Rezension (4/5*) zu Die Seltsamen von Stefan Bachmann

W

wal.li

Gast

In alten Zeiten zerstörte eine Katastrophe die Stadt Bath und der Krieg zwischen Menschen und Feenwesen begann. Das ist lange her und in New Bath sind kaum noch Spuren der Vergangenheit zu bemerken. Der Einfluss der Feen ist nur noch gering, Industrie und Eisen beherrschen die Welt und machen leider die Luft schlecht. Im Verborgenen leben allerdings die Mischlinge zwischen Feen und Menschen, diese kommen meist nicht über das Kinderalter hinaus und sind ausgesprochen hässlich und eben seltsam. Auch Bartholomew und Hattie sind davon nicht ausgenommen, nur selten erlaubt die Mutter ihnen nach draußen zu gehen. Und so beobachtet Bartholomew die Welt aus dem Fenster. Dabei muss er mit ansehen wie sein Fast-Freund aus dem Nachbarhaus von einer Fremden fortgeholt wird. In London kommt Mr. Jelliby einer Verschwörung auf die Spur.

Man könnte meinen die Geschichte des kleinen Außenseiters, der sich zur Rettung der Welt oder Londons oder so aufmacht, sei irgendwie bekannt. Dennoch ist es dem Autor gelungen das Rad ein wenig neu zu erfinden und das auf sehr unterhaltsame und fesselnde Weise. Man sieht das düstere industrialisierte England fast vor sich, den verhangenen Himmel, die Ausdünstungen der Maschinen. Die Menschen, die durch die Gegen hasten. Dagegen Bartholomews abgeschlossene Welt, die nicht so geschützt ist wie die Mutter es eigentlich gerne hätte. Doch Bartholomew rebelliert und neugierig wie er ist, richtet er damit erstmal einiges Unheil an, was ihm erst nicht bewusst ist. Als er dies jedoch erkennt, ist sein Entsetzen gut nachzuempfinden.

Mit viel Phantasie hat der Autor seine Welt der Seltsamen gestaltet und damit ein packendes Werk geschaffen, dass sowohl jungen als auch älteren Lesern eine vergnügliche Lektüre bereiten wird. Nur vor einer Sache wird gewarnt, es handelt sich mal wieder um einen ersten Teil.

wal.li

Zum Buch... (evtl. mit weiteren Rezensionen)