4. Anfänge in den USA bis zur Planung Brinks

supportadmin

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Diskussionen zur ersten Zeit in den USA bis zum Beginn der Planungen zum Überfall auf Brinks.
 

Sassenach123

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Millar schafft es nach seiner schlimmen Zeit in Long Kesh relativ schnell Fuß zu fassen in New York. Finde ich toll, dass er nach vorne blickt und nicht an den schlimmen Zeiten zerbricht. Im Casino arbeitet er sich schnell höher. Erstaunlich wie vielseitig Millar ist. Er hat keine Ausbildung, einen Lebenslauf der von Demütigung und Gewalt geprägt ist, aber leistet gute Arbeit.
Am Rande erfährt man auch etwas über Frau und Kinder. Er gibt aber wirklich wenig von seinem Privatleben Preis. Anfangs hat es mich ein wenig gestört, dass er diesen Teil fast komplett ausklammert. Mittlerweile kann ich es aber durchaus nachvollziehen, dass er seine schlimme Zeit und die kriminelle Seite von seinem Privatleben trennen möchte, und das nicht in einem Buch publik machen möchte.
 

Sebastian

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Ich finde diesen Entschluss auch absolut richtig. Ohne zu viel verraten zu wollen, diese Linie behält er auch konsequent bei. Ich denke, dass das bei diesem Lebenslauf aber auch nicht viel anders geht. Ich habe nie mit ihm über seine Familie gesprochen, aber um ehrlich zu sein, würde ich es nicht anders machen, schon alleine um der Familie ein bisschen Schutz durch Anonymität gewährleisten zu können.
 

Querleserin

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Seine Vielseitigkeit ist wirklich erstaunlich und auch , dass er in brenzligen Situationen die Nerven behält. Trotz allem scheint er auch weichherzig zu sein, immerhin gewährt er Ronnie lange Asyl und gibt ihm wider besseren Wissens eine Chance. Nach dem erschütternden Teil der Inhaftierung liest sich die Zeit in New York wirklich wie ein Krimi und verschafft eine emotionale Verschnaufpause.
 

Tiram

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Der Wechsel von Long Kesh in die Freiheit nach Amerika war für mich, ja, wie kann man das Beschreiben. Ich kam mir vor wie nach einem prompten Ende eines Marathonlaufs. Obwohl ich ja weiß, das Sam Millar es geschafft hat, habe ich trotzdem gebangt, wie er da noch rauskommt.
Ich kann es jetzt nicht besser beschreiben.
 
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Renie

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Es scheint, als ob wir es auf einmal mit einer völlig anderen Person zu tun haben. In Long Kesh ließ Sam Millar tief in sein Seelenleben blicken. Mit seinem Aufenthalt in New York verändert sich sein Erzählstil. Er wirkt zurückhaltender gibt nicht mehr viel von sich preis.
Wie ist es möglich, dass jemand nach einer derart traumatischen Zeit einfach in die Normalität zurückkehren kann, ohne unter den Nachwirkungen zu leiden? Zumindest wird darauf nicht eingegangen. Es wirkt auf mich, als ob Sam in die USA geht und somit das Kapitel Belfast für sich abgeschlossen hat.

Welches waren Sams Beweggründe, in den USA zu bleiben? Ursprünglich war die Rede davon, 1 Woche Urlaub zu verbringen. Daraus wurden dann 10 Jahre. Wie kam es zu diesem Sinneswandel?

Was ist aus der "irischen Sache" geworden? Sam hat dafür einen großen Teil seines Lebens geopfert, ist wegen seiner Prinzipien misshandelt worden. Und jetzt, in den USA wird darüber nichts mehr erwähnt. Stattdessen haben wir es mit einem anderen Sam zu tun, der sich einen aberwitzigen Plan einfallen lässt, um an das große Geld zu kommen. Auf einmal präsentiert er sich mit kriminellen Energien, die ich nie von ihm erwartet hätte - zumindest so, wie er sich in Irland und Le Kesh präsentiert hat.
 

Helmut Pöll

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Welches waren Sams Beweggründe, in den USA zu bleiben? Ursprünglich war die Rede davon, 1 Woche Urlaub zu verbringen. Daraus wurden dann 10 Jahre. Wie kam es zu diesem Sinneswandel?

Was ist aus der "irischen Sache" geworden? Sam hat dafür einen großen Teil seines Lebens geopfert, ist wegen seiner Prinzipien misshandelt worden. Und jetzt, in den USA wird darüber nichts mehr erwähnt...Auf einmal präsentiert er sich mit kriminellen Energien, die ich nie von ihm erwartet hätte - zumindest so, wie er sich in Irland und Le Kesh präsentiert hat.
Ja, also da ging es mir genauso wie Dir, @Renie . Mich erstaunt ebenfalls, dass diese Verbundenheit mit der "irischen Sache" nun plötzlich ganz der Vergangenheit angehört, wie ausgeknipst.

