Rezension (4/5*) zu Skargat: Der Pfad des schwarzen Lichts von Daniel Illger

W

wal.li

Gast

Mit den Füßen zuerst kommt der kleine Mykar auf die Welt und damit ist sein Schicksal besiegelt, denn er gilt als Wechselbalg als Ausgeburt des Bösen. Seine Eltern geben ihm nur das Nötigste und als ihnen nach acht Jahren Zwillinge geboren werden, ist Mykar nahezu völlig außen vor. Auch im Dorf geht es ihm nicht besser, er ist der Außenseiter und Sündenbock für alles. Nur Cay, der wenige Jahre ältere Sohn des Priesters, betrachtet Mykar als Freund. Als Cays Freundin Alva grausam geschändet und ermordet wird, wird Mykar für die Tat verantwortlich gemacht und von den Dorfleuten zu Tode geprügelt. Dass zumindest glauben alle, doch als Cay sieben Jahre später des Mordes angeklagt wird, macht sich Mykar auf den Weg, seinem einzigen Freund zu helfen.

Sehr passend zum Thema Außenseiter, Vorurteile oder Vorverurteilungen sah ich heute einen kleinen Ausschnitt aus einem Stück des Autors Dr. Eckart von Hirschhausen, in dem er einen Pinguin beschreibt, der sich an Land doch recht hilflos und unbeholfen bewegt, eine Fehlkonstruktion, denkt von Hirschhausen, bis er den kleinen Pinguin elegant ins Wasser gleiten sieht, dort, in seinem Element ist nichts mehr von der Unbeholfenheit zu spüren. Man solle die Menschen doch nicht beurteilen, wenn man nur eine ihrer Seiten kennt, man solle lieber die Stärken erspüren als auf den Schwächen herum zu reiten. Genau das würde sich bestimmt auch Mykar wünschen, schließlich kann er nichts dafür, mit den Füßen zuerst geboren zu sein. Doch in seinem Dorf hat er keine Chance. Erst als die schwierige Aufgabe, seinen Freund zu retten, auf ihn zukommt, ist er in seinem Element und wächst über sich hinaus. Endlich findet er Gefährten, die auf ihre Art selbst Außenseiter sind. Gerade dadurch scheinen sie die richtigen Gefährten zu sein, die sich gegenseitig aufs Trefflichste ergänzen. Und so entspinnt sich ein spannendes Abenteuer um Freundschaft, Gefahr und dunkle Mächte, die nach der Herrschaft streben.

Ein Vergnügen für jeden Fantasy-Liebhaber und gewiss noch so manchen anderen Leser. Der Autor nimmt einen mit in ein verwickeltes Puzzle aus Gut und Böse, gewürzt mit Blut und Humor, und Menschen, die noch so eben welche sind oder auch nicht. Und am Ende bleiben genug Gedankenansätze über, die den Gedanken an weitere Bände schüren.

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