Rezension (4/5*) zu Schwarze Tränen: Roman von Thomas Finn

W

wal.li

Gast

Lukas Faust ist eine gescheiterte Existenz, könnte man sagen. In Berlin hält er sich mit billigen Zaubertricks und kleinen Betrügereien über Wasser. Alles scheint besser zu werden als er Sylvia kennenlernt, doch sie haut mit dem Geld ab und Lukas ist total pleite. Auf der Suche nach Sylvia und seinem Geld macht sich Lukas auf nach Staufen, wohin Sylvia eine Fahrkarte gelöst hat. Schnell gerät Lukas auch dort in Schwierigkeiten, auf seiner Flucht hilft ihm Sylvia. Und auf einmal ist Lukas in einer anderen Welt, in der niemand anderes als der schwarze Pudel Mephistus auftaucht, mit welchem Lukas Urahn Dr. Faust einen Teufelspakt geschlossen hat.

Wie nah können manchmal Phantasiewelten und die normale Welt zusammen liegen, das erlebt Lukas Faust der Nachfahre des Doktor Faust, der vor ewigen Zeiten zur Hölle gefahren sein soll. Doch was nun, wenn die Seele dieses Doktors wieder an die Oberfläche will, wenn der Teufel durchaus etwas dagegen hat, wenn beide Lukas brauchen, um ihre Pläne zu erfüllen. Zwischen den Fronten stolpert Lukas Faust durch diese Welt, mit deren Existenz er nie gerechnet hätte. Dass er dabei etwas über sich und das Leben und den Tod und den Teufel lernt, ist ein unerwarteter Nebeneffekt.

Tod, Teufel, Dämonen, Zauberer, Hexen und was für Sagen- und Fantasy-Kreaturen man sich sonst noch vorstellen kann reiten, fliegen, streifen durch diesen Roman und bereiten dem Helden so manche Probleme. Doch auch Hilfe bekommt der wackere Lukas, nicht alle trachten ihm nach dem Leben. Eine Wanderung durch die Sagen- und Mythenwelt, ein amüsantes und rasantes Wiederaufleben alten Schulwissens. Ein unerwartet unterhaltsames und lesenswertes Buch, dass fesselt und den Leser mit immer neuen Wendungen zu überraschen und zu erfreuen versteht.

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