Dass jemand plötzlich und ganz selbstverständlich einen Raubüberfall plant, als ob es einer von frei zu wählenden Jobalternativen wäre, das wundert mich dann doch auch. Das müssen wir unbedingt in einer Frage für Sam zusammenfassen.
 

Sassenach123

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Wenn man das Buch liest fährt man wie bei einer Achterbahn rauf und runter. Kaum hat man sich von den Schrecken in Long Kesh erholt, wundert man sich über die Normalität, die Millar in New York walten lässt. Und schon geht es wieder rauf, und er plant einen Überfall auf Brinks.
Warum er überhaupt in der Lage ist alles von sich zu schieben........?! Vielleicht wollte Millar einfach einen Schlussstrich ziehen. Die schlimmen Erfahrungen hinter sich lassen. Obwohl ich mir vorstellen kann, dass ihn alles immer mal wieder beschäftigt hat. Ansonsten wäre er um seine Verdrängungserfolge wirklich zu beneiden.
Die Idee mit dem Raub hat mich ebenfalls sehr überrascht. Auch wenn er die Sichherheitsvorkehrungen als lasch angesehen hat, war ihm ja klar, dass er erwischt werden kann, und ihm wieder Gefängnis drohen könne. Gerade er mit seinen Erfahrungen bezüglich seines Gefängnissaufenthaltes hätte doch dann dieses Risiko nie eingehen dürfen. Er äußert zwar später im Buch, dass ihm das amerikanische Gefängnis keine Angst macht, aber er hat ja auch Frau und Kinder. Denen gegenüber trägt er doch eine Verantwortung.
 

Tiram

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Vielleicht war es ja wie ein Rausch für ihn. Nach den Jahren in Gefangenschaft nun plötzlich in der Freiheit. Und dann auch noch in Amerika, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Und die hatte er doch tatsächlich gehabt. Statt sich einen vernünftigen Job zu suchen, arbeitet er im Casino. Die ja auch noch illegal waren.
Den Raub hat Millar auch nicht des Geldes wegen getan. Er wollte einfach sehen, ob sie es schaffen.

Vielleicht ist er ja einfach nur ein verrückter Kerl :D
 

Querleserin

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Ich glaube schon, dass er es auch wegen des Geldes getan hat. Er nennt es mehrfach als Motiv. Und den Traum vom Comicladen konnte er sich nur mit dem entsprechenden Kleingeld verwirklichen.
Und dass er in das illegale Casinogeschäft einsteigt, ist das nicht auch eine Folge seiner illegalen Einwanderung. Was hatte er für Möglichkeiten? Was aus der irischen Sache für ihn geworden ist, würde mich auch interessieren.
 

Tiram

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War er denn illegal da? Sollte ich das überlesen haben? Hätte er denn als Illegaler einen eigenen Laden aufmachen können?
 

Helmut Pöll

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Den Raub hat Millar auch nicht des Geldes wegen getan. Er wollte einfach sehen, ob sie es schaffen.

Vielleicht ist er ja einfach nur ein verrückter Kerl :D
Was ich mich oft gefragt habe ist, ob die vielen Jahre in Long Kesh nicht einfach generell den Blick dafür verändern, was man machen kann und was nicht.
 

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Dass er illegal eingewandert ist, habe ich nachgelesen. Er ist über Tony O´Connor in die USA. Im Roman ist das auch sehr vage gehalten, aber wie hätte er an eine Green Card kommen sollen?
Ich glaube auch, dass Recht und Unrecht in unserem Sinne verschwimmen, wenn man das durchgemacht hat, was er in Long Kesh erlitten hat.
 

parden

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Ja, wie hier schon einige angemerkt haben: da gibt es Fragen. Letztendlich hat der Vater wohl gut daran getan, seinen Sohn in die USA zu verschiffen - sonst würde er womöglich gar nicht mehr leben. Denn der Hass auf die Briten ist im Gefängnis ja nicht kleiner geworden. Das Maß der selbstverständlichen Illeglität in allen Bereichen erstaunt aber auch mich.

Der Bruch zu den Kapiteln davor ist natürlich eklatant. Ich habe das jetzt hier nicht gerade ungern gelesen, aber ich fand es vergleichsweise, hm, langweilig. Wie in einem Gangsterroman eben, bevor es 'zur Sache geht'... Weshalb Brinks, ist jetzt klar - es gibt einfach die Gelegenheit. Aber weshalb überhaupt der Überfall? Keine Ahnung...