht hat. Diese Denkweise ist schon komisch, wenn man bedenkt, wer den Krieg angefangen hat.Wütend machte mich immer nur das Opfergehabe der Leute.
Sie wurden ausgebombt - sie mussten leiden - sie haben gehungert usw. Die Ursache wurde komplett ausgeblendet.
Zu schnell war es mir auch! Aber zum Glück stieg dadurch die Spannung im Buch an, ich habe mich zuvor schon sehr gequält. Gut finde ich es immer noch nicht, aber ich will wissen wie es ausgeht.Es ging mir zu schnell, wie aus dem unbedarften und braven Thomas der Draufgänger wurde, der seine Freundin nach Holland bringt, den Job hinschmeißt und auf eigene Faust ermittelt. Er findet die Überreste des Pathologen im Schweinekoben, aber inzwischen weiß er, dass niemand ihm glauben würde.
Bei uns im Osten war es umgekehrt - wir haben sehr viel über die Gräueltaten der Nazis gelernt und bekamen schon als kleine Kinder schreckliche Bilder aus Auschwitz gezeigt. Meine Mama hat mir erzählt, dass sie nach dem Krieg mit 6 Jahren in der ersten Klasse Filme über die Lager sehen musste und wochenlang Angst hatte.Das stimmt. Und es war der böse Russe (ist es heute noch), der viel Leid bei den Deutschen verursacht hat. Diese Denkweise ist schon komisch, wenn man bedenkt, wer den Krieg angefangen hat.
Es ging mir zu schnell, wie aus dem unbedarften und braven Thomas der Draufgänger wurde, der seine Freundin nach Holland bringt, den Job hinschmeißt und auf eigene Faust ermittelt.
AB-SO-LUT!!!Mir geht sowohl Thomas als auch der ganze Stil nur noch auf die Nerven